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2.3.1934-18.5.1945
UBS Archiv Zürich. 12000003340. EIBA Zeitdokumente [AB2 EIBA 7: Protokolle der Kredit-Kommission Engagements Deutschland]
Info Commissione Indipendente d'Esperti Svizzera-Seconda Guerra Mondiale (CIE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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[Akten sind Ausschnitte aus den Protokollen der Kredit-Kommission, der Direktion und des Verwaltungsrates der EIBA betreffend Deutschland-Engagement, insgesamt 10 A4 Blätter. Der Eintrag stellt die Fortsetzung des Eintrages in die dodis.ch/26454 dar. Dieser Eintrag behandelte die Periode Juni 1931 bis Dezember 1932. Die vorliegenden Einträge beginnt ab März 1934. Über die Zeit zwischen Dezember 1932 und März 1934 liegen keine Angaben vor]

Kredit-Kommission, 2.3.1934.


"Das Direktorium beabsichtigt einen Betrag bis zu 10 Millionen Registermark aus unseren deutschen Engagements successive zu verkaufen, einerseits um diese Engagements zu reduzieren und andererseits zur Verstärkung der liquiden Mittel.
Aus diesem Verkauf dürfte uns ein Verlust von 20-25% entstehen, was möglicherweise eine Beanspruchung der offenen Reserven zur Folge haben könnte".

Kredit-Kommission, 1.5.1934


"Unter Bezugnahme auf die der Kredit-Kommission vorliegende Aufstellung über unsere Engagements in Deutschland teilt Herr Wolfensperger mit, dass wir auf Grund der Ermächtigung, Registermark bis zu 10 Millionen zu verkaufen, bis heute den Betrag von Registermark 2 472 000.- zum Mittelkurs von ca. 92 ½ realisiert haben. Der hierauf erlittene Verlust beläuft sich auf Fr. 740 000.-.
Im Falle sich der in letzter Zeit zurückgegangene Kurs der Registermark erholen sollte, werden wir mit den Verkäufen weiterfahren".

Verwaltungsrat, 30.5.1934


[2 717 000.- Registermark verkauft, der hierauf erlittene Verlust beläuft sich auf Fr. 830 000.-]

Direktorium, 6.6.1934


"Das Direktorium beschliesst, Rehistermark 14 000.- aus eigenen Beständen gegen Effektensperrmark zu verkaufen und aus dem Erlös von rund Effektensperrmark 250 000.- deutsche (Industrie-)Aktien zu kaufen".

Verwaltungsrat, 12.2.1935


[Bank hat seit Ende Dezember 1934 ca. 2 Millionen Registermark zum Mittelkurs von Fr. 80 ¾ für RM 100.- verkauft.]

Direktorium, 19.2.1935


[Direktorium beschliesst, einen Betrag von rund 2,5 Millionen Fr. Stillhaltegeldern zu kündigen, Rückzahlung in Registermark]

Direktorium, 2.4.1935


[1,5 Millionen Fr. Stillhaltegelder sollen gekündigt werden, Rückzahlung in Registermark]

Direktorium, 29.11.1935


[4,5 Millionen Fr. Stillhaltegelder gekündigt, Rückzahlung in Registermark]

Direktorium, 25.1.1936


[3,1 Millionen Fr. Stillhaltegelder gekündigt, Rückzahlung in Registermark]

Direktorium, 31.1.1936


[2,75 Millionen Fr. Stillhaltegelder gekündigt, Rückzahlung in Registermark]

