Language: ns
1946-1947
BAK; OMGUS, Finad, 3/70-3/1
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Individuals' External Assets Branch an Director Finance Division, "Final Report and Recommendations", 9.2.1946

Hauptuntersuchungsfeld: Vermögen von Göring, Himmler, Ribbentrop und Kaltenbrunner. Insgesamt wurden 175 Personen ausgewählt, deren Vermögenswerte im Ausland untersucht werden sollten. "[in the beginning] It became quickly apparent that without a very considerable increase in personnel, an investigation of the entire 175, or any substantial proportion of them, would be a hopeless undertaking." (p.3)
Göring wurde hierbei als erster zu untersuchender Fall ausgewählt, "partly because Hermann Goering was the No. 1 Nazi official alive, partly because of his alleged wealth, but primarily because of the persistent rumours and reports concerning secretion of 'Goering assets' abroad." (p.3)
Auflistung der hierfür gebrauchten Informationsquellen
Wichtigste Zeugen im Fall Göring:
  • Emmy Göring: seine Frau
  • Gisela Limberger: seine Sekretärin
  • Christa Germanns: his private nurse and travel companion
  • Albert Göring: sein Bruder
  • Paul Koerner: sein engster Freund und Chef des Vierjahresplans
  • Col. von Brauchitsch: sein Adjudant
  • Fritz Goernnert: sein Wirtschafts- und Politberater und "travel director"
  • General Karl Bodenschatz: sein Freund und Liaison zu Hitlers Hauptquartier
  • Carl vom Berg, sein Anwalt, wird hier nicht zitiert


Wichtigste Zeugen im Fall Ribbentrop:
  • Margaret Blank: Seine Sekretärin
  • Adolf Baron von Steengracht: Unterstaatssekretär des AA
  • Ernst Wilhelm Bohle: Assistant Secretary of State, Chef der Auslandsorganisation
  • Bernd Gottfriedsen: persönlicher Assistent
  • Dr. Paul Karl Schmidt: Chef des Pressedienstes des AA
  • Grete Müller: Chef von Ribbentrops Unternehmen


Wichtigste Zeugen im Fall Himmler:
  • Margarete Himmler: seine Ehefrau
  • Berger: SS-Obergruppenführer und Chef von Himmlers Staff
  • Otto Ohlendorf: Chef des Amt III RSHA und Staatssekretär im Bereich Wirtschaft
  • Walter Schellenberg
  • Karl Wolff: Himmlers Chefadjudant und Stabsleiter bis 1943
  • Dr. Karl Gebhardt: enger Vertrauter
  • Wilhelm Keppler: "of the Keppler Circle of Friends"
  • Arthur Scheidler: "administrative chief in the SS head office"
  • General Dietrich: Oberbefehlshaber der Sechsten Panzer Armee
  • Walter Ruppenkoth (?): Leiter des Amt IV der Gestapo


Diverse Zeugenaussagen von Bedeutung:
  • Walter Funk behauptet, dass Göring den Vierjahresplan auch für seine eigenen Transaktionen genutzt haben soll. Miedl soll für ihn ein Vermögen nach Spanien verschoben haben
  • General Erhard Milch meint, dass Göring 13-14 Millionen holländische Gulden in Schweizerfranken umgewandelt habe und in die Schweiz verschoben habe
  • Fritz Thyssen meint, dass ein gewisser Brassert sehr häufig in die Schweiz eingereist sei, um Gelder für Göring in Drittstaaten zu verschieben. (vgl. Carl vom Berg wird verdächtigt, grosse Vermögensverschiebungen für Göring zu tätigen. Nach dem Krieg Schonung durch die Alliierten; wohnhaft in Innsbruck und österreichischer Repräsentant der amerikanischen Firma H.A. Brassert & Co., BAR E4320 (B) 1971/78, Bd. 109, File "")


