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BAR; E 2001 (E) 1978/84/470 [Interhandel - PD/Intervenienten (1941-1957)]
Info Commissione Indipendente d'Esperti Svizzera-Seconda Guerra Mondiale (CIE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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E2001(E)1978/84, Bd. 470


Mappe Interventionsgruppen


Hier erfährt man, dass die US-Intervenienten Dr. Eric und Aenni Kaufman, NY, schon am 3.12.1941 an IGC gelangten; es handelt sich um Emigranten, die Blockierung einer beträchtlichen Zahl von IGC-Aktien verlangen, die sie in Europa zurücklassen mussten. IGC antwortet am 16.1.1941, dass eine solche Blockierung bei Inhaberaktien rechtlich nicht möglich sei, zudem stamme der per Fotokopie zugestellte Besitznachweis von 1938. 5.5.1945 erneuert Kaufman sein Gesuch, die Aktien möchten für ungültig erklärt und durch neue Dokumente ersetzt werden. «I wonder whether the change of the situation in Europe has not changed your attitude», fügt er bei.

Zudem auch Kopie des Briefs von M. Hirsch, London, 16.6.1945, der um Sperrung der von ihm 1929 erworbenen 10 Aktien IGC bittet. (Kopie 1, des Briefs und der Antwort des PD)

19.2.1954, Besprechung Stucki mit Dir. Hans Gut-Zehnder, Schoop, Reiff & Co. Stucki: «Die Annahme, die Behörden seien bisher untätig geblieben, ist unrichtig. Die Amerikaner erklären, ein Vergleich zwischen Regierungen sei unmöglich, solange der Prozess dauere. Es ist aussichtslos und zudem mit unserer Würde unvereinbar, das Begehren auf Verhandlungen so kurz nachdem es abgelehnt wurde, zu wiederholen. Was können wir unter diesen Umständen tun? Repressalien erscheinen bei der herrschenden politischen Lage unmöglich. Wir würden dabei zu viel riskieren und es liesse sich hierfür niemals eine Mehrheit im Schweizervolk finden.» (1)

29.4.1957, Besprechung Petitpierre mit Vertretern der Opposition.
2.8.1957, Anwalt Eric G. Kaufman, NY, an Petitpierre. Auch dieser ist also immer noch mit dabei.


Mappe: Einbürgerungsangelegenheit Dr. Gadow


Unterlagen Nov. 1941 bis 1957. Relevant ist insbes. die mehrseitig begründete Ablehnung des Vororts vom 13.4.1942 (Kopie, Personen) und weitere Papiere, die den Gang der Affäre vermitteln (mehrere Kopien, abgelegt im Ordner «Personen»).


Mappe: Schwarze Listen Grossbritannien


22.4.1942, Iselin an Oppenheimer, Nathan & van Dyck (London). Ersucht um Rechtsbeistand (kennt Oppenheimer seit 1930). Gibt grob verschleiernde Darstellung, die in dieser Hinsicht aufschlussreich ist. «...IG Farbenindustrie Aktiengesellschaft had originally participated in the initiative for the foundation of IG Chemie...»; «...that Mr. Hermann Schmitz of the IG Farbenindustrie AG had for many years been a member of the board of our corporation may have led to the wrong conclusion that IG Chemie was more or less a subsidiary of IG Farbenindustrie AG or in some other way controlled by the latter. This conception, however, is bare of all foundations.» (3) «...that IG Chemie in a former phase of its development was loosely connected with IG Farbenindustrie ...» (5).

8.5.1942, Notiz Kohli über Besprechung mit Iselin. «I bemerkt, dass die britische Massnahme Ständerat Keller einmal mit Rücksicht auf seine politische Stellung, aber auch angesichts seiner Vizepräsidentschaft bei der Aluminium Industrie nicht gleichgültig sein kann. I selber ist die Versetzung auf die Liste [gemeint ist die persönliche Versetzung, mk] deshalb unangenehm, weil er bei der Basler Transport, bei der Schweizerischen Treuhandgesellschaft, beim Schweizerischen Bankverein usw. im Verwaltungsrat ist.»

21.5.1942, Telegramm an Swiss Legation, London (Kopie 2), informiert über Stand bzw. Angaben von Iselin, der sich unschuldsvoll als Delegierter der Grossbanken im VR-IGC ausgibt, was er ja auch ist.

27.7.1942, Notiz über Dr. Felix Iselin. Mit Übersicht seiner VR-Mandate (Kopie, siehe Personen); mit Theodor Aubert zusammen sitzt er im VR der Schweiz. Treuhandgesellschaft.

4.11.1942, Swiss Legation, London, an Kohli. Streichung von Keller und Iselin sei nur möglich, wenn sie sich von allen Gesellschaften zurückziehen, die auf Liste sind (was die beiden aber entschieden ablehnen).

20.4.1944, Keller, Germann, Sturzenegger, Iselin an Pilet-Golaz. Erinnern an Beispiel Sulzer, erwarten, dass man sich für sie ebenso intensiv einsetze.

8.4.1946, PD an Gesandtschaft London. «...kann es keinesfalls in Frage kommen, dass sich Ihre Gesandtschaft vor dem Abschluss der Verhandlungen in Washington in offizieller Weise für Herrn Dr. Iselin verwendet.»

1.3.1946, Notiz über Besprechung IGC. Vertreter des PD und der demnächst nach Washington reisenden Delegation treffen Iselin und Germann (Kopie 3). Zeigt, wie man im Vorfeld der Verhandlungen damit rechnet, dass die Frage eine Rolle spielen könnte.


Mappe: Auseinandersetzungen im VR der Interhandel


Unterlagen von 1957 über Abschaffung der Vorzugsaktien. Nach einigem Hin und Her und Differenzen im VR gibt dieser am 25.11.1957 die Aufhebung der Vorzugsaktien bekannt. In Vorsprache bei Petitpierre am 4.11.1957 legen VR Dr. C.H. Gossweiler, Bern und Germann die Situation dar. Gossweiler erklärt, von Dr. Schaefer um Mitarbeit im VR gebeten worden zu sein; er habe die Gesellschaft damals noch gar nicht gekannt. (Notiz, S. 1) Gossweiler kommt von der Wander AG, Bern, und sitzt seit mindestens 1948 schon im VR der SBG.
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