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1940-1948
AIAG: Protokolle der VR-Delegation, 1940-1948
Information Unabhängige Experkommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg (UEK) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Fortsetzung von dodis.ch/21730.

Sitzung 232, 5.9.1940

- Einschätzung der polit. Lage: Die "bestehenden Anlagen" seien "der Gefahr der Enteignung ausgesetzt (...) Auf alle Fälle müssen wir damit rechnen, dass unser Einfluss auf die Leitung dieser Werke immer mehr eingeschränkt wird, in Italien glücklicherweise etwas weniger als in Deutschland." (Dir. Kurz, S. 12)

- Deutsch-schweizerisches Aluminium-Abkommen: "(...) nachdem Metallieferungen nach Frankreich und England nicht mehr möglich waren", wurde "von deutscher Seite Interesse für unsere Produkte bekundet (...). (...) Wir stellten uns auf den Standpunkt, dass wir die Rohstoffversorgung im Zusammenhang mit diesen Lieferungen regeln müssten. (...) Es kam dann schliesslich eine Abmachung zustande, wonach die Schweiz bis Ende 1941 die Ausfuhr von 5625 t Aluminium und Al-Halbfabrikaten bewilligt, wovon mindestens 2000 t Halb-fabrikate. Ferner soll in der Zeit vom 1. Februar bis 30.6.1941 die Ausfuhr aus der Schweiz nach Deutschland im grösstmöglichen Umfang ebenfalls zugelassen werden. Was die Tonerde anbetrifft, wurde angenommen, dass unsere Schweizerwerke in der Zeit vom 1. August bis 31.1.1941 11.200 t italienische Ware zur Verfügung gestellt erhalten. Die Lieferung soll mit einer Menge von 8500 t bis 31.12.1940 über die Alig erfolgen; die Bezahlung im deutsch-schweizerischen Clearing." Deutschland will ausserdem dafür sorgen, dass die AIAG wieder Tonerde aus Frankreich bzw. aus Italien direkt beziehen kann. (Dir. Steck, S. 15f.)


- Die AIAG beliefert die Junkers-Flugzeugwerke in Dessau. (Dir. Kaufmann, S. 16)

- "Herr Dir. Dr. Bettschart berichtet über ein Gesuch von Herrn Dr. O. Nydegger, das Martinswerk verlassen zu können. Er schildert die Versuche, die seitens des Direktoriums unternommen wurden, um ihn von seinem Wunsche abzubringen und gibt auch die Gründe an, die Herrn Dr. Nydegger bewogen haben, seinen Wegzug von Bergheim ins Auge zu fassen [wahrscheinlich Einschüchterungsversuche seitens der Nazis ]. Es wurde dann in Aussicht genommen, dass Herr Dr. Nydegger eventuell seine Tätigkeit in Konstanz ausüben würde, wo die Mitarbeit eines technisch gebildeten Herrn aus der Tonerdebranche ohnehin sehr wertvoll wäre. Herr Dr. Nydegger hat aber dann einige Tage nach seiner Rückkehr nach Bergheim mitgeteilt, er ziehe doch vor, vorläufig weiter im Martinswerk zu verbleiben."
(S. 23f.)

Sitzung 233, 25.10.1940

- "Herr Präsident Dr. Huber gibt dem Bedauern darüber Ausdruck, dass wir angesichts des sehr forcierten Betriebes in unsern deutschen Werken so wenig Möglichkeit zu technischer Beratung und Überwachung haben, worunter die Qualität und Produktionshöhe leiden und auch der Stand der Anlagen." (S. 6)

Sitzung 234, 6.12.1940

- Die Tonerdefabrik Marseille soll vergrössert werden. (S. 12-15)

Sitzung 235, 19.12.1940

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 236, 22.2.1941

- Verhandlungen in Berlin: Das Tonerdewerk Marseille soll Aluminiumwerke in Norwegen beliefern; man sieht dieses Anliegen der Reichsregierung jedoch skeptisch. (S. 10f.)

