Classement thématique série 1848–1945:
II. RELATIONS BILATÉRALES
A. AVEC LES ÉTATS LIMITROPHES
2. France
2.2. Affaires économiques
Pubblicato in
Documenti Diplomatici Svizzeri, vol. 13, doc. 111
volume linkBern 1991
Dettagli… |▼▶Collocazione
| Archivio | Archivio federale svizzero, Berna | |
▼ ▶ Segnatura | CH-BAR#E2200.41-04#1000/1682#1513* | |
| Vecchia segnatura | CH-BAR E 2200.41-04(-)1000/1682 38 | |
| Titolo dossier | Négociations commerciale franco-suisse (1939–1939) | |
| Riferimento archivio | XI.D.3 |
dodis.ch/46868
Besten Dank für Ihre Berichte vom 23. und 24. d[iese]s M[ona]ts2.Danach ist offenbar der Besuch des französischen Handelsministers in der Schweiz ziemlich programmgemässig abgelaufen. Ich habe sofort bei Herrn Gentin eine Unterredung verlangt. Sie hat heute stattgefunden, wobei leider auch Herr Alphand junior zugezogen wurde. Dieser ist, wie ich immer vermutete, mit Juge zusammen, der böse Geist in dieser ganzen Angelegenheit. Er hat offenbar auch seinen Minister nach allen Regeln der Kunst bearbeitet, denn Herr Gentin war bedeutend weniger verständnisvoll und entgegenkommend als das letzte Mal. Die ganze Diskussion, die sich vorwiegend zwischen Alphand und mir abspielte, war ziemlich unerquicklich, ja teilweise etwas dramatisch. Alphand hat unsere ganzen Klagen und Begehren bagatellisiert und zwar in der recht süffisanten Art, die ihm eigen ist. Die Schweiz, so sagt er, hätte sich in keiner Weise zu beklagen und solle durchaus zufrieden sein. Die Verhältnisse seien heute nicht schlechter als früher und er teile unseren Standpunkt durchaus nicht, dass Frankreich uns entgegenkommen müsse. Jedenfalls werde es und könne es dies nur in bescheidenem Ausmasse tun und gegen volle schweizerische Gegenkonzessionen. Dazu brachte er die bekannte Argumentation betreffend die übrigen Posten der Zahlungsbilanz und lehnte vor allem auch die französische Exportstatistik als unrichtig ab.
Ich brauche Ihnen hier nicht darzulegen, dass und was ich im Einzelnen geantwortet habe. Jedenfalls erklärte ich mit Deutlichkeit und Schärfe, dass es unsere und nicht seine Sache sei, zu beurteilen, ob uns der heutige Zustand befriedige oder nicht. Sollten die Verhandlungen von französischer Seite in dem Geiste geführt werden, den er zum Ausdruck brachte, dann, fuhr ich fort, sei es schade für die Zeit und dann hätte ich keine Lust, mich mit ihm herumzuschlagen. Ich liess durchblicken, dass ich dann noch andere französische Kräfte mobilisieren könne und würde und, sollte auch dies nichts nützen, man die Schweiz einfach zur Kündigung zwinge. Entweder sehe man in Frankreich ein, dass etwas Wesentliches geschehen müsse, dann seien wir zu freundschaftlichen Verhandlungen im Rahmen unserer durchaus bescheidenen Begehren bereit. Oder aber die französische Regierung überlasse diese wichtige Frage weiter dem kleinlichen und unfreundlichen Geist ihrer Verwaltung, dann trage sie aber auch die Verantwortung für die Konsequenzen.
In seiner Replik war Herr Alphand dann etwas gemässigter und bezog sich hauptsächlich auf die Schwierigkeiten der eigenen französischen Produktion und auf diejenigen der Meistbegünstigungsklausel. Auch Herr Gentin selber griff begütigend ein und versicherte, dass er persönlich unsere Begehren mit
Wohlwollen prüfen werde3 und zu jedem möglichen Entgegenkommen bereit
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