Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 6, doc. 56
volume linkBern 1981
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E27#1000/721#13969-11* | |
Old classification | CH-BAR E 27(-)1000/721 2907 | |
Dossier title | Internierung, Repatriierung, Heimschaffung von Kriegs- und Zivilgefangenen, v.a. Vermittlung des EPD zwischen den Kriegsführenden (1915–1919) | |
File reference archive | 06.H.3.h.2.b.2.a |
dodis.ch/43331
La Légation d’Autriche-Hongrie à Berne au Département politique1
Die k. u. k. Gesandtschaft hat seinerzeit nicht unterlassen, über die beabsichtigte Gründung des schweizerischen Bureaus für Heimschaffung internierter Zivilpersonen der k. u. k. Regierung Bericht zu erstatten, welche hievon mit lebhaftem Interesse Kenntnis genommen hat.
Indem die k. u. k. Gesandtschaft in Entsprechung eines ihr erteilten Auftrages Seiner Exzellenz dem Herrn Bundespräsidenten für die Freundlichkeit, mit welcher derselbe die k.u.k. Regierung von der im Zuge befindlichen Gründung des in Rede stehenden Bureaus verständigen liess, hiemit den verbindlichsten Dank derselben auszusprechen sich beehrt, ist die k. u. k. Gesandtschaft zu der Mitteilung ermächtigt, dass die österreichisch-ungarische Monarchie im Prinzipe gerne bereit ist, sich der Mitwirkung des Bureaus zu bedienen, sobald die noch schwebenden Verhandlungen über die gegenseitige Freigabe der zurückgehaltenen Nicht-Wehrpflichtigen mit den in Frage kommenden feindlichen Staaten zum Abschlüsse gebracht worden sein werden.
Was diese Verhandlungen betrifft, so sind in denjenigen mit England noch einige Detailpunkte zu bereinigen, während von Frankreich diesfalls noch keine abschliessende Erklärung vorliegt.
Das k.u.k. Ministerium des Äussern wird es sich angelegen sein lassen, sich sobald als möglich die Listen der in Österreich und in Ungarn internierten, den Feindesstaaten angehörenden Zivilpersonen zu beschaffen, um Abschriften derselben dem Bureau zur Verfügung zu stellen.
Zum Unterschiede von dem speziell seitens Frankreichs beobachteten Vorgehen wurden übrigens in Österreich-Ungarn von Anbeginn der Feindseligkeiten nicht-wehrpflichtigen Männern sowie den Frauen und Kindern, welche in ihre Heimat abzureisen wünschten und sich nicht verdächtig gemacht hatten, keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt, so dass die Anzahl der in der Monarchie internierten Zivilpersonen im Verhältnisse zu jenen in den Feindesstaaten eine geringe ist.2
- 1
- E 27, Archiv-Nr. 13969/11.↩
- 2
- Le document est signé par M. von Gagern↩
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