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1947-1948
BAR; E 7160-07(-)1968/54/, 1127, Dossier "Unipektin"
Info Commissione Indipendente d'Esperti Svizzera-Seconda Guerra Mondiale (CIE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Aktennotiz über Besprechung mit Inspektor Eberle und Fazer von der Schwizer Bundesanwaltschaft i.S. Unipektin, Zürich 26.8.1947

BA hat bei der Unipektin, Buchhaltungsunterlagen zur Einsicht bekommen. Es existiert bei der Firma ein Konto A, auf welchem Buchungen getroffen worden sind mit dem Vermerk "Vergütungen an Schauwecker". Die Summe der Vergütungen betrug mehr als ½ Mio. Sfr. Die Summe sei in Raten an Schauwecker weitergeleitet worden.

SVSt Spezialbüro an Direktion, 8.10.1947

Unipektin, Spzf. 617: C.M. hatte mitgeteilt, dass bei der Unipektin unangemeldete dt. Vermögen vorliegen. Darauf hat BA auf Ersuchen, die Adresse von Guido Istenring ausfindig machen können. Er wurde daraufhin in Ilanz vernommen. Es stellte sicher heraus, dass Unipektin während des Krieges rund 20 Mio. Franken Traubenkonzentrat und Pektin an Dt. geliefert hatte. Aus dieser Summe wurde den dt. Vertretern, v.a. einem SA-Gruppenführer ? Eichinger München und Dr. Oetker Berlin, in der Schweiz Provisionen gutgeschrieben. Vorschlag für Vorgehen: Da die Geschäfte der Unipektin über diverse Gesellschaften abgewickelt worden sind, wird es schwierig und sehr aufwendig sein, diese abgezweigten Summen zu finden. Eine Einvernahme der Konzernsdirektion verspricht mehr Erfolg.
Ditmar Finkler, Luzern, Spzf. 55: Finkler bestätigt, dass der frühere Wirtschaftsberater der Deutschen Gesandtschaft in Bern, Herr Moebus, Bescheid weiss, über den Gesamtumfang der Überweisungen nach Argentinien. Moebus soll einvernommen werden. "Der Fall scheint immerhin von ziemlicher Bedeutung zu sein, da nicht zuletzt der Beweis der Alliierten gegenüber erbracht werden kann, dass nach der Schweiz verbrachte Gelder wiederum ins Ausland flossen."


SVSt Revisionsbericht Unipektin AG, 9.2.1949

Am 29.5.1936 wurde die Unipektin AG an der Talstrasse 62 mit AK von seinerzeit 100'000 gegründet. AK heute beträgt 2 Mio. Finanzleute waren Hans Schauwecker-Mauerhofer (Bruder des finn. Konsuls) und F. Schwarz (Franzose). Zweck: industrielle Verwertung von Obst, Früchten, Gemüsen etc. und Handel. VR-präsident: Dr. Peter Naegeli, VR-Mitglied: Dr. Alfred Lang.
Prüfungsergebnis: Laut Aussage von Direktor Richarz hat die Auszahlung an Eichinger nie stattgefunden. Hingegen wurde einem dt. Reichsanghörigen namens Krampe, Direktor der Einkaufsbüros Berlin der Firma Oetker in Bielefeld, seitens der Unipektin, resp. duch die ihr unterstellte Firma Repartum AG Zürich, Provisionen ("Schmiergelder") ausbezahlt. Es handelt sich hierbei um Clearingfreie Gelder. Clearingabteilung soll sich hierum kümmern. Insgesamt betrugen diese rund Sfr. 99'915,55 (in regelmässigen Raten vom 3.12.1941 bis 30.6.1943). Die Gelder wurden nicht an Krampe, sondern an Dr. Alfred Lang, Rechtsanwalt in Zürich, weitergeleitet.

SVSt an Direktionspräsidenten Schwab, 10.2.1948

Die BA meint, dass die Provision an SA-Gruppenführer Eichinger 1'000'000.-, u.U. an die PdA gegangen sei. Schauweck sponsort die PdA, resp. die Immobilien-Gesellschaft der Druckerei Märki & Co. AG in Basel, die den "Vorwärts" druckt. Über die Frage der dt. Gelder konnte nichts gefunden werden. Die Sache soll der C.M. als erledigt dargelegt werden.
Höchst seltsam: Warum wird nicht das Büro von Alfred Lang durchgesucht??

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