dodis.ch/43598
La Légation de Suisse à Pétrograd à la Division des Affaires étrangères du Département politique
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Petrograd, 19. Juni 1917, 19 Uhr
Grimms Ausweisung aus Russland rief lebhafte Debatten anlässlich der Samstag erfolgten Eröffnung des panrussischen Arbeiter- und Soldatenkongresses hervor. Grimm wurde durch die Maximalisten und die Fraktion der Minimalisten verteidigt, die erklärten, dass er ausgewiesen worden sei wegen seiner Verweigerung, die schweizerische Regierung blosszustellen (flétrir) und sie anzuklagen, die Neutralität verletzt zu haben. Die sozialistischen Minister Tseretelli und Skobelew antworteten, indem sie das angebliche unserer Gesandtschaft überwiesene Telegramm als einen direkten Vorschlag zum Separatfrieden, der von der deutschen Regierung herstamme, bezeichneten, und indem sie erklärten, dass er ausgewiesen worden sei, weil er sich aus Patriotismus geweigert habe, das Vorgehen des schweizerischen Ministers des Auswärtigen Amtes blosszustellen. Vertrauensvotum ergab 640 gegen 121 Stimmen. Wir machten noch keinerlei Erklärungen. Sie bewahren also völlige Handlungsfreiheit. Einige Mitbürger melden bereits Anzeichen beginnender Animosität.