dodis.ch/43615
Le Ministre de Suisse à
Washington,
H. Sulzer, à la Division des Affaires étrangères du Département politique
1
Washington, 31. August 1917
Gestern Donnerstag habe ich dem Präsidenten die Delegation2 vorgestellt. Der Empfang, der bei allen Mitgliedern der Delegation den besten Eindruck hinterliess, gestaltete sich sehr warm und freundschaftlich.
Neuerdings versicherte Wilson, er verstehe unsere schwierige Lage voll und ganz, und betonte, er sei stets bereit, der Schweiz nach Möglichkeit zu helfen.
Die gute Gesinnung des Präsidenten der Schweiz gegenüber wird uns durch Informationen von zuverlässiger Seite bestätigt.
Trotzdem bleibt die Lage, wie sie die neue Embargoliste hervorgerufen hat, für lange Zeit unübersehbar und schwierig.
Wie mir von gut unterrichteter Seite zu Ohren kommt, hat die Regierung der USA eine Einladung Frankreichs und Englands, dem S.S.S.-Abkommen beizutreten, abschlägig beantwortet. Auf meine direkte Anfrage hin erhielt ich dieselbe Antwort. Ich habe Lansing angefragt, ob die amerikanische Regierung der Commission internationale des Contingents beizutreten gedenke, was mir in verneinendem Sinne beantwortet wurde.
Indessen halte ich die Möglichkeit, dass die Regierung durch Aufklärung ihren Standpunkt ändern werde, nicht für ausgeschlossen.