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1941-1943
GLA Karlsruhe 237/28847-28850 Lageberichte des LWA zur Situation der
badischen Wirtschaft sowie zum Zwangsarbeitereininsatz
Information Unabhängige Experkommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg (UEK) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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[237/28847]

1.) Aktennotiz des LWA zum "Göringbefehl" vom 18.2.1941 (5.5.1941)

- Die Aluminium GmbH Rheinfelden wünscht Arbeitskräfte, die "gesundheitlich ganz besonders kräftige Leute sein" sollen, "da sie als Ofenleute bei 50-60 Grad Hitze tätig sein müssen." Sollte das Werk 130 italienische und 10 deutsche Arbeiter erhalten, "dürfte die Arbeitseinsatzfrage (...) als erledigt zu betrachten sein." (S. 2)

2.) Bericht über die Arbeitstagung beim Wehrkreisbeauftragten V (7.5.1941)

- siehe Kopie -

3.) Bericht über die Arbeitstagung beim Wehrkreisbeauftragten V (12.5.1941)

- Geigy Grenzach: "Wenn auch keine SS und S Aufträge in der Produktion liegen, ist der Ausbau des Betriebes durch den Bevollmächtigten des Wirtschaftsausschusses begünstigt. Kräfte müssen hierfür zur Verfügung stehen." Deshalb kein Arbeitskräfteentzug. (Bl. 1)

4.) Bericht über die Arbeitstagung beim Wehrkreisbeauftragten V (21.5.1941)

- Aluminium GmbH Rheinfelden: "Die 50 Grenzgänger sind abwehrmässig genehmigt. Müssen jetzt zum Einsatz kommen. 130 italienische Arbeiter können eingesetzt werden, wenn durch die Firma nachgewiesen ist, dass das betreuende Personal Dolmetscher & Köche zur Verfügung steht [sic!]." (S. 3)

- GF Singen: "Jeder weitere Abzug von Arbeitskräften ist dort untragbar." (S. 4)

5.) Aktennotiz einer Besprechung des LWA mit Werksleiter Achim Tobler von der Aluminium GmbH (26.5.1941)

- siehe Kopie -
6.) Bericht über die Arbeitstagung beim Wehrkreisbeauftragten V (27.5.1941)

- Die Angelegenheit der italienischen und Schweizer Arbeitskräfte bei der Aluminium GmbH (s.o.) soll rasch geregelt werden, da "bei jeder weiteren Verzögerung die grössten Produktionsminderungen erfolgen." (Blatt 1f.)

- GF Singen: "Die Anweisung des LAA an das Arbeitsamt Villingen auf Entzug von Arbeitskräften könnte nur noch auf Kosten der Exportfertigungen vorgenommen werden. Nach Feststellungen betragen dieselben 6 % was umgelegt 70 bis 80 Arbeitskräfte ausmachen dürfte." (Blatt 3)

7.) Bericht über Betriebsbesichtigung bei der Aluminium GmbH Rheinfelden (28.6.1941)

- siehe Kopie

8.) Bericht über die Betriebsprüfung bei der Fa. Suchard Lörrach (25.7.1941)

- siehe Kopie -

9.) Aktenvermerk zur Arbeitstagung beim Wehrkreisbeauftragten V in Stuttgart (30.7.1941)

- Der Fa. Suchard Lörrach sollen 50-60 Arbeitskräfte entzogen werden, "da die Fa. noch Luxuspackungen herstellt." (S. 1)

- "Starkbesetzte Grenzwache an der schweizer [sic!] Grenze scheint aus Gründen der Vorsicht erforderlich zu sein. Abzug von Arbeitskräften hier offenbar nicht möglich." (S. 1)

10.) Tagung der Prüfungskommission in Stuttgart beim Wehrkreisbeauftragten V (26.8.1941)

- Einsatz russischer Kriegsgefangener: "Es handelt sich um 17-21 Jährige, die vollständig ausgehungert sind, apathisch, stur und ohne jeden Arbeitswillen. Die Gefangenen seien körperlich in einem Zustand, dass man sie erst nach Wochen einsetzen kann und dass man auch dann nur mit einer ganz geringen Arbeitsleistung rechnen kann." (S. 2f.)