Direktorium, 4.6.1936


"Unter Berücksichtigung des Umstands, dass sich die Aussichten für die Registermark-Liquidation nach der Olympiade nicht voraussehen lassen, stellt sich das Direktorium heute schon die Frage, ob und gegebenenfalls in was für einen Umfang die Realisierung deutscher Stillhalteguthaben in diesem Jahr wünschenswert erscheint. Es ist zu bedenken, dass ausser einem in den heutigen Zeitläufen als normal bezeichnenden Rückgang der Depositenhefte mit einem nicht unerheblichen Abgang an Kassa-Obligationen zu rechnen ist; nach dem Stand per 30.4.1936 verfallen bis Ende des Jahres, nach Abzug einer der Darlehenskasse verpfändeten Obligation von Fr. 500 000, rund 14 ½ Millionen, bis ende April 1937 rund Fr. 18 Millionen und zwar nach Abzug von Fr. 2 ½ Millionen Kassa-Obligationen, die bei der Darlehenskasse liegen. Angesichts der Ungewissheit der Entwicklung, die der Devisen- und Kapitalmark in den kommenden Wochen und Monaten einschlagen wird, erscheint es angezeigt die deutschen Engagements weiter abzubauen, wobei wir uns vor Augen halten müssen, dass zwar die Registermark-Realisationen zu mehr als die Hälfte an die Darlehenkasse abgeführt werden müssen und unserer Liquidität nur zu einem kleinen Teil zugute kommen. Man wird sich eher von einer tatkräftigen Rückführung des Kredites der Darlehenskasse nicht zu viel versprechen, wenn man annimmt, dass dadurch ein Entgegenkommen Berns in einem gegebenen Zeitpunkt erleichtert sein dürfte. Bedauerlicher Weise lassen sich die ungünstigen Rückwirkungen des Abbaus deutscher Engagements auf das Konto der Aktivzinsen nicht vermeiden.
Aus obigen Erwägungen beschliesst das Direktorium mit der Rücknahme von deutschen Stillhaltegithaben über Registermark in einem nicht näher bestimmten Umfang fortzufahren; in erster Linie sind die Kreditlinien heranzuziehen, bei denen nicht von vornherein mit einer freiwilligen oder mit einer anstandslosen Rückzahlung gerechnet werden kann, ferner die kleinern Kredite an Handels- und Industriefirmen".

Verwaltungsrat, 27.8.1936


[Weiterer Abbau Deutschland-Engagements, seit dem 20.6.1936 sind weitere Fr. 4,2 Millionen zurückbezahlt worden mit Reg. Mark 3,5 Millionen, Verlust rund 2 Millionen Fr.] "Das Direktorium ist der Ansicht, dass nunmehr für dieses Jahr der Abbau so ziemlich als abgeschlossen zu betrachten ist. Das hat seine natürliche Begründung in der Tatsache, dass der Reiseverkehr in den letzten vier Monaten des Jahres auf ein unbedeutendes Niveau zurückgeht. Damit geht aber aich die Nachfrage nach Registermark zurück und diese Erscheinung wiederum äussert sich in entsprechend sinkenden Kursen für diese Marksorte. Herr Dr. Schöpfer findet unser deutsches Engagement immer noch hoch und er würde einen weiteren Abbau empfehlen, weil er in die deutschen Verhältnisse kein Vertrauen haben kann. Mit dem erlös könnte die Bank hoch verzinsliche Kassaobligationen zurückkaufen.
Es wird beschlossen, im Rahmen des Möglichen weitere Realisationen vorzunehmen, sofern der Registermarkkurs nicht durch das Angebot stark gedrückt wird und zu noch grösseren Verlusten führt. Es dürfte sich aber im laufenden Jahr nicht mehr um sehr bedeutende Beträge handeln".

Direktorium, 22.9.1936


[Gebesserter Registermarkkurs, Realisation von 1 Million Registermark]

Direktorium, 4.2.1937


[Weitere Kündigungen von Registermark]

Direktorium, 22.2.1939


[Bank verkauft von der Golddiskontbank garantierte Kreditlinien an deutsche Banken, Total rund 853 000 Fr.]

Verwaltungsrat, 25.2.1939


[Das gesamte mit der Garantie der deutschen Golddiskontbank laufende Engagement der EIBA im Betrag von rund 13,6 Millionen Fr. EIBA erhält davon nur 82,89%, d.h. rund 11,3 Millionen Fr.]

Verwaltungsrat, 15.5.1939


[Netto-Bestand Deutschland Engagement Ende Juni 1939: 46,67 Millionen Fr.] "Mit Rücksicht auf die erheblichen Schwankungen, denen der Registermarkkurs ausgesetzt ist, erfordert der Verkauf grösserer Registermarkguthaben Zeit und Umsicht. Deshalb ist das Direktorium der Ansicht, dass fü¨r das Jahr 1939 nicht mit weiteren Realisationen von grösserem Ausmass gerechnet werden kann. Vielmehr betrachtet es mit den obigen Liquidationen den prgrammässigen Abbau des laufenden Jahres im grossen und ganzen als verwirklicht. Weitere Realisationen sollen im zweiten Semester nur vereinzelt und bei besonderen Verhältnissen stattfinden".

