Classement thématique série 1848–1945:
II. RELATIONS BILATÉRALES
11. France
11.1. Relations commerciales
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 11, doc. 259
volume linkBern 1989
more… |▼▶Repository
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E2200.41-04#1000/1679#1393* | |
Old classification | CH-BAR E 2200.41-04(-)1000/1679 34 | |
Dossier title | Convention de commerce franco-ouitso. Tome I (1936–1936) | |
File reference archive | XID2 |
dodis.ch/46180 Le Délégué du Conseil fédéral pour le Commerce extérieur, W. Stucki, au Ministre de Suisse à Paris, A. Dunant1
Soeben erhalte ich Ihr gestriges Schreiben für das ich Ihnen bestens danke2. Es ist ganz selbstverständlich, dass uns die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung in Frankreich – von der politischen will ich gar nicht reden! – mit grösster Besorgnis erfüllt. Auch ich bin der Ansicht, dass sich die von der neuen französischen Regierung getroffenen Massnahmen sozialpolitischer Art in einer empfindlichen Erhöhung der französischen Produktionskosten auswirken müssen. Unter diesen Gesichtspunkten ist es an sich begreiflich, dass deshalb die französische Produktion nach Verstärkung des Schutzes gegen fremde Konkurrenz ruft. Ich bin aber nach wie vor der Überzeugung, dass dieser Schutz für Länder wie Frankreich und die Schweiz viel eher auf dem Gebiete der Kontingentierung als der allgemeinen starken Zollerhöhung gesucht werden muss. Es ist von ganz besonderem Interesse festzustellen, dass im Grund der Dinge für die gegenwärtige Zeit auch der kürzlich publizierte Bericht des «Comité Rist»3 zu einer ähnlichen Schlussfolgerung gelangt und dass jüngst die grosse Zentralorganisation der englischen Industrie den gleichen Gedanken vertreten hat.
Ich hatte eigentlich die Absicht noch vor den Ferien einen kurzen Abstecher nach Paris zu machen, nicht nur um meinen Sohne zurückzuholen, sondern namentlich um mit den neuen Männern, die sich in der Regierung mit den Wirtschaftsfragen befassen, insbesondere mit dem Handelsminister Bastid, den ich von Genf her kenne, Fühlung zu nehmen. Ich habe dies auch kürzlich dem Botschafter4 angedeutet. Die Verhandlungen mit Deutschland5 (Diktat gegen das man die Faust in der Tasche machen muss!) nehmen aber so viel Zeit und Arbeit in Anspruch, dass es jedenfalls nicht gehen wird. Dazu kommen noch hängige Verhandlungen mit Spanien6, Polen7, Brasilien etc.
- 1
- Lettre: E 2200 Paris 9/34.↩
- 2
- Non reproduit.↩
- 3
- Probablement l’enquête de l’Institut de recherches économiques et sociales, publiée sous la direction de Charles Rist sous le titre Ecarts de prix France-Etranger.↩