11.) Protokoll der Arbeitstagung beim Wehrkreisbeauftragten V in Stuttgart (1.9.1941)

- siehe Kopie -

12.) Protokoll der Vorsprache bei verschiedenen Wehrmachtdienststellen in Stuttgart sowie diversen Landesbehörden (13.9.1941)

- "Beim Aluminiumwerk Rheinfelden sollen durch die Stalags insgesamt 100 franz. Kriegsgefangene zum Einsatz gebracht werden. 59 hiervon sollen bereits die Arbeit in Rheinfelden aufgenommen haben." (S. 1)


13.) Protokoll der Arbeitstagung beim Wehrkreisbeauftragten V in Stuttgart (15.9.1941)

- Über das Verhalten italienischer Arbeitskräfte wird " von allen Seiten ausserordentlich geklagt. Im allgemeinen ist man beängstigt über den allzugrossen Einsatz der ausländischen Arbeitern [sic!] in den Betrieben. Man glaubt, dass stimmungsmässig dies kein Vorteil für die deutschen Arbeitskräfte ist." (S. 2f.)


- Die Maggi meldet einen Bedarf von 400 Arbeitskräften. Die Ver. Aluminium Giesserei in Villingen hat 77 Arbeiter angefordert. (S. 4)

14.) Bericht über die 6. Monatstagung vom Sonderausschuss IX in Pforzheim (17.9.1941)

- "Die Schweizer Teile sollen gut sein." (S. 2)
15.) Bericht über die am 18.9.1941 in Baden-Baden stattgefundene Tagung des Sonderausschusses IX der Hauptlieferanten der S/30-Fertigung

- "Schweizer Teillieferungen: Falls den Firmen, die auf die Schweizer Unterteile angewiesen sind, Ungehörigkeiten usw. zu Ohren kommen, wäre sofort Ministerialrat Schütte beim Reichsminister für Bewaffnung und Munition (Abwehr-Schweiz) zu benachrichtigen. Generaldir. Junghans machte noch die Mitteilung, dass die geschäftlichen Beziehungen mit einer Firma in der Schweiz abgebrochen werden mussten, da solche in englischen Besitz übergegangen ist." (S. 2)

- Aus Prüfungsberichten zu einigen Firmen, darunter Ver. Aluminium-Giesserei Villingen und Fa. Schiesser Radolfzell, wird ein grosser Arbeitskräftebedarf sichtbar. (S. 1)

- Die Lonza-Werke Weil/Rh. melden einen Bedarf von 400 Arbeitskräften. (S. 2)

- Die Aluminium GmbH Rheinfelden hat 250 Italiener und 150 französische Kriegsgefangene zugewiesen erhalten. (S. 3)

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16.) Bericht über die Arbeitstagung beim Wehrkreisbeauftragten V in Stuttgart (13.10.1941)

- Die Lonza-Werke haben Unterbringungsmöglichkeiten für 200 sowjetische Kriegsgefangene geschaffen, die dort eingesetzt werden sollen. (S. 2)

- Bei den AWS besteht eine Unterbringungskapazität für insgesamt 120 Mann. (S. 3)

- Der Fa. Villiger Söhne Tiengen, wurden 10 Arbeiter entzogen. (S. 4)

17.) Bericht über die Arbeitstagung der Prüfungskommission V (24.10.1941)
- Um den Arbeitskräftebedarf zu decken, soll der Einsatz von Schweizern erleichtert werden, was jedoch "durch die Abwehrstelle sehr erschwert werden" dürfte." (S. 4)

- Maggi Singen: "Der vordringliche Kräftebedarf, der durch die Saison bedingt war, konnte gestellt werden." Ausserdem wurde eine Rielasinger Textilfirma "von der Firma Maggi mit der ganzen Belegschaft aufgefangen". (S. 5)

- Die IHK Konstanz teilt mit, dass Schweizer Stromlieferungen bisher nicht gekürzt wurden. (S. 6)

18.) Bericht über die Arbeitstagung der Prüfungskommission V (1.12.1941)
- Die Aluminium GmbH Rheinfelden erhält das Recht, in Frankreich Arbeitskräfte anzuwerben. (S. 3)

- Zuteilung französischer Kriegsgefangener in der Luftwaffenindustrie:
Fa. Vorschlag RLM Vorschlag RüIn bereits erhalten
Aluminium GmbH 100 100 77
AWS 100 90 85
Ver. Alu.-Giesserei 70 70 --- (S. 5)

- Die Lonza-Werke verzichten "auf Russen-Einsatz, da die längst erwarteten italienischen Kräfte (130) eingetroffen sind." (S. 5)

19.) Sitzung der Arbeitskommission (1.12.1941)

- Bei Escher-Wyss sollen die "Kapitalverhältnisse (Schweiz-Deutschland)" abgeklärt werden. (S. 3)

