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Le Chef du Département politique, G. Motta, au Conseiller national et éditeur du «Nebelspalter», E. Löpfe-Benz1

Als ich Ihnen unterm 12. d. M.2 für Ihre freundliche Übersendung der Originalzeichnung Ihres Bildredaktors, Herrn Böckli, dankte, hatte ich noch nicht die Möglichkeit gehabt, die Nummer des Nebelspalters zu sehen, in welcher das treffende Bild erschienen ist.

Der deutsche Gesandte hat nun heute das Politische Departement auf die Zeichnung von Rabinowitsch aufmerksam gemacht, die auf der letzten Seite jener Nummer zu finden ist, wo dem deutschen Staatschef die Worte «Was sind fünf Zentimeter gegen tausend Jahre?! » in den Mund gelegt werden, während auf der Zeichnung die fünf Zentimeter Bekleidung in der Bauchgegend fehlen.

Es ist uns nicht allzu schwer gefallen, dem deutschen Gesandten, der für unsere schweizerischen Verhältnisse stets grosses Verständnis zeigt, auseinanderzusetzen, dass dieser Karikatur keine beleidigende Absicht zugrunde liegt, aber man darf sich nicht verhehlen, dass die Zeichnung in Deutschland, wo man sehr empfindlich ist, sobald man glaubt, die Person Hitlers sei angegriffen, Anstoss erregen könnte.

In Ihrem Schreiben vom 11. Januar3 sagten Sie mir, dass Sie gerne bestrebt seien, den Nebelspalter so zu gestalten, dass er der Heimat keine Unannehmlichkeiten bereitet. Ich bin Ihnen für diese Zusage sehr dankbar und möchte Ihnen daher zur Erwägung stellen, ob der Redaktion nicht empfohlen werden könnte, in der Karikierung der Regierungschefs unserer Nachbarländer möglichstzurückhaltend zu sein. Werden die Staatsoberhäupter mehr oder weniger aus der Sache gelassen oder geschont, so dürfte die Gefahr, dass aus der politischen Karikatur eine Störung der auswärtigen Beziehungen entsteht, im wesentlichen beseitigt sein4.