Die Metallieferungen nach Deutschland (s.o.) werden fortgesetzt. (S. 12)


- Dir. Bloch berichtet, "dass die Kapitalerhöhung auf 10 Mio Mark für die Salzburger Aluminium G.m.b.H. von den deutschen Behörden bewilligt worden ist. Wir werden dementsprechend die Konto-Korrent-Guthaben von Lend und Rheinfelden in Aktienkapital der Salzburger Aluminium G.m.b.H. umwandeln." (S. 13)

Sitzung 237, 21.3.1941

- siehe Kopie des Anhangs -

Sitzungen 238 und 239, 17.4. und 26.5.1941

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 240, 7.6.1941

- siehe Kopie des Anhangs -

Sitzung 241, 3.7.1941

- siehe Kopie der S. 1-6 -

Sitzung 242, 12.8.1941

- Erweiterung des Werks Rheinfelden um 10.000 t Jahresproduktion: "Aus rein privatwirtschaftlichen Erwägungen heraus, würden wir (...) eine solche Vergrösserung nicht durchführen, die Ausführung sei jedoch gegeben durch die Eingliederung des Werkes Rheinfelden in die Kriegswirtschaft." (Präs. Hofmann, S. 2)
"Herr Ständerat Dr. Keller hält es für richtig, wenn möglich Erleichterungen für unser technisches Personal zum Besuch des Werkes Rheinfelden zu erwirken. Der gegenwärtige Zustand ist doch eine starke Erschwernis für eine richtige Kontrolle des Werkes." (S. 4)
Die deutschen AIAG-Werke sollen ca. 14 % der deutschen Aluminiumproduktion übernehmen. (Dir. Bloch, S. 5)

Sitzungen 243 und 244, 26. und 29.8.1941

- keine nennenswerten Bemerkungen -


Sitzung 245, 3.10.1941

- siehe Kopie der S. 1-8 -

- Personalbestand in Rheinfelden: Dir. Kurz berichtet, "dass keine Schweizerarbeiter herbeigezogen werden könnten. Auch ein erster Versuch, Italiener nach Rheinfelden zu dirigieren, ist nicht geglückt. Es scheint, aus Mitteilungen aus Porto Marghera zu schliessen, dass die italienischen Arbeiter nicht mehr nach Deutschland gehen wollen. (...) Rheinfelden erhält jetzt gefangene Franzosen, doch ist die Gesamtsituation noch nicht wesentlich besser geworden." (S. 17)

Sitzung 246, 20.10.1941

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 247, 5.12.1941

- siehe Kopie der S. 3-14 -

Sitzung 248, 19.12.1941

- Die Deutsche Bank ist bereit, dem Martinswerk einen Kredit in der Höhe von bis zu 15 Mio. Mark bereitzustellen. (Dir. Bloch, S. 4)
Sitzung 249, 10.2.1942

- siehe Kopie der S. 5-9 -

Sitzung 250, 23./24.2.1942

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 251, 20.3.1942

"Herr Dir. Bloch macht einige Mitteilungen über die Jahresabschlüsse per 31.12.1941 der deutschen Tochtergesellschaften. Die Ergebnisse sind gut, doch müssen ganz erhebliche Summen dem Staat abgeliefert werden unter dem Titel Gewinnabschöpfung. (...) Die Erhöhung der Dividende [von 6 % auf 8 %] schafft uns eine bessere Grundlage für die künftigen Ausschüttungen." (S. 7f.)

Sitzung 252, 17.4.1942

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 253, 9.6.1942

- Starker Bauxitmangel erschwert die Produktion im Martinswerk. (S. 9f.)

Sitzungen 254 und 255, 10.7. und 6.8.1942

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 256, 9.9.1942

- Dir. Dr. Bettschart berichtet, "dass nach einer Mitteilung, die wir von Rheinfelden erhielten, die Fliegerschäden vom August 1940 fast vollständig entschädigt wurden, wogegen eine Forderung für Produktionsausfall abgelehnt worden sei mit der Begründung, die Schweiz halte in ähnlichen Fällen kein Gegenrecht. Rheinfelden werde nun, da über 25 % des Kapitals sich im Ausland befinden, als ausländische Gesellschaft behandelt (...)." (S. 18f.)