20.) Bericht "über die Zusammenkunft von Vertretern der Partei, Staat, Wirtschaft und Wehrmacht zum Einsatz von Kriegsgefangenen" (5.12.1941)

- siehe Kopie -

21.) Bericht über die Sitzung der Arbeitskommission (22.12.1941)

- ZF Friedrichshafen: "Die Zuteilung von 50 franz. Kriegsgefangenen (...) wird beschleunigt durchgeführt." (S. 4)

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22.) Bericht über die Arbeitstagung der Prüfungskommission V (19.5.1942)

- Da angeblich 13 Mio. Hosen und Hemden fehlen, "ist es erforderlich, dass alle Betriebe [der Trikotagen-Branche], soweit sie noch nicht stillgelegt sind, auf Hochtouren gebracht werden (...). Es soll festgestellt werden, inwieweit solche Betriebe mit Metallfertigungen ausgelastet wurden." In Baden betrifft dies v.a. die Fa. Schiesser. (S. 1)

- Der AWS und GF sollen Ersatzkräfte für 40 einberufene Facharbeiter gestellt werden. (S. 2)

- Aus einem Transport mit 362 sowjetischen Kriegsgefangenen hat die Aluminium GmbH Rheinfelden 110, die AWS 100 Mann erhalten. "Die Zuweisungen sind für Baden als aussergewöhnlich gut zu bezeichnen." (S. 3)

23.) Lagebericht für Juni 1942 (1.7.1942)

- "Die Grenzgängerfrage wirkt sich besonders in den Handelskammerbezirken Schopfheim und Konstanz aus, weil die Überprüfung der Grenzgänger äusserst lange Zeit in Anspruch nimmt." (S. 1)

24.) Aktenvermerk zur Arbeitstagung der Prüfungskommission V (29.7.1942)

- Die "Russenleistung hat stark nachgelassen (...), weil angeblich Kleider und Holzschuhe fehlen." (S. 3)


- Lonza-Werke: "Der Kräftebedarf dort beträgt 60 kriegsgefangene Russen für Weil und 10 kriegsgefangene Russen für Istein. Dieser Bedarf ist auf die Russenliste gesetzt worden. Darüberhinaus besteht noch ein Bedarf von 50 Arbeitskräften, die jedoch anderer Nationalität sein sollen, vielleicht Italiener oder Griechen." (S. 4)

25.) Bericht über die Arbeitstagung der Prüfungskommission V (10.8.1942)

- Lonza-Werke Weil/Aluminium GmbH Rheinfelden: "Trotz aller Schwierigkeiten konnten (...) dem Aluminium-Werk Rheinfelden 320 Russen zugeteilt werden. Ob hiervon ein Teil den Lonza-Werken Weil abgetreten werden kann, wird auf Veranlassung des LAA das Arbeitsamt in Lörrach untersuchen." (S. 1)
26.) Tagesbericht über diverse Besprechungen in Stuttgart (28.9.1942)

- GF Singen: "13 Fachkräfte für Fertigungen Panther, Tiger Rangstufe I werden durch die Arbeitseinsatzverwaltung gestellt. Weitere 13 Hilfsarbeiter können nicht gestellt werden, weil die Fertigungen in keiner Rangstufe!" (S. 2)

(Rest der Akte infolge schlechten Zustands gesperrt!)

[237/28850]

Liste der mit OKW-Sonderausweis ausgestatteten, vom LWA betreuten Betriebe (5.1.1943)

- Genannt werden u.a. Firmen:
Hoffmann-La Roche, Grenzach (512 "Gefolgschaftsmitglieder"),
Aluminium GmbH Rheinfelden (1028),
Lonza-Werke, Waldshut (1685). (S. 3)

Bericht über die Sitzung der Rüstungskommission (6.5.1943)

- Aluminium GmbH Rheinfelden: "Oberstltn. Streicher erklärte, dass ein Teil der dort beschäftigten Arbeitskräfte nicht 100%ig produktiv ausgelastet seien, was jedoch vom LWA verneint wurde, da die Arbeit beim Aluminiumwerk Rheinfelden eine sehr schwere sei und dass bei Überprüfungen bis jetzt festgestellt wurde, dass eine sehr gute Produktionsstrasse im Betrieb liegt. Die Techn. Kommission wird den Betrieb überprüfen. (Direktor Tobler ist vertraulich bereits vom LWA unterrichtet worden.)" (S. 3)
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