dodis.ch/43952

Le Chef du Département politique, F. Calonder, au Professeur W. E. Rappard à Paris1

Ich bin im Besitze Ihrer sehr interessanten Berichte. In Bezug auf das Formelle Ihrer Mission sehe ich noch den endgültigen Mitteilungen von Herrn Minister Dunant entgegen. Nach der Ansicht des französischen Botschafters in Bern sind die Statuten eines Völkerbundes, wie sie von der Kommission festgesetzt wurden, nur ein Vorentwurf und zur weitern Beratung über denselben, sollen mit aller

Wahrscheinlichkeit auch die Neutralen zugezogen werden. Unser Gesandter in

Rom ist gegenwärtig für kurze Zeit in Bern und er wird nach der Rückkehr auf seinen Posten dafür wirken, dass Genf der Sitz des Völkerbundes werde. Ich bin der Ansicht, dass die Frage der Exterritorialität, sofern sie zur strikten Bedingung gemacht werden sollte, nicht Schwierigkeiten bieten würde, die nicht in befriedigendem Sinne gelöst werden könnten. Ich bin der Hoffnung, dass unser nördlicher Nachbar nur vorübergehend vom Völkerbund ausgeschlossen werde und dass ausdrücklich vorgesehen sei, dass später ein Beitritt erfolgen werde. Durch den Umstand, dass Deutschland nicht sofort mitmachen kann, wird unsere Stellung erschwert.

Auf Mitte dieses Jahres hat Herr Minister Sulzer in Washington sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Wären Sie geneigt an seiner Stelle den Posten in Amerika

anzutreten? Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich diese Frage genau überlegen und mir Ihren Entscheid bei Ihrer nächsten Reise nach Bern mitteilen wollten.