Sprache: ns
1933-1945
Helvetia Feuer, GV-Protokolle 1933-45
Information Unabhängige Experkommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg (UEK) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Die Protokolle enthalten längere Texte (Bericht des Verwaltungsrates, div. Reden) zum Jahresergebnis und Geschäftsverlauf (u. Aussichten). Auch Bilanzen, Gewinn-/Verlustrechnungen u. die Geschäftsberichte sind in den Unterlagen enthalten. z.T. Verzeichnis der Stimmkarten-Inhaber (für die Aktionärsversammlung)

-28.4.33: In Deutschland starker Rückgang der Prämieneinnahmen,. Erwarten vom neuen Regime keine tiefgreifenden Änderungen da es eine "ausgesprochen privatwirtschaftlichen Tendenz verfolgt".
-30.4.35: Deutsches Geschäft: 38% der Prämieneinnahme, aber wegen Schwierigkeiten im Zahlungsverkehr mit Deutschland können die Überschüsse nicht uneingeschränkt transferiert werden.
-29.4.36: "...offen bekennen, dass  das neue Regime in Deutschland sich für unsere Gesellschaft und für die Feuer-Versicherung überhaupt günstig ausgewirkt hat". Deutschland ist das wichtigste Arbeitsgebiet. Sonderstellung der Versicherungsbranche im D-CH Zahlungsverkehr ist positiv. Zufriedenheit mit Politik der Regierung (Kampf gegen das Schadenfeuer und schwere Bestrafung der Brandstiftung).
-29.4.37: -Clearingverkehr würde zu langen Wartefristen im Versicherungsverkehr führen. Vertragsgemässe Erfüllung der Leistungen könnte nicht garantiert werden. Ausnahmeregelung für das Versicherungswesen ist begründet.
Angaben (Kaufpreis, Wert) zu den Liegenschaften in Deutschland. Plan eines Häuserkaufes in Berlin in der Nähe der Reichsministerien, "einschliesslich desjenigen des Reichskanzlers & Führers". [daneben handschriftlich]: "Wir werden also in unserm neuen Heim in sehr guter Gesellschaft sein!". Sehr günstiger Preis für das Gebäude, das aus der Zwangsverwaltung kommt, [daneben handschriftlich]: "Begründung des billigen Preises: Zufolge gewisser Vorgänge in Deutschland, die Ihnen allen ja bekannt sind = grosse Kapitalabwanderung und Mangel an Bargeld".
In Deutschland braucht es nur das Wort eines Einzelnen um die Versicherungswirtschaft zu verstaatlichen.
-4.5.40: Massnahmen wegen Krieg u. Mobilmachung (Dislozierung der Wertschriften, Mobilisation von Angestellten, Sitzverlegung, Kontaktschwierigkeiten mit Auslandstellen
-8.5.41: 1938 lebte die Schweizer Assekuranz zu 56% vom Auslandgeschäft. Versicherungswirtschaft trägt stark zur Minderung der negativen Schweizer Handelsbilanz bei.
Durch den Krieg sind die englischen Gesellschaften aus Benelux und Frankreich vertrieben. Günstige Perspektiven für Ausdehnung des Geschäfts, aber Behörden sind dagegen, daher werden keine Portefeuilles en bloc übernommen. Haltung der Behörden ist richtig.
-30.4.42: Grundsätze des deutsch-schweizerischen Zahlungs- u. Versicherungsverkehrs
-29.4.43: Entwicklung der Gesellschaft seit 1933 (mit Zahlen)
Aktionäre der Gesellschaft wohnen zu 96% in der Schweiz oder sind Schweizerbürger im Ausland. Schweizer Charakter der Unternehmung ist gewahrt.
Schwierigkeiten im Postverkehr (Zensur durch Achsenmächte, Verzögerungen). Krieg führt zu administrativen Problemen (z.B. Trennung von Algerien u. Marokko von Frankreich nach alliierter Eroberung Nordafrikas.
Prämienzuwachs (vor allem im Ausland) insb. in deutsch besetzten Gebieten "erstaunliche Fortschritte"
-27.4.44: Ansehnliches Prämienplus aus Deutschland. Auch die Schäden sind nicht sehr hoch, wohl weil vor allem in Kleinstädten und auf dem Lande tätig und kaum an Versicherung von Rüstungsbetrieben beteiligt. Überhaupt im Ausland befriedigender Schadenverlauf, obwohl man z.T. nicht bewiesene Sabotageschäden tragen musste.
-17.5.45: Rückblick auf Kriegsjahre; deutliche Steigerung der Prämieneinnahme in dieser Zeit. Schadenverlauf blieb tragbar. Deutschland mit bestem Durchschnitt. Immobilien in Deutschland fast alle zerstört oder beschädigt.
Exposé über die Regelung  der Neutralitätsverletzungsschäden




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