Classement thématique série 1848–1945:
II. LES RELATIONS INTERGOUVERNEMENTALES ET LA VIE DES ETATS
II.14 RUSSIE
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 7-II, doc. 121
volume linkBern 1984
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
Archival classification | CH-BAR#E1004.1#1000/9#11460* | |
Dossier title | Beschlussprotokoll(-e) 22.10.-23.10.1919 (1919–1919) |
dodis.ch/44332 CONSEIL FÉDÉRAL
Procès-verbal de la séance du 22 octobre 19191 3590. Blockade gegenüber Sowjetrussland
Procès-verbal de la séance du 22 octobre 19191
Der französische Ministerpräsident Clemenceau hat am 7. Oktober 19192 namens des obersten Rates der alliierten und assoziierten Mächte an die Schweiz. Gesandtschaft in Paris eine Note gerichtet, worin auf die Notwendigkeit hingewiesen wird, jede Stärkung und Unterstützung des bolschewistischen Russlands, wie sie aus der Pflege von Handelsbeziehungen mit ihm resultieren müsste, zu vermeiden, und demgemäss die Schweiz eingeladen wird, Massnahmen zur Unterbindung dieser Beziehungen zu treffen und die strikte Befolgung dieser Politik zuzusichern.
Eine gleichartige Note ist auch den ändern neutralen Staaten zugegangen. Laut Mitteilung der Gesandtschaft in Madrid wird Spanien diese Note günstig beantworten. Holland wird mit der Beantwortung zu warten, bis es sich mit den übrigen neutralen Staaten in Verbindung gesetzt hat. Der niederländische Gesandte hat denn auch dem Chef des politischen Departements mitgeteilt, dass Schweden seiner Regierung ein gemeinschaftliches Vorgehen der neutralen Staaten in dieser Sache vorgeschlagen und dass die niederländische Regierung ausser an die Schweiz auch an Dänemark, Norwegen und Spanien die Anfrage gerichtet habe, ob sie an einem gemeinsamen Vorgehen der Neutralen teilnehmen wollen. Die schwedische Gesandtschaft hat kein solches Begehren an die Schweiz gerichtet.
Das politische Departement ist der Ansicht, die Stellung der verschiedenen neutralen Staaten gegenüber dem bolschewistischen Russland sei zu verschieden, als dass ein gemeinsames Vorgehen in dieser Angelegenheit tunlich wäre. Namentlich Schweden befinde sich in einer wesentlich ändern Lage als die übrigen Neutralen, weshalb ihm ein gemeinsames Vorgehen der Neutralen besonders erwünscht erscheinen möge. Für die Schweiz bestehe ein Bedürfnis nach Anlehnung an andere Neutrale gegenwärtig deshalb nicht, weil tatsächlich schon jetzt keine Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Sovietrussland bestehen und keine Möglichkeit vorhanden sei, solche anzuknüpfen. Die Schweiz könne daher in Beantwortung der Note sich mit dem Hinweis auf den tatsächlichen Zustand, der den Begehren der Ententeregierung entspreche, begnügen und brauche nicht auf die grundsätzliche Frage der Teilnahme an der von der Entente gewünschten Politik einzutreten. Eine solche Verpflichtung zu übernehmen, würde für die Schweiz voraussichtlich Schwierigkeiten im Gefolge haben, die besser vermieden würden. Anderseits müsse auch der Anschein eines Paktierens mit dem bolschewistischen Russland vermieden werden. Das politische Departement stellt daher folgende Anträge:
Das politische Departement wird ermächtigt:
a. durch Vermittlung der schweizer.Gesandtschaft in Paris an den französischen Ministerpräsidenten folgende Note gelangen zu lassen:
«En réponse à la note que Votre Excellence a bien voulu m’adresser en date du 7 octobre, je suis chargé de vous informer que le Conseil fédéral a pris connaissance des propositions que le Conseil Suprême a bien voulu lui faire au sujet de l’attitude à observer à l’égard de la Russie bolcheviste. Le Conseil fédéral constate qu’il règne un parfait accord entre la manière de procéder suggérée et celle qu’il a adoptée. En effet, les suggestions exprimées dans la note du 7 octobre sont déjà mises en pratique en Suisse, sur tous les points qui concernent la Confédération. Pour que Votre Excellence soit à même de constater cet accord déjà réalisé, j’ai l’honneur de reprendre les différents points exposés dans la note du 7 octobre:
A. Refus des papiers de départ à tout navire, se rendant dans les ports russes entre les mains des bolchevistes, ou venant desdits ports. Ce point ne concerne pas la Suisse.