Sitzung 257, 22.10.1942

- "Sehr erfreulich ist, dass sich in den Sitzungen der Erfahrungsaustauschgruppe des deutschen Aluminium-Rings gezeigt hat, dass wir technisch bei unsern Konkurrenten nicht viel zu lernen haben und unsere Werke in Bezug auf Einrichtungen und Betriebsführung eine hervorragende Stellung einnehmen." (Präs. Hofmann, S. 2)

- Präs. Hofmann bedauert, "dass die neuen Bauten im Martinswerk sehr teuer zu stehen kommen werden. Leider können wir aber eine andere Politik nicht einschlagen." (S. 11)

Sitzung 258, 9.11.1942

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 259, 10.12.1942

- siehe Kopie der S. 10-13 -

Sitzung 260, 29.12.1942

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 261, 19.2.1943

- Die Beteiligung bei der Firma Kluge und Winter wurde auf die AWS übertragen und figuriert nun nicht mehr unter den AIAG-Beteiligungen. (Dir. Bloch, S. 2)
Sitzung 262, 23.2.1943

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzungen 263 und 264, 12.3.1943

- "Herr Dir. Bloch referiert (...) über die Gratifikationen an die Leiter der deutschen Werke. Infolge des in Deutschland bestehenden Gehaltsstops können Erhöhungen nur gewährt werden, wenn die betr. Beamten entweder in eine andere Stellung versetzt oder befördert werden. Herr Dir. Bloch erwähnt insbesondere, dass er als Geschäftsführer der Aluminium G.m.b.H. Rheinfelden ausscheidet und an seine Stelle Herr Direktor Dr. Max Angst tritt." (S. 8)

- siehe Kopie der S. 9 und 10 -

Sitzung 265, 16.3.1943

- siehe Kopie der S. 4-6

Sitzung 266, 8.4.1943

- siehe Kopie der S. 8 und 9 -

Sitzung 267, 14.4.1943

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 268, 4.5.1943

- siehe Kopie der S. 1-6 -

- "Unseren deutschen Gesellschaften sind von Deutschen Bank und der Reichskredit 8 ½ Mio Mark vorgeschossen worden (...)." (Dir. Schnorf, S. 12) wofür das Geld bestimmt ist, wird nicht gesagt.

- Der Bau von Martinswerk II ist gestoppt worden. "Von wem er [der Befehl dazu] erteilt worden ist, wissen wir nicht. (...) Für uns bedeutet es kein Unglück, wenn die Fabrikbaute nicht zustande kommt." Allerdings rechnet man damit, die bisherigen Ausgaben (rd. 4,5 Mio. Mark) nicht ersetzt zu bekommen. (Dir. Bettschart, S. 13f.)

Sitzung 269, 11.6.1943

- Clearingverkehr: Da man nicht wissen könne, "wann die in Berlin ins Clearing einbezahlten Summen in der Schweiz für uns verfügbar werden", habe man in Bern den Rat erhalten, "neue Geschäfte nicht abzuschliessen, wenn wir nicht sehr lange Zahlungsfristen riskieren wollen." (Dir. Schnorf, S. 2)

- siehe Kopie der S. 6-9 -

- Martinswerk: Endgültiger Baustopp für das Werk II. "Das Werk I ist dauernd im Betrieb. Es hat unter der Verwendung von Bauxit schlechter Qualität zu leiden und erzielt deshalb keine Höchstleistungen. Die finanzielle Situation ist befriedigend, nachdem durch eine neue Preisfestsetzung für 1942 dem Martinswerk nachträglich rund 1,5 Millionen Mark Mehrpreis zugeflossen sind." (Dir. Dr. Bettschart, S. 15)

Sitzung 270, 13.7.1943

- Stromversorgung Rheinfelden: Nach Ansicht der AIAG erhebt das Badenwerk zu hohe Gebühren. Die Verhandlungen führt jedoch die ALIG ohne Mitwirkung der AIAG. Sollte die Absicht dahinter stehen, die Aluminium GmbH zugunsten der VAW zum Stillstand zu bringen, "würde wahrscheinlich die badische Regierung in Karlsruhe einschreiten und verlangen, dass der Betrieb in Rheinfelden weitergeführt wird." (Dr. Weber, S. 2)

