dodis.ch/47179
La Division des Affaires étrangères
1 du Département politique, au Ministre de Suisse à
Washington,
K. Bruggmann2
Von englischer wie auch von amerikanischer Seite wurde den schweizerischen Banken wiederholt der Vorwurf gemacht, dass sie zugunsten deutscher Interessenten grosse Operationen durchführen. Die Schweizerische Nationalbank wurde diesbezüglich direkt von der Gesandtschaft der Vereinigten Staaten in Bern begrüsst. Herr Generaldirektor Rossy von der Nationalbank schreibt uns hierüber was folgt:
«D’accord avec mes collègues, j’ai déclaré au Ministre des Etats-Unis à Berne qu’il était fort possible et même probable que nos banques servent d’intermédiaire dans ces opérations de rachat de titres allemands à New York, bien qu’il soit hors de doute que la clientèle suisse s’intéresse également à ces titres.
Je lui ai dit qu’il ne nous était pas possible de déterminer l’importance des opérations faites pour compte suisse et pour compte allemand. J’ai ajouté que tant que l’Allemagne avait le droit et la faculté de faire ces opérations directement et ouvertement aux Etats-Unis, nous ne pouvons pas comprendre que les Etats-Unis fassent des reproches aux banques suisses qui servent d’intermédiaire pour une partie de ces opérations. Le cas serait différent si l’Allemagne ne pouvait traiter directement à New York. Monsieur Harrison m’a déclaré comprendre tout à fait notre point de vue3.»
Die Schweizerische Bankiervereinigung, mit der wir ebenfalls Fühlung nahmen, äussert sich in einem Brief vom 15. v.M. an einen unserer Mitarbeiter in nachstehender Weise:
«Ich komme nochmals zurück auf mein Schreiben vom 2. Oktober 1940 in Sachen Verdächtigung schweizerischer Banken durch amerikanische Kreise und möchte Ihnen diesbezüglich noch persönlich mitteilen, dass ich mit unserem Präsidium erneut diesen Punkt besprochen habe. Es wurde mir des bestimmtesten versichert, dass es absolut abwegig ist, dass schweizerische Banken grosse Aufträge zur Vermittlung finanzieller Transaktionen zu Gunsten Deutschlands besitzen. Es sei ausserordentlich billig und geradezu beleidigend, wenn ein höherer Beamter der Federal Reserve Bank nur in ganz allgemeinen Ausdrücken behaupte, den Affidavits schweizerischer Banken dürfe nur wenig Glauben geschenkt werden. Damit lässt sich natürlich nichts anfangen. Der richtige Weg wäre, wenn eventuell vorgekommene bestimmte Fälle zur Kenntnis der schweizerischen Behörden und durch diese der Bankiervereinigung gebracht würden. Solange keine eindeutigen Beweise vorliegen, müssen wir uns gegen solche ganz allgemein gehaltene Verdächtigungen energisch zur Wehr setzen und ich bitte Sie, wenn Sie weitere ähnliche Erklärungen entgegenzunehmen hätten, Ihrerseits solche Äusserungen zurückzuweisen.»
Wir hielten es für angezeigt, Ihnen diese Information zu Ihrer genaueren Unterrichtung zu übermitteln und dürfen Sie bitten, uns fernerhin über Ihnen zugehende Mitteilungen zu berichten4.