Resultate der Untersuchung
  • GÖRING: "Investigating inside Germany, fairly intensively but not completely, this Branch has found no real evidence that Goering has a direct or indirect interest in any asset aborad. As far as is known, no investigation conducted outside of Germany... has revealed a single item of property as actually belonging to Goering. Goering has at all times unequivocally denied that he concealed assets abroad both in his interrogations and in his MCAX-1 report. His familiy have expressed that the thought and belief that removing assets form Germany was utterly alien to his character and completely inconsistent with his philosophy. Of course, this does not prove that Goering refrained from transmitting assets abroad for concealment. If he had done so, it would have been in anticipation of something resembling the present situation and of investigations of this nature. Therefore, it would be ingenioulsy contrived by a man as shrewed as Goering and that Goering would vehemently, skillfully and plausibly deny any such activity, particularly since it was illegal under German laws and regarded as resprehensible in the extreme by Goering's people." (p.20) Die Beweise, resp. das nicht-Verhandensein von jeglichen Beweisen, deutet darauf hin, dass Göring entweder sehr clever seine Gelder getarnt hält, oder dass er tatsächlich keine Gelder verschoben hat, so die Schlussfolgerung der Individuals' External Assets Branch - womit die Unterscuhungsbehörde wieder genauso ratlos ist wie zu Beginn der Untersuchung.
  • HIMMLER: Untersuchung weniger weit fortgeschritten, wie jene betr. Göring. Es existieren bisher keine Beweise, dass Himmler Gelder im Ausland besitzt. "The witnesses interrogated to date on the subject have indicated that Himmler was a fanatic not interested in personal wealth and therefore hardly the type to give any thought to establishing a nest-egg abroad against the eventuality of Germany's defeat." (p.21)
  • RIBBENTROP: Untersuchung weniger weit fortgeschritten, wie jene betr. Göring. Es existieren bisher keine Beweise, dass Ribbentrop Gelder im Ausland besitzt. Seine ehemaligen Mitarbeiter behaupten, dass es möglich sei, dass Ribbentrop Gelder im Ausland hat. Er hatte aber die Finanzen wie auch die Kanäle, um eine solche Verschiebung vorzunehmen. Bei Ribbentrop sei es aber die Angst gewesen, so die Schlussfolgerung, dabei erwischt zu werden, die ihn daran gehindert haben soll, Gelder zu verschieben: "In the Ribbentrop case, the fear of being discovered doing such an 'un-Nazi' act would, as a personal matter, have been a greater deterrent to Ribbentrop than his faith in Naitonal-Socialism. Ribbentrop was an extremely 'suspicious' and 'distrustful' man. This was the unanamous opinion of all of the witnesses interrogated." (p.21) Schellenberg hingegen ist der Überzeugung, dass Ribbentrop Gelder im Ausland besitzt, da die Auslandsdienste des AA die hierfür notwendige Infrastruktur bietet. Der Author meint hierzu, dass Ribbentrop aus Vorsicht, sicher nicht die Gesandtschaften, sondern wenn dann eher seine Firma oder die Firma seiner Frau zum klandestinen Transfer genutzt hätte. In Dt. selber wurden Verstecke mit Ribbentrop-Geldern gefunden (vgl. Goldfund in Schleswig Holstein im Wert von 40 Mio. $ im Besitz von Ribbentrop, PRO T 236, Bd. 931), nicht aber im Ausland.
  • KALTENBRUNNER: Es gibt Hinweise dafür, dass K. Gelder verschoben hat. ("Who possesses money, possesses power", Kaltenbrunner-Zitat, p.13)
  • RSHA AMT VI: folgende Werte liegen schätzungsweise im Ausland: In Portugal ½ Mio. Escudos, $20'000; in Sapnien 150'000-500'000 Peseten im Besitz eines Agenten und 1 Mio. Peseten im Besitz der "Grille" Oranisation; in der Türkei noch unklar; in Schwedn rund 5000 Kronen; in Norwegen Dänemark noch unklar; in Rumänien Sfr. 300'000, in Kroatien und Albanien einige Millionen Kuna und 10 kg Gold, in Griechenland in Bulgarien einige Millionen Leva und $50'000.
  • RSHA AMT MIL.: Spanien 4-5 Mio. Peseten; Schweiz 1,5 Mio. Schweizer Franken; Rest noch unklar."A caveat should be noted with repsect to the above estimates since it is impossible to know what has happened to these funds since the end of the war." (p.23)
  • SCHELLENBERG: positiver Fund (u.a. 10'000 Schwed. Kronen deponiert bei Count Bernadotte in Schweden) (p.16)

Der Author ist der Überzeugung, dass "a commitment to National-Socialism was one of the strongest deterrents which kept important Nazis from transferring assets abroad. It is submitted that many of them would prefer to be found dead than with assets outside Germany." (p.21)
In diesem Bestand liegen leider keine konkreten Untersuchungsakten vor

External Assets & Intelligence Branch, Interner Bericht, Januar 1948

Es liegen Beweise vor, dass Robertina AG und Industria Kontor AG und die Ideal Holding in Liechtenstein indirekt der Bosch Stuttgart gehören. Es ist ferner bewiesen, dass Scintilla AG Solothurn dt. kontrolliert und dass der Verkauf der Aktien 1944 an die Deutsch-Schweizerische Verwaltungsbank eine reine Cloaking-Transaktion war. Bosch hatte hierbei das Rückkaufrecht zu gleichen Bedingungen und weiteren Anspruch auf alle Dividenden.

Alvord L. Boeck, Acting Commercial Attaché in Quito, an Secretary of State, 29.4.1947

Die Vermögen der Ecuapetrol, Compannia Ecuatoriana Petrolera y Commercial, Sociedad Anonima in Quito, wurden blockiert und zum grössten Teil an die Shell-Niederlassung in Ecuador verkauft, obwohl die Vertreter der Firma behaupten, dass die Ecuapetrol keine deutsche, sonder Schweizer Firma sei. Die Firma stünde nämlich im Besitz der Rodopia S.A. in Genf. Die brit. Legation in Quito informiert, dass sie Beweise dafür haben, dass Rodpia wiederum im Besitz von Otto Wolff Köln steht. Otto Wolff hat diesbezüglich eine Erklärung abgegeben, in welcher er festhält, dass das gesamte Aktienkapital der Rodopia, Sfr. 50'000, seit ihrer Gründung im Oktober 1939 ihm gehöre und dass die Eisenwerk Weserhütte AG, Bad Oeynhause, als sein Treuhänder fungiere. Die Aktien liegen bei der Eidgenössischen Bank in Genf.
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