- Dir. Kaufmann berichtet, "dass nach den vorliegenden Berichten in den letzten Wochen die Metallieferungen der deutschen Werke wieder zugenommen haben. Immerhin haben die Lieferungen die Höhe der monatlichen Produktion noch nicht wieder erreicht. Die Flugzeugfabriken nehmen gegenüber früher geringere Mengen ab. Bezeichnend für die Situation ist, dass unser Werk Singen während mehrerer Monate seine Kapazität nur mit 60 % ausnützen konnte. Was genau genommen die Ursache der verminderten Abrufe ist, kann von hier aus nicht beurteilt werden." (S. 4)

Sitzung 271, 23.7.1943

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 272, 11.9.1943

- siehe Kopie der S. 1-3 -

- Situation in Italien: Es besteht zwar noch Kontakt zum Werk in Porto Marghera, doch "ob wir angesichts der neuen Ereignisse die Verbindung (...) aufrecht erhalten können, bleibt abzuwarten." (Dir. Schnorf, S. 4)

Sitzung 273, 11.10.1943

- Situation in Italien: Das Werk in Porto Marghera liegt wegen Mangel an Bauxit still; man ist sehr besorgt über die politische Situation und darüber, dass die Deutschen die Verfügungsgewalt über die gesamte Industrie in Norditalien besitzen. (S. 13-24)

- siehe Kopie der S. 24 und 25 -

Sitzung 274, 29.10.1943

- Energielieferungen für Rheinfelden: Dir. Kurz berichtet, "dass hierüber eine Verhandlung mit Herren der NOK und des Badenwerkes in Zürich stattfand. Wegen technischen Differenzen kam es aber noch zu keiner Einigung, auch über den Preis nicht. Dies hat jedoch keinen Unterbruch in der Energielieferung zur Folge, und auch Herr Dr. Paulssen bestätigt uns, dass eine Einstellung der Energielieferung nicht in Frage komme." (S. 3)
Kurz macht darauf aufmerksam, "dass die Besprechungen eigentlich zwischen Alig und Badenwerk laufen und wir denselben als beteiligte Dritte beiwohnen. Vertragskontrahent mit dem Badenwerk ist die Aluminium Rheinfelden G.m.b.H., nicht die AIAG.
Herr A. Bloch-Frey findet, dass wir als grösster Beteiligter bei Rheinfelden verlangen können, zugezogen zu werden zu Verhandlungen über derart weittragende und wichtige Verträge.
Herr Dir. E. Kaufmann erwähnt, dass wir schon in den nächsten Tagen Gelegenheit haben werden, das ganze Problem mit Herrn Dr. Paulssen eingehend zu prüfen." (S. 5)

Sitzung 275, 16.11.1943

- keine nennenswerten Bemerkungen -
Sitzung 276, 3.12.1943

- siehe Kopie der S. 17-21 -

Sitzung 277, 21.12.1943

- Die AIAG verhandelt mit der IG Farben über die Beteiligung am Aufbau einer Tonerde- und Aluminiumindustrie in Rumänien, die AIAG steht dem Projekt jedoch skeptisch gegenüber.
(S. 20-25)

- Situation in Italien: Nachrichten erreichen die AIAG vermehrt via ALIG. (S. 27)

- Lieferungen nach Deutschland: "Bemerkenswert ist, dass nun wieder in vermehrtem Masse Rohmetall gewünscht wird und wir möglichst im Dezember noch 1.000 t liefern sollen." (Dir. Kaufmann, S. 32)

Sitzung 278, 24.2.1944

- Die Reichsbehörden stellen für den Baustopp am Martinswerk II eine Entschädigung von 2,3 Mio. Mark in Aussicht. (Dir. Schnorf und Dr. Bettschart, S. 2)

- Man beginnt, sich Gedanken über die Nachkriegszeit zu machen. (S. 5ff.)

