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1931-1934
AfZ Vorort, Vorstand und Präsidium, 1.5.3 Protokolle; 1.5.3.8 (1931-1934)
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1.5 Vorstand und Präsidium (=Präsidialorgan)


1.5.3 Protokolle

1.5.3.8 (1931-34 Typoskripte)


Protokoll der 7. Sitzung des Vororts vom 8.1.1932, Zürich


Beschränkung der Wareneinfuhr

Vizepräsident E. Wetter erinnert an die Notwendigkeit der vom Bundesrat veranlassten Einfuhrbeschränkungen. In der anschliessenden Diskussion wird festgehalten, dass der Vorort die Notwendigkeit dieser Massnahmen sehr bedauert, "da sie einen weitgehenden Eingriff des Staates in den freien Handel bedeuten, bei dem es nicht ohne Willkür abgehen kann. Gegenstand besonderer Besorgnisse bildet für den Vorort die Möglichkeit, dass selbst durch eine nicht allzu enge Kontingentierung eine Verlangsamung oder gar Verhinderung der Lebenshaltung befürchtet werden muss. Der Vorort legt, nachdem die Massnahme im Hinblick auf die Verhältnisse im Verkehr mit Deutschland und Östereich unabwendbar zu sein scheint, den grössten Wert darauf, dass alles getan werde, um eine weitere Verteuerung der Lebenshaltung zu vermeiden. Es sollte aber auch jede Verzögerung eines weiteren Abbaus der Kosten der Lebenshaltung vermieden werden." (S.4)

Protokoll der 4. Sitzung des Vororts im Vereinsjahr 1932/1933 vom 30.9.1932, Zürich


Albert Pictet wünscht eine Verknüpfung zwischen Wirtschafts- und Handelspolitik. Die Genfer Handelskammer unterstützt die Bestrebungen zur Rückkehr zum internationalen Freihandel und begrüsst z.B. das Vorbild der holländisch-belgischen Konvention. (Vgl. auch Protokoll der am 7.10.1932 in Zürich abgehaltenen 116. Sitzung der Schweizerischen Handelskammer, S. 15ff). Nach der Vorstellung Pictets sollte "die öffentliche Meinung sich über den gegenwärtige Wirtschaftspolitik Klarheit verschafft und dagegen aufgerüttelt wrid. Ein solches Programm aufzustellen wäre Aufgabe der Schweizerischen Handelskammer und des Vororts. Die gegenwärtige opportunistische Wirtschaftspolitik im Innern mit ihrer Tendenz zum Staatssozialismus sollte bekämpft werden und auf dem Gebiet des internationalen Handels der Freihandelsverkehr wieder hergestellt werden." (S.3f.)

Protokoll der 8. Sitzung des Vororts vom 27.1.1933, Zürich


Exportrisikogarantie des Bundes

"Herr Köchlin sellt fest, dass grundsätzlich alle Anwesenden gegen eine vom Staat garantierte Exportkreditversicherung für Geschäfte mit Russland sind. Die ausserordentlich schwierige Lage, in der sich  vor allem die Maschinenindustrie befindet, die schweren Folgen, die daraus für unser Land in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht entstehen können einerseits, und die grosse Wahrscheinlichkeit, sofort beachtenswerte Aufträge für die Maschinenindustrie hereinzubekommen und auf diese Weise einen grossen Teil der Arbeitslosen wieder beschäftigen zu können anderseits, haben schliesslich die Mehrheit der Answesenden, auf jeden Fall aber den Sprechenden, dazu bewogen, die Bedenken und die Opposition gegen den Antrag der Maschinenindustrie aufzugeben und ihn der Handelskammer befürwortend zu unterbreiten." (S.4)

Mit 4 gegen 2 Stimmen beschliesst sodann der Vorort, der Schweiz. Handelskammer seine eigene Stellung dahin zu umschreiben, dass er grundsätzlich einer Exportkreditversicherung zustimme. (S.4)

Protokoll der 9. Sitzung des Vororts vom 24.2. 1933, Zürich


Der Vorort spricht sich deutlich gegen die "Wiedereinführung des Getreidemonopols" aus. "Der Vorort ist einstimmig der Auffassung, dass jedem Versuch, das Getreidemonopol unter Berufung auf die Clearingabkommen wieder einzuführen, nachdrücklich entgegengetreten werden muss. Es ist deshalb besonders notwendig, auch auf die Leitung der 'Gesuwa' in diesem Sinn einzuwirken." (S.2)
In derselben Vorort-Sitzung weist Vorort-Mitglied Albert Pictet auf die Wichtigkeit der Londoner Weltwirtschaftskonfenenz hin. Seiner Meinung nach müssen "die für diese Konferenz als Vertreter der Schweiz in Aussicht genommenen Persönlichkeiten selbst den Glauben an den Erfolg der Aufgaben der Weltwirtschaftskonferenz haben; sodann müssen die Instruktionen des Bundesrates an diese Delegierten im Sinn eines Abbaus der heutigen wirtschaftlichen Hindernisse aufgestellt werden, und endlich müssten die schweizerischen Delegierten an der Konferenz an die Vertreter der andern kleinen Staaten engen Anschluss suchen."(S.3f)


Protokoll der 1. Sitzung des Vororts im Vereinsjahr 1933/1934 vom 7.4.1933, Zürich


Lage der Exportindustrie

Vizepräisdent Ernst Wetter orientiert, dass ein "industrieller Klub der Bundesversammlung" exisitiert. Dieser erachte es als wichtig, dem Bundesrat "die Nöte der heutigen Lage darzulegen."(S.5)

Protokoll der 7. Sitzung des Vororts im Vereinsjahr 1933/1934 vom 1.12.1933, Zürich


Exportpolitik

Der Vorort stellt sich hinter die Exportrisikogarantie, welche vor allem den Interessen der Maschinenindustrie zu Gute kommen soll (Russland-Geschäft). Neu kam in der Vorlage (Botschaft) des Bundesrates hinzu, dass auch Exportprämien vorgesehen sind. "Diese letztere Massnahme, die als Novum hinzugetreten ist, darf wohl vor allem als als Folge des deutschen Dumpings und auch des Dumpings der Länder mit entwerteter Währungen betrachtet werden. Es kommt dieser Massnahme daher vor allem eine handelspolitische Bedeutung zu."(S.1) Der Bundesrat rechnete mit je einem Kredit von 10 Mio. Fr. für den Exportkredit, als auch die Exportprämien. Diese Prämien dürften höchstens 20% des in Frage kommenden Exportwertes ausmachen.(S.2) Der Vorort beschliesst einstimmig, dass dem Bundesrat empfohlen werde, die Vorlage in zwei Teile zu zerlegen (Exportkredit und Exportprämie). (S.5)
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