Verwaltungsrat, 16.5.1939


[Praktisch gleicher Inhalt wie 15.5.1939]

13.11.1940 [Keine Angaben zum Gremium]


"Deutschland hat einen Betrag von ca. Fr. 7 Millionen Devisen zum Rückkauf deutscher Effekten im Ausland zur Verfügung gestellt. Über unser Institut sind Aufträge im Betrage von etwa Fr. 4,8 Millionen ausgeführt worden. Dies gab uns Gelegenheit, grössere deutsche Effektenbestände günstig abzustossen. Die Gesellschaft für Hypotheken & Immobilienwerte AG konnte einen Titelbesitz im Buchwert von Fr. 159 787.50 Fr. mit Fr. 488 909.95 veräussern; die Bank einen solchen im Buchwert von Fr. 80 563.50 mit Fr. 406 445.90: Wiedereingang Fr. 655 004.85".
[...] "Was den Abbau des deutschen Engagements anbetrifft, so konnten wir in der Verwaltungsratssitzung vom 28.8.1940 Liquidationen von insgesamt Fr. 1,6 Millionen melden. Seither wurden weitere Fr. 1,1 Millionen abgebaut. Im einzelnen wird in der Bilanzssitzung des Verwaltungsrates pro 1940 hierüber berichtet werden.
Da noch nicht feststeht, ob die sonst übliche Dezembersitzung des Rates wird abgehalten werden könne, erscheint es im Hinblick auf die Vorbereitung der Abschlussarbeiten am Platz, heute schon abzuklären, ob nach Auffassung des Verwaltungsrates die bisherigen Bewertungsgrundsätze, speziell was das deutsche Engagement anbelangt auch für den Rechnungsabschluss per 1940 angewandt werden sollen. In der Sitzung vom 19.12.1939 war festgestellt worden, dass nach massgeblicher Aufassung nicht der Liquidationskurs, sondern der Ertragswert der Anlagen für die Errichtung der Betriebsbilanz entscheidend sei. Der Zinsendienst funktioniert dank der Transfer- und Stillhalteabkommen in unveränderter Weise. Auch die gegenwärtige allgemeine Lage gibt keine Anhalspunkte dafür, dass eine pessimistischere Beurteilung als im vergangenen Jahr gerechtfertigt wäre. Darum sind die Voraussetzungen, von denen für die Bilanzbewertung der deutschen Engagements auszugehen ist, dieselben wie im Vorjahr. Das Anziehen der Sperr- & Registermarkkurse ist im Gegenteil ein günstigeres Moment für die Beurteilung der deutschen Engagements".

Delegation, 23.7.1941


"In einer kurzen Ausscprache über die allgemeinen Verhältnisse empfiehlt die Delegation, die Liquidation von deutschen Guthaben über Registermark nach Möglichkeit zu fördern".

Kredit-Kommission, 18.5.1945


"An deutschen Zinsen und Mieten sind seit dem 1.1.1945 bis heute Fr. 130 264.11 eingegangen. In dieser Zahl sind die eingegangenen Erträgnisse der Bank und der Gesellschaft für Hypotheken und Immobilienwerte A.G. Chur aus Krediten enthalten, welche dem Stillhalteabkommen unterstehen und aus solchen, die durch den Verrechnungsverkehr transferiert werden, desgleichen die Mieteinnahmen.
An Zinsen und Mieten stehen für die gleiche Periode noch aus Fr. 358 767.-. Von dieser Summe sind eventuell noch einbringlich Fr. 263 096.-. Die Differenz von Fr. 95 671.-, mit deren eingang überhaupt nicht zu rechnen ist, betrifft Fälle, in denen kein Zahlungsauftrag nachgewiesen werden kann. Die Auszahlung der deutschen Erträgnisse ist zu Lasten des gesperrten Giroguthabens der Reichsbank bei der Schweizerischen Nationalbank vorgesehen. Während Differenzen technischer Art überwunden werden konnten, scheinen nun gewisse politische Bedenken der zuständigen schweizerischen Behörden die Auszahlung zu verzögern".
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