- Aluminiumlieferungen nach Deutschland: "Wir haben im Januar 300 t Rohmetall und 200 t Halbzeug spediert. Die Verhandlungen zwischen der deutschen und der schweizerischen Delegation sind seither leider ins Stocken geraten und für den Februar sind deshalb noch keine Kontingente fixiert. Wir haben deshalb blanko geliefert, entsprechend der vom Verwaltungsrat erhaltenen Ermächtigung, notfalls bis zu zwei Millionen Schweizerfranken auf Kredit zu liefern. Ende Februar wird aber diese Limite voraussichtlich erreicht sein und wir müssten, wenn keine neuen Abmachungen getroffen werden, die Halbzeuglieferungen dann einstellen." (Dir. Kaufmann, S. 37) Die Delegation beschliesst, die Lieferungen notfalls einzustellen.

Sitzung 279, 21.3.1944

- Situation in Italien: "Für das ganze besetzte Italien ist eine Bewirtschaftung des Leichtmetall-Halbzeugs durch das Ministerium Speer veranlasst worden. Der Betrieb wurde umgestellt auf die Erzeugung nach deutschen Luftfahrtnormen und man verlangte, dass der deutsche Einfluss verstärkt werde. Es gelang uns dann, Herrn Dr. Paulssen und unser Werk Singen einzuschalten und ein Ingenieur aus Singen wurde nach Italien gesandt, der unter der Aufsicht von Dr. Weisse, dem Beauftragten der Wehrmacht, den Betrieb intensivieren soll." (Dir. Kurz, S. 7)
Die Vereinigten Leichtmetallwerke Hannover (VLW) sollen die Oberaufsicht in Porto Marghera übernehmen, die AIAG will dies jedoch verhindern. (S. 7f.)

Sitzung 280, 14.4.1944

- Energieversorgung Rheinfelden: "Das Badenwerk hält entgegen unserer Erwartungen fest an viel zu hohen Minimalgarantien, sodass wir genötigt waren, die ALIG zu ersuchen, den Vertrag nicht abzuschliessen. Die ALIG hegt allerdings die Befürchtung, dass das Badenwerk von Rheinfelden einen viel zu hohen Preis für die vertragslose Zeit verlangen wird." (Dir. Kurz, S. 17)

Vertrauliche Notiz: Dir. Schnorf "gibt Kenntnis von Zuwendungen, die jeweils anlässlich der Generalversammlung an die leitenden Herren der ALIG gemacht wurden und schlägt vor, auch dieses Jahr Zahlungen im gleichen Ausmass wie im Vorjahr zu leisten." Die Delegation stimmt dem zu.

Sitzung 281, 15.5.1944

- Die AIAG will Deutschland auf Kreditbasis 1300 t Abfallmetall liefern, "die wir wenn möglich vor Kriegsende noch unterbringen sollten." (Dir. Kaufmann, S. 24)

Sitzung 282, 23.5.1944

- Situation in Italien: Dr. Paulssen soll erreichen, dass das Werk Singen und nicht die VLW die Leitung in Porto Marghera übernimmt, "da es ihm wohl am ehesten möglich sein wird, die deutschen Behörden daselbst von der Richtigkeit unseres Vorschlages zu überzeugen." (dir. Kurz, S. 14)

Sitzung 283, 6.7.1944

- Gedanken über die Nachkriegszeit: Die AIAG müsse Geld für die Behebung der Kriegsschäden in den ausländischen Werken bereithalten. (Dir. Bloch, S. 3)

- Situation in Italien: "Herrn Dr. Paulssen können wir nicht in allen Fällen mit der Wahrung unserer Interessen betrauen, da er als Deutscher auch auf die nationalen Belange Rücksicht zu nehmen hat." (Dir. Kurz, S. 12)

Sitzung 284, 28.7.1944

- Situation in Italien: "Mit Herrn Dr. Paulssen (...) wurde vereinbart, dass angestrebt werden soll, im Falle einer Evakuation der L.L.L.-Fabriken [Tochtergesellschaft der AIAG] die Maschinen nach Singen zu nehmen, statt nach irgendwelchen unbekannten Bestimmungsorten in Deutschland." (Bloch, S. 16)

