Language: ns
SVSt / Interhandel N
E 7160-07 (-) 1968/54, Bd. 1061
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
________________________

Enthält die durchnumerierten fotokopierten Dokumente, die von Rees und seinem Team erhoben wurden. Hier finden sich die vollständigen Vorlagen für die von ihm im Bericht selbst ausführlich zitierten Belege. Die Kopien sind oft sehr dunkel, schlecht nochmals kopierbar in lesbarer Form.

Hastur. Einlage Dr. Sturzenegger

20.4.1940, Schreiben Rigidor AG, Bern, bez. Dr. Karl Grieshaber und K. Cassani. Darlehen von 240'000 Fr. zur Erhöhung seiner Einlage bei der Bank.

Hastur. Gründung, Personal, Tätigkeit

Personalverzeichnis: nennt u.a. Ludwig Dora, Eintritt 1934; Carlo Mollwo, Eintritt 1921/22, Austritt Ende 1938.

Diverse Aufzeichnungen von Rudolf Euler, so 20.1.1930, Besuch von Geheimrat Schmitz am 18.1.1930. «Schmitz äusserte sich ausserordentlich befriedigt über die rechtzeitig vorgenommenen Transaktionen bei der IG Chemie Basel und seine American IG Arrangements. Er sieht in ihnen die Möglichkeit, auf absehbare Zeit alle Mittel zu beschaffen, die die IG benötigen könne. [hier ist natürlich IG Farben gemeint, was deutlich auf das Motiv der Kapitalbeschaffung verweist] IG Chemie, Basel, sei jetzt schon so stark und fett, dass der Ausgabekurs auch ohne die bekannte Garantie durch die IG-Aktie gerechtfertigt sei.
Sehr befriedigt ist er auch von dem Baseler Hauserwerb. Er habe in Basel alles eingehend mit den Herren von Greutert besprochen. Im Innern soll eine möglichst strikte Trennung zwischen Greutert und IG Chemie durchgeführt werden (verschiedene Schalter, getrennte Akten-Depots etc.). Dagegen hat er seinen Plan eines separaten Einganges aufgegeben; die Seiten-Eingänge sollen geschlossen und nur der Eingang an der Front des Hauses benutzt werden mit einem Schild Greutert auf der einen Seite und einem Schild IG Chemie auf der anderen Seite der Türe. Er will einen Herrn von der Länderbank delegieren, der etwa die Hälfte des Jahres in Basel sein und im Geschäftsgebäude eine kleine Wohnung haben soll. Dieser Herr ist bereits bestimmt; sein Name ist mir entfallen, es ist ein Schwager von Schmitz, «also», wie Schmitz sagte, «absoluter Vertrauensmann». [nämlich Gadow] Der Wohnung des Betreffenden solle ein Fremdenzimmer angegliedert werden, das alle mit Greutert verbundene Herren nach Bedarf benutzen könnten.
Mit dem Griff, den Schmitz bei der Firma Greutert getan hat, ist er nach wie vor sehr zufrieden. Ich hatte den Eindruck, dass er sich mit diesem Instrument immer weitergehend identifiziert.
Als Miete, die die IG Chemie zu zahlen hätte, schweben Schmitz Frs
25'000 vor und er wollte wissen, wie ich darüber dächte. Ich sagte ihm, dass ich dies nicht beurteilen könne, da ich ja nicht wisse, wieviel Raum die IG Chemie beanspruche und dass es wohl das beste sei, wenn man die Kosten auf Grund der Quadratmeter bezw. Kubikmeter beanspruchten Raumes verteile. Auch damit war er einverstanden mit dem Bemerken, dass es bei dem enormen Unternehmen der IG Chemie ja gar nicht darauf ankomme.
Schmitz ist überhaupt sehr entzückt von dem Basler Instrument, wobei er natürlich an die Unkosten denkt, während ich an den Kaufpreis dachte.
Er regte - allerdings in vorsichtiger Form - an, ob es nicht zweckmässig sei, wenn wir Greutert in den Aufsichtsrat der Metallwerte nähmen, nachdem sie selbst doch Greutert überall vorangestellt hätten und die Firma die Prospekte hätten unterzeichnen lassen. Ich frug ihn, ob ihm das denn von seinem Standpunkt aus passen könne, denn mit einem etwaigen Eintritt in die Metallwerte werde die Firma Greutert ja sicher sehr weitgehend als mit dem Bankverein liiert erscheinen, was die übrigen Banken, speziell die Kreditanstalt, vielleicht etwas stutzig machen könne. Schmitz war erst etwas bedenklich, erklärte dann aber, dass ihm das einerlei sei. Ich hatte den Eindruck, dass es ihm im wesentlichen darauf ankam, Eduard Greutert persönlich einen Freunschaftsdienst zu erweisen. Ich bog die Sache schliesslich dadurch ab, dass bei den Metallwerten an sich die Frage der Auffüllung und eventuellen Ausgestaltung des Aufsichtsrates über kurz oder lang aufkommen werde, dass wir aber noch gar nicht klar sähen, wie die Dinge sich gestalten würden, und dass man sich die Sache ja einmal überlegen könne.
Wegen der Gesundheit Greutert's ist Schmitz etwas bedenklich und meinte, dass es jedenfalls sehr gut sei, dass wir Mollwo in der Reserve hätten. Es ist aber sehr möglich, dass über kurz oder lang auch einmal eine Anregung wegen des Schwagers von der Länderbank kommen wird. [also für Gadow] Haller hält auch er für einen sehr guten Mann.»

9.10.1944, Sturzenegger an Mollwo. Über mögliche Schritte, von der Schwarzen Liste zu kommen und seine Einwände, die darauf zielen, dass man dann auch Auskunft über die Aktionäre von Rigidor und Industriebank geben müsse, womit eventuell noch weitere Personen auf die Liste kämen. (Kopie 1)

19.12.1927, Notiz Rud. Euler, Frankfurt. Überlegungen zur geplanten Gründung, die dann nicht realisiert wurden; Erwägung eines Schaffhauser Standorts und Einbezug von Dr. Schudel. (Kopie 2)

12.5.1928, Notiz Rud. Euler, Besuch bei Ed. Greutert & Cie. am 11.5.1928. Interessanter Bericht über den Stand der Gründungspläne, wird auch im Rees-Bericht zitiert. (Kopie 3)


Es folgen zahlreiche weitere Mappen, auf Kopien und Notizen kann verzichtet werden, da der Rees-Bericht dies alles ausführlich enthält. Die Mappe GAF enthält Entwurfsstücke des Berichts selbst.

Industriebank

Aufstellung der anfänglichen Aktionäre (bis 1930) mitsamt der Beteiligungen. (Kopie 4)

Mithras AG

Übersicht von Gründung 1930 bis 1943; beiläufiger Hinweis auf Tod von Dr. Grieshaber, 28.12.1944 in Zürich; Angabe der Beteiligungen zeigt Gloriafilm AG ab 1941. (Kopie 5)

Osmon AG

Übersicht anhand der VR-Prot., zeigt Gründung der Pekafilm AG, nennt Wettstein und Wehrli für 1944. (Kopie 6)
How to cite: Copy

Repository