dodis.ch/43655
La Division des Affaires étrangères du Département politique à la Légation de Suisse à
Washington1
Militärdepartement und Volkswirtschaft antworten auf Ihr Telegramm Nummer 72. Trotz der zahlreichen dringenden Vorstellungen, welche in London erhoben worden sind, haben wir von Wheat Executive bis jetzt noch keinen einzigen Wagen Brotgetreide erhalten. Da auch die seitens der amerikanischen Behörden beim Foreign Office und beim Wheat Executive zur Ausführung des Abkommens unternommenen Schritte gänzlich erfolglos geblieben sind, müssen wir die Hoffnung aufgeben, Brotgetreide aus den europäischen Vorräten der Alliierten zu erhalten. Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es nutzlos wäre, länger auf der Einlösung des Versprechens zu bestehen, dass ein Teil der 240000 Tonnen wenn nötig aus den europäischen Vorräten geliefert werde, da die europäischen Vorräte der Entente offenbar viel knapper sind, als das War Trade Board seinerzeit annahm und als man uns gegenüber zugeben will. Es ist bezeichnend, dass die 1500 Wagen Weizen, die wir im März 1917 Frankreich geliehen haben3 und deren Rückgabe im Juni 1917 hätte erfolgen sollen, uns von Frankreich trotz unserem Drängen immer noch nicht zurückgegeben worden sind. Man verspricht uns heute, sie uns in monatlichen Raten von 300 Wagen zurückzugeben, so dass es Sommer 1918 wird, bis wir diesen Posten erhalten, der doch eine Ehrenschuld Frankreichs darstellt. Es gibt absolut keine andere Möglichkeit, uns wirklich Getreide zu verschaffen, als die sofortige Verschiffung der verfallenen 60000 Tonnen ab Nordamerika vermittelst holländischer Schiffe. Bitten dem War Trade Board diese Situation klarmachen und alles daransetzen, dass die holländischen Schiffe sofort beladen werden. Nachdem wir die ersten 60000 Tonnen erhalten haben werden, wird man die holländischen Schiffe nach Argentinien schicken können, vorher aber nicht, da sonst unsere Getreidevorräte gänzlich aufgebraucht wären, bis die Sendungen aus Argentinien eintreffen würden. Wir hoffen, dass man dies auch in Washington einsehen und uns nicht dieser Kalamität aussetzen wird. Die in unserem Telegramm Nummer 594 verlangten Angaben über die holländischen Schiffe wollen Sie uns sobald wie möglich machen. Erwarten ferner Ihre telegraphische Meldung über die erfolgte Verschiffung der dringend benötigten 9000 Tonnen, die zur Verschiffung bereitliegen.