Sitzung 285, 26.9.1944

- siehe Kopie der S. 2-6 sowie 17, 18 und 23 -

Sitzung 286, 28.10.1944

- siehe Kopie der S. 10 -

- "Die deutschen Clearingguthaben - soweit der Bund sie garantiert - sind heute jederzeit bei den Banken mobilisierbar gegen ein Abzug von 4 % für 12 Monate Wartefrist. (...) Gegenwärtig gehen bei den deutschen Werken die Guthaben bei staatlichen Stellen rascher ein als bis anhin. Der Notenumlauf der Reichsbank ist in den letzten Monaten viel stärker angestiegen als in den früheren Kriegsmonaten." (Dir. Schnorf, S. 12f.)

Sitzung 287, 27.11.1944

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 288, 21.12.1944

- siehe Kopie der S. 6 -

Sitzung 289 und 290, 28.12.1944 und 6.1.1945

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 291, 22.2.1945

- "In Deutschland wird heute prompt bezahlt und unsere deutschen Tochtergesellschaften haben deshalb keine Bankschulden von Belang mehr. Über die Situation in den im Kriegsgebiet befindlichen Werken liegen keine neueren Nachrichten vor." (Dir. Schnorf, S. 26)

Sitzung 292, 22.3.1945

- Bericht zum Martinswerk: Die Verbindung sei abgerissen, doch wisse man von erheblichen Bombardierungsschäden. (S. 12f.)

- Bericht zu Rheinfelden: "Die Fremdarbeiter sind abgezogen worden, sodass nur eine kleine Belegschaft vorhanden ist. Der Betrieb geht so weit in guter Ordnung und ruhig weiter" (Dir. Kurz, S. 13)

- Bericht zu Lend: Dort werde "fast voll gearbeitet", doch seien die Verbindungen zur ALIG Konstanz "sehr mangelhaft, das Reisen fast unmöglich." (S. 14)

- Bericht zu Singen: Das Werk sei "weiterhin gut beschäftigt", wobei "die Bombenangriffe auf Singen (...) anscheinend nicht unserm Werk gegolten" hätten. (S. 14)

Sitzungen 293 und 294, 5. und 18.4.1945

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 295, 24.5.1945

- siehe Kopie der S. 8-10 -

Sitzung 296, 3./4.7.1945

- siehe Kopie der S. 8-11 -

Sitzung 297, 14.9.1945

- siehe Kopie der S. 15-20 -

Sitzung 298, 12.10.1945

- siehe Kopie der S. 1-5 -

Sitzung 299, 18./19.10.1945

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 300, 29.11.1945

- Die AIAG-Firma Goldschmieden in Breslau wird von den Sowjets als "herrenloses Gut" betrachtet, da die Schutzbriefe abhanden gekommen seien. (Dir. Dr. Bettschart, S. 43f.)

Sitzung 301, 12./13.12.1945

- siehe Kopien der S. 1-8 -

Sitzung 302, 21.12.1945

- siehe Kopie der S. 9-11 -
Sitzung 303, 4.2.1946

- Requisitionen in Rheinfelden und Singen: In Rheinfelden sei fast der gesamte Materialbestand abtransportiert worden, Interventionen bei den Besatzungsbehörden hätten bisher keinen grossen Erfolg gehabt. (Dir. Schnorf, S. 29f.)

- siehe Kopie der S. 31 -

Sitzungen 304-307, 5., 14., 18. und 22.3.1946

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 308, 13.4.1946

- Requisitionen in Rheinfelden: Dir. Schnorf "berichtet, dass Rheinfelden für die weggenommenen Gleichrichter Requisitionsscheine erhalten hat. Über den Preis der Gleichrichter ist jedoch nichts abgemacht worden; sie wurden einfach weggenommen. Anscheinend versucht Frankreich, auf diese Weise einen Teil der industriellen Ausrüstungen für sich zu retten, bevor sie in den alliierten Pool eingebracht werden müssen." (S. 17)

