dodis.ch/42166

Der Bundesrat an den schweizerischen Gesandten in Paris, J. K. Kern1

Die Konferenz ist von den Regierungen Frankreichs und Nordamerikas mit folgender Formel zusammenberufen worden2: «La Conférence se réunirait à Paris, mardi le 19 avril, pour examiner et adopter, dans le but de soumettre à l’acceptation des Gouvernements représentés à cette Conférence, un plan et un système pour l’établissement, au moyen d’une Convention internationale, de l’usage de l’or et de l’argent comme monnaie bi-métallique suivant un valeur relative, déterminée entre ces deux métaux.» Die Schweiz beantwortete die beidseitigen Einlandungsschreiben in folgender Fassung3: «P.O. En vous remerciant de votre obligeante communication et en reconnaissant la haute importance de la question, dont il s’agit, nous nous empressons de vous informer que nous acceptons l’invitation d’assister à cette Conférence. Nous aurons soin de vous faire connaître en temps utile la délégation que nous aurons désignée.»

Ein detaillirtes Programm des zu beratenden Entwurfes einer internationalen Vereinbarung wurde uns nicht mitgeteilt. Sollte ein solches im Laufe der Verhandlung vorgelegt werden, so ersuchen wir um sofortige Einsendung, um darüber unsere Instruktionen einzuholen.

Es geht also nach Lage der Dinge und nach Inhalt der Ihnen erteilten Instruktionen4, Ihre Mission vorläufig nur «ad audiendum et referendum».

Es erscheint angezeigt, von diesem Standpunkt aus, gleich Anfangs der Konferenz eine ausdrükliche Erklärung abzugeben und die Rechtstellung der Vertragsstaten der lateinischen Münzunion, sowie dieselbe durch die Münzconvention vom 5. November 18785 begründet worden ist, für alle Eventualitäten vorzubehalten, und darüber keinen Zweifel zu lassen, dass wir die Konferenz nur als eine präparatorische beschikt haben, deren Aufgabe darin bestehen soll, die Grundlagen erst aufzufinden, auf welchen ein diskutirbares Vertragsprojekt aufgebaut werden kann.