dodis.ch/47652

Le Chef de la Délégation économique suisse à Londres, P. Keller1, au Département politique2

Nummer 1185. Finanzabkommen.

1. Treasury und Bank ablehnen Inkraftsetzung bisherigen Abkommensentwurf wegen veränderter Verhältnisse und grosser Enttäuschung über Verhalten Nationalbank in diesem Jahre. «They are no more our friends». Stimmung Bank ist denkbar schlecht wegen Rückfragen Nationalbank und grossen Verzögerungen Auszahlungen.

2. Partner vorschlagen stark vereinfachtes Abkommen wonach

a) Bank Schweizerfranken in nicht näher limitierten Beträgen gegen Gold kaufen würde, mit unbeschränkter Ausfuhrlizenz,

b) Bank würde Goldverschiffung nach Lissabon erleichtern und zur Ausnützung jeder Verschiffungsmöglichkeit Hand bieten. Gold könnte von uns in Lissabon stehen gelassen oder nach Schweiz transportiert werden, wofür wir selbst zu sorgen hätten,

c) Bank erklärt Goldpreis loco London oder sofern disponibel loco Lissabon mit grösstem Wohlwollen diskutieren zu wollen,

d) Abkommen sollte für mindestens ein Jahr geschlossen werden.

3. Dieser Vorschlag schafft völlig veränderte Situation und sprengt meine Instruktionen. Er kommt schweizerischer Auffassung in hohem Masse entgegen und bringt Nationalbank erwünschten Goldzuwachs. Auch bisher im laufenden Jahr ausbezahlte 135 Millionen würden in der gleichen Weise in Gold abgegolten. Kabelt ob sofort Verständigung auf obiger Basis geschlossen werden kann oder ob vorzieht Frage auf zweite Etappe Verhandlungen Januar 1944 zu vertagen. Im letztem Fall wünschen Partner Zusage, dass bisherige Frankenabgabe bis zu neuer Verständigung fortgeführt wird. Empfehl Annahme britischer Offerte unter Voraussetzung Aufrechterhaltung enemy content. Erbitte Instruktionen. Keller3.