Sitzung 309, 24.4.1946

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 310, 14./15.6.1946

- siehe Kopien der S. 28-32 -

Sitzung 311, 11./12.7.1946

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 312, 7.9.1946

- siehe Kopie der S. 17-21 -

Sitzung 313, 28.10.1946

- siehe Kopie der S. 14 -

Sitzung 314, 29.11.1946

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 315, 19.12.1946

- Requisitionen: "Wir befinden uns immer noch in der Gefahrenzone." (Dir. Schnorf, S. 5)

"Allem Anschein nach besteht (...) grosse Uneinigkeit in allen diesen Fragen unter den Alliierten." (Dir. Kunz, S. 6)

Sitzung 316, 3./4.3.1947

- siehe Kopie der S. 16-18 und der S. 37-38 -

Sitzung 317, 20./21.3.1947

- siehe Kopie der S. 19-23 -

Sitzung 318, 16.4.1947

- "Herr Dir. Schnorf gibt Kenntnis von einer Nachricht, dass die Alliierten sich entschlossen haben sollen, Tonerde nach Norwegen zu liefern zwecks Umarbeitung und Rücklieferung des Metalls. (...) An den Tonerdelieferungen soll das Martinswerk mit 25'000 t (...) beteiligt werden. Die offizielle Genehmigung steht noch aus. Wir haben geantwortet, dass Martinswerk in der Lage wäre, die vorgenannte Lieferung zu übernehmen. Die Delegation nimmt diese Mitteilung mit Befriedigung entgegen und hofft, dass damit ein erster Schritt in der Richtung einer Wiederinbetriebnahme des Werkes getan ist." (S. 20)

Sitzung 319, 23.5.1947

- siehe Kopie der S. 28-31 -

Sitzung 320, 12.6.1947

- siehe Kopie der S. 11-13 und der S. 16-17 -

Sitzung 321, 10./11.7.1947

- Dir. Kurz berichtet, dass Paulssens "Entnazifizierung noch nicht durchgeführt ist. Solange dieser Zustand weiter besteht, kann er für uns kaum geschäftlich tätig sein. (...) Herr Bloch findet es sehr merkwürdig, dass einerseits Herr Tscheulin, der als Nationalsozialist galt, seit einiger Zeit wieder frei ist und seinen privaten Geschäften nachgehen kann, während Herr Dr. Paulssen, der nicht Parteimitglied war, ungerechtfertigterweise von jeder wirtschaftlichen Tätigkeit ferngehalten wird. Eine derartige Behandlung widerspricht dem Grundsatz der Gerechtigkeit. Herr Dir. Schnorf erwähnt, dass zu unserer Überraschung auch Herr Dr. Boschan mit einem Einreisegesuch in die Schweiz auf Schwierigkeiten stiess." (S. 7)

Sitzung 322, 25.8.1947

- siehe Kopie der S. 28-30 -

Sitzung 323, 13.10.1947

- siehe Kopie der S. 15-17 -

Sitzung 324-328, 25.10., 10.11., 5. und 19.12. 1947 sowie 2./3.3.1948

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 329, 22.3.1948

- siehe Kopie der S. 8-10 -

Sitzung 330, 21.4.1948

- keine nennenswerten Bemerkungen -

Sitzung 331, 28.5.1948

- siehe Kopie der S. 23-24 -

Sitzung 332, 18.6.1948

- "Herr Dir. Schnorf verweist darauf, dass die überwiegende Zahl unserer Tochter-gesellschaften weiterhin nicht nur keine Erträge an die Muttergesellschaft abführen können, sondern sich vielfach nicht einmal selbst erhalten. (...) In Deutschland ist ebenfalls keine Besserung zu verzeichnen; während wir im Februar schon hörten, unsere Werke stünden nicht mehr auf der Reparationsliste, haben wir bis heute noch keine offizielle Bestätigung darüber erhalten und der Administrateur-Liquidateur in Rheinfelden wurde noch nicht zurückgezogen." (S. 26)"

Sitzung 333, 8.7.1948

- siehe Kopie der S. 7-8 -
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