Classement thématique série 1848–1945:
I. LES RELATIONS INTERGOUVERNEMENTALES ET LA VIE DES ÉTATS
I.6. CHINE
Pubblicato in
Documenti Diplomatici Svizzeri, vol. 2, doc. 158
volume linkBern 1985
Dettagli… |▼▶Collocazione
Archivio | Archivio federale svizzero, Berna | |
▼ ▶ Segnatura | CH-BAR#E13#1000/38#20* | |
Vecchia segnatura | CH-BAR E 13(-)1000/38 4 | |
Titolo dossier | China Unterlagen zum Abschluss eines Handelsvertrages: Korrespondenz des Handels- und Zolldepartements/Handels- und Landwirtschaftsdepartements mit verschiedenen eidg. Departementen, kantonalen Handels- und Finanzbehörden, mehreren Schweizer Gesandtschaften im Ausland; Korrespondenz betr. Handelsübereinkommen der Vereinigten Mächte mit China (1858–1906) |
dodis.ch/41691
Ihre geehrte Depesche N. 98 vom 20ten Juli ds. Js.2 erreichte Washington leider erst nach erfolgter Abreise der Chinesischen Gesandtschaft, und es war mir daher nicht möglich, Gelegenheit zu finden, derselben die wohlwollenden Äusserungen eines hohen Bundesrathes hier mitzutheilen. Nachdem ich aber vernommen, dieselbe werde im Verlauf der ersten Woche dieses Monats von Boston nach New York zurückkehren, um von lezterer Stadt sich direkt nach Liverpool einzuschiffen, verfügte ich mich nach New York und überreichte Herrn Burlingame und seinen zwei Collegen Chih Tajeu und Sun Tajeu die abschriftlich mitfolgende Einladung3 auf ihrer Reise nach Europa auch die Schweiz zu besuchen und mit derselben einen Freundschafts- und Handelsvertrag abzuschliessen.
Während der hierauf folgenden halbstündigen Unterhaltung verfehlte ich nicht, noch andere Angelegenheiten im Interesse der schweizerischen Eidgenossenschaft zu berühren. Ich erwähnte unter anderem das regsame Interesse, welches das Schweizervolk an dem Gelingen dieser von einem geborenen Republikaner als Führer dieser Expedition geleiteten Mission beurkundet, welches den Beweis liefere, dass China republikanische Grundsätze hochschätze, und Republikanern ihr volles Vertrauen schenkte.
Herr Burlingame scheint so ziemlich eigenmächtig zu verfahren in Allem, was den Zweck seiner Mission befördern möchte. Es dünkte mir, als ob diese Einladung besonders rechtzeitig bei ihm erschienen, indem die englischen Zeitungen gerade eine nicht so sehr günstige Stimmung gegen seinen Vertrag mit der Amerikanischen Union in England merken Hessen. Herr Burlingame selber und im Namen seiner Collegen erklärte mir, ich möchte der eidgenössischen Regierung ihren innigsten Dank für das freundliche Entgegenkommen äussern, sowie derselben mittheilen, dass die Einladung angenommen sei, und sich die Gesandtschaft nun jedenfalls auch nach der Schweiz begeben werde, um mit ihrer Regierung einen Handelsvertrag abzuschliessen, zu welchem Zwecke sie sich im Laufe nächsten Sommers noch in Bern einfinden werden.
Herr Burlingame sagte ferner, dass es ihm besonders angenehm sei, dass die grosse Republik America’s China so freundlich entgegengekommen, und dass nun in Europa die älteste Republik vor allen anderen Regierungen ein ähnliches gethan; es sei wahrscheinlich ein Fingerzeig, dass Republiken im Fortschrittsgeist und internationaler Verbrüderung der Völker und Racen dieser Erde den Vorrang einnehmen. Es seien wirklich alle grossartigen Wendungen zu Gunsten brüderlichen Weltverkehrs Republiken zu verdanken, und wohl dürfe der Republikaner heutigen Tages stolz darauf sein.
Herr Burlingame äusserte sich noch in mannigfacher Weise auf das freundlichste gegen die Schweiz, erklärte sich wiederholt bereit, alles mögliche thun zu wollen, um einen für die schweizerische Industrie günstigen Vertrag abschliessen zu können. China werde sich darin liberal zeigen.
Während einem Gegenbesuch, den Herr Burlingame mir abstattete, erklärte er nochmals, dass das sehr freundliche Auftreten der Schweiz und ihrer Repräsentanten dahier ihn auf eine Weise angesprochen, die ihm immer in angenehmen Gedächtniss bleiben, und wenn er dieses Land seiner frühesten Sehnsucht nun in seiner jetzigen Eigenschaft betrete, die Liebe für dasselbe noch erhöht und seine Achtung für das Schweizervolk noch ferner heben werde.
Er liess mir noch zulezt durch seinen Sekretär, Herrn Brown, eine sehr gelungene Photographie der Gesandtschaft präsentiren. Dieses interessante Bild nebst einer kurzen Beschreibung der darauf bezeichnten Persönlichkeiten werde [ich ihnen durch Herrn Cavallerie-Hauptmann E. H. Plümacher zu geeigneter Verwendung im Bundespalast übersenden.
- 1
- Rapport: E 13 (B) 147.↩
- 2
- Dans cette missive, le Conseil fédéral demanda: «Richten wir die Einladung an Sie, der Chinesischen Gesandtschaft unsere Geneigtheit zur Anknüpfung von Unterhandlungen über einen Handelsvertrag zwischen der Schweiz und China in geeigneter Weise und mit dem Beifügen zu erkennen zu geben, dass es uns freuen könne, wenn die Gesandtschaft auf ihrer Reise nach Europa auch die Schweiz besuchen und bei dieser Gelegenheit die fraglichen Unterhandlungen mit uns aufnehmen werde.» (E 1001 (E) q 1/80).↩
- 3
- Non reproduite.↩
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