Lingua: ns
1943
CChIDK; 1458-11-86, AfZ Film 7;
Info Commissione Indipendente d'Esperti Svizzera-Seconda Guerra Mondiale (CIE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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* Staatssekretär (?) an Seyboth, 12.3.1943 (Geheim!):

Speer teilte ihm zu Hitlers Haltung gegenüber Verhandlugnen mit Schweiz mit: "Der Führer habe sich dahin geäussert, dass er an sich ein scharfes Vorgehen gegenüber der Schweiz für wünschenswert halte; man dürfe den Bogen aber nicht überspannen, da man damit rechnen müsse, dass die Schweiz, wenn wir einen offenen Handelskrieg führten, über Italien Ausweichmöglichkeiten zu dritten Ländern finden werde. Der Führer halte es deswegen für richtig, nicht jede weitere Verhandlungsmöglichkeit für den Fall zu verbauen, dass die Schweiz sich nicht auf unsere Forderungen einlasse." Speer: man könne sich vorerst mit Kredit von 200-300 Mio. begnügen. "Herr Minister Speer betonte ausfrücklich, dass keine Rede davon sein könne, dass der Führer ein energisches Auftreten gegenüber der Schweiz in den Verhandlungen nicht billigen würde."

* Schultze-SChlutius, Vermerk [für Staatssekretär]. Deutsch-schweizerische Verhandlungen, 15.6.1943 (Geheim!):
SChreiben Speers vom 10.6.1943 im HPA vom 11.6.43 eingehend besprochen worden. Alle Ministerien und OKW stellten fest, dass Speers Meinung im völligen Gegensatz zu der Ansicht steht, die er im HPA vom 1.6.43 vertreten habe. Munitionsministerium habe damals gesagt, dass Lieferungen so wichtig, dass kein Handelskrieg möglich. Erst dann habe HPA milderer Verhandlungsmethode zugestimmt.
Er habe vertraulich erfahren, dass die drei Wehrmachtsteile auf dem Standpunkt stünden, dass die 300 Mio. Lieferungen für sie von ausschlaggebender Wichtigkeit seien und deshalb Handelskriegsmassnahemn zu vermeiden seien. "Hiernach scheint die beim Reichsministerium für Bewaffnung und Munition vertretene Linie nicht einheitlich, sondern fallweise auf den Vortrag der gerade zum Zuge kommenden Herren abgestimmt zu sein." (KOPIE)

* Speer (RMBuM) an den Reichsaussenminister, Deutsch-schweizerische Verhandlungen, 10.6.1943:

Mit Ausfuhrsperre von Kriegsmaterial habe die SChweiz die bereits notleidenden rüstungswirtschaftlichen Interessen in empfindlichster Weise getroffen. "Für die Rüstungswirtschaft ist dieser Zustand der völligen Unsicherheit und Unklarheit nicht länger tragbar." Schweizer Forderungen nach 2 Mio. T Kohle kann nicht entsprochen werden. "Ein wirksamer Druck auf die Schweiz durch Ankündigung des Wirtschaftskrieges ist nicht auszuüben, da auf Mitwirkung Italiens nicht zu rechnen ist und die Rückwirkungen seitens der Schweiz durch Sperrung der Stromlieferungen, Fortfall der Devisenspitze und des Devisenmarktes, sowie durch Gefährdung des Transitverkehrs nach Italien nicht in Kauf genommen werden können." Speer führt dann die Punkte an, wie man der Schweiz entgegenkommen kann. Wenn kein Eintreten, dann folgende Massnahmen: 7 Punkte. "Es ist kaum anzunehmen, dass die Schweiz es auf eine solche völlige Abkehr des deutschen Interesses ankommen lassen wird, zumal sich die Rückwirkung eines "Einfrierens" des Auftragsbestandes innerwirtschaftlich sehr stark geltend machen würde." Randnotiz RWM: "sehr fraglich". ... "Im Hinblick auf die besondere Bedeutung dieser Verhandlungen für die Rüstungswirtschaft werde ich für die entscheidende Delegations-Sitzung in Bern den Vertreter meines Ministeriums, Major Momm, mit den erforderlichen Vollmachten ausstatten." (KOPIE)

* Ministerialrat Freiherr von Süsskind-Schwendi (RWM), Vermerk), ?:

Bericht über Sitzung im HPA zu Verhandlungen mit SChweiz. "ICh habe entsprechend der Weisung des Herrn Staatssekretärs betont, dass das RWM für die nachgebende Verhandlungsführung nur durch den Hinweis des Munitionsministers gewonnen worden sei, dass es für die deutsche Kriegführung unbedingt notwendig sei, die schweizerischen Lieferungen zu erhalten." Weiter Erhaltung Goldmarkt und Devisenspitze. Der Vertreter des Munitionsministeriums Kapitän Henrici habe betont, dass das MIniterium weiterhin den Standpunkt vertrete, auf keinen Fall in einen Handelskrieg zu geraten. "Insoweit rückte er ausdrücklich von der von Herrn Reichsminister Speer in seinem Schreiben an den Reichsaussenminister eingenommenen Haltung wieder ab." (KOPIE)

* Wiehl, Aufzeichnung, 10.2.1943:

Besprechung mit Legationsrat Zehnder am 9. Februar.

* ?, Vermerk, 12.3.1943:

Staatssekretär Landfried "hat nach Rücksprache mit Minister Speer bestätigt, dass nach der Weisung des Führers die Verhandlungen mit der Schweiz nicht auf die Spitze getrieben werden sollten. Man soll sich deshalb die Einlenkungsmöglichkeiten offen halten, ohne dabei aber leise zu treten." ...

* Barth (RWM) an Seyboth, 12.5.1943 (Abschrift):
Versorgung der Industriewerke in Südbaden können in absehbarer Zeit nur von der Shcweiz aus versorgt werden. Andersweitig wegen Fehlen von Transformatoren, Arbeitskräften und Leitungen nicht in den nächsten 2-3 Jahren möglich.

* ?, Vermerk für Herrn Min.Rat v. Süsskind, 24.5.1943:
Bei Abbruch Verhandlungen würde ca. 1 Mrd. KWh verloren gehen. Betroffen wären insbesondere die Lonza-Werke.

* RüA [Rüstungsamt], Vermerk für Herrn Gesandten Hemmen, 12.4.1943:
Bedeutung der Kohlenlieferungen für D und Ch. "Grundsätzlich sollte klargestellt werden, dass die rüstungswirtschaftlichen Lieferungen der Schweiz für Deutschland von mindestens ebenso vitaler, d.h. primärer Bedeutung sind, wie die deutschen Kohlenlieferungen für die Schweiz."

* ?, Vermerk über die Besprechung im RFinM. am 8.7.1943, 8.7.1943:
Kohlenkredit. Schweizer aus aussen- und innenpolitischen Gründen nur für einen privaten Kredit bereit. CH verlangt Zins zulasten Devisenspitze in freien Devisen.
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