B. Etablissement d’une mesure similaire sur toutes les marchandises destinées à être envoyées par toute autre voie en Russie bolcheviste. Les chemins de fer suisses n’acceptent aucune marchandise à destination de la Russie bolcheviste, et les autorités fédérales refusent tout permis d’exportation pour ce pays.
C. Refus des passeports à toutes personnes allant en Russie bolcheviste ou en venant (sauf entente pour des cas spéciaux avec les Gouvernements alliés et associés). Aucun passeport pour la Russie bolcheviste n’est visé en Suisse.
D. Dispositions en vue d’empêcher les Banques de traiter des affaires avec la Russie bolcheviste. L’interdiction formelle d’entrée des roubles en Suisse et du commerce en roubles ont déjà mis un terme à toute possibilité d’affaires entre les Banques suisses et la Russie bolcheviste.3
E. Autant que possible, refus par chaque Gouvernement à ses propres nationaux de facilités de correspondance avec la Russie bolcheviste par la poste, le télégraphe ou la télégraphie sans fil. Les bureaux de postes et de télégraphes suisses refusent toute correspondance pour la Russie bolcheviste, et la télégraphie sans fil n’est pas accessible aux personnes privées. La Suisse n’est pas en mesure de contrôler, par l’examen des lettres, leur destination finale, car elle ne possède pas de censure.
Mon Gouvernement se plaît à croire que son attitude sera appréciée par Votre Excellence et que les explications que je viens d’avoir l’honneur de Vous donner seront considérées par les Gouvernements alliés comme correspondant pleinement et en tous points à leur manière de voir».4
b. dem niederländischen Gesandten, unter Bekanntgabe des Hauptinhaltes der schweizerischen Antwortnote, mitzuteilen, der Bundesrat halte es nicht für vorteilhaft, in der vorliegenden Angelegenheit an einer gemeinschaftlichen Beantwortung der Note der Ententeregierungen durch die neutralen Staaten teilzunehmen, da die Lage der verschiedenen neutralen Staaten doch eine zu verschiedene sei. In der Beratung wird der Wunsch ausgesprochen, in Absatz 1 des Notenentwurfs den Eingang des zweiten Satzes zu fassen «Le Conseil fédéral constate qu’il règne un » (im Vorstehenden schon berücksichtigt) und den Schlussatz in dem Sinne abzuändern, dass darin lediglich noch einmal festgestellt wird, dass die in der Note vorgesehenen Massnahmen in der Schweiz schon bestehen. Ausserdem wird angeregt, der Presse, nach Übergabe der Antwortnote in Paris, ein «Mitgeteilt» über die Stellungnahme des Bundesrates zukommen zu lassen.
Demgemäss wird beschlossen:
1. Das politische Departement wird ermächtigt:
a. die vorgeschlagene Antwortnote, deren Text gemäss den in der Beratung gemachten Anregungen festzustellen ist, durch die Vermittlung der Gesandtschaft in Paris, dem französischen Ministerpräsidenten zukommen zu lassen;
b. den niederländischen Gesandten im Sinne des Antrages b von der Stellungnahme des Bundesrates zu benachrichtigen.
2. Das politische Departement wird beauftragt, der Presse nach Überreichung der Antwortnote in Paris ein «Mitgeteilt» über die Angelegenheit zukommen zu lassen.