Langue: ns
1935-1944
StABS; PD-REG 1, 1950-3645; Berichte der Finanzkontrolle, 3. Teil, 1938-1944
Info Commission Indépendante d'Experts Suisse-Seconde Guerre Mondiale (CIE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE (
deutsch français italiano english):
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Vorbemerkung
Eine Forsetzung dieses Bestandes, d.h. Revisionsberichte ab 1945, konnte trotz intensiver Recherchen nicht ausfindig gemacht werden. Evtl. lohnt sich eine Anfrage beim Finanz- oder beim Polizeidepartement.
Zusammenfassung
Ab 1.7.1935 ist Paul Bloch Kassenführer und Adjunkt des Polizeidepartements. Er bittet mit Schreiben vom 8.9.1938 um eine Revision durch die Finanzkontrolle, da diese bisher noch nie aufgetaucht ist. Er ist sich zwar keiner Mängel bewusst, doch wäre eine solche Kontrolle für ihn eine Beruhigung.
Die diversen Revisionen fördern keinerlei Unregelmässigkeiten zutage; sie geben aber Anlass zu Verbesserungen der Rechnungsführung. So wird z. B. vorgeschlagen, überall zur doppelten Buchhaltung überzugehen oder das "Durchschreibeverfahren" einzuführen, so dass Quittungen und Belege nicht zweimal ausgefüllt werden müssen. Ebenso wird die Anschaffung von Registraturkassen vorgeschlagen. Schwerpunkte der Berichte bilden einerseits unangemeldete Revisionen der Hauptkasse des Departements und anderseits die kant. Luftschutzstelle, deren Lagerhaltung, Verrechnung der Diensttage etc. zu mehreren Berichten Anlass gibt. Es finden sich zudem auch einzelne Angaben zu den Aufwendungen der politischen Polizei, die einen Teil ihrer Auslagen vom Bund zurückerstattet erhält.
Interpretation: Erstens wird deutlich, dass Buchhaltung und Rechnungswesen der Dreissigerjahre noch weit von heutigen Standards entfernt sind. Erkannte Mängel will man jedoch beheben. Zweitens zeigt sich, dass die Finanzkontrolle des Finanzdepartments und die Aufsicht durch das Parlament (Rechnungsprüfungskommission) Spielräumen zur Bereicherung etc. Grenzen setzen. Es ist also kaum von bewussten Unregelmässigkeiten auszugehen. Typisch für die Mentalität von Buchhaltern ist, dass Bloch selbst um eine Überprüfung seiner Arbeitsweise durch Aussenstehende bittet. Dass Kautionen bzw. Bargeld in der Hauptkasse des Departements überhaupt nie in den Revisionsberichten erwähnt werden, ist allerdings etwas irritierend
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Vorbemerkung
Eine Forsetzung dieses Bestandes, d.h. Revisionsberichte ab 1945, konnte trotz intensiver Recherchen nicht ausfindig gemacht werden. Evtl. lohnt sich eine Anfrage beim Finanz- oder beim Polizeidepartement.
Zusammenfassung
Ab 1.7.1935 ist Paul Bloch Kassenführer und Adjunkt des Polizeidepartements. Er bittet mit Schreiben vom 8.9.1938 um eine Revision durch die Finanzkontrolle, da diese bisher noch nie aufgetaucht ist. Er ist sich zwar keiner Mängel bewusst, doch wäre eine solche Kontrolle für ihn eine Beruhigung.
Die diversen Revisionen fördern keinerlei Unregelmässigkeiten zutage; sie geben aber Anlass zu Verbesserungen der Rechnungsführung. So wird z. B. vorgeschlagen, überall zur doppelten Buchhaltung überzugehen oder das "Durchschreibeverfahren" einzuführen, so dass Quittungen und Belege nicht zweimal ausgefüllt werden müssen. Ebenso wird die Anschaffung von Registraturkassen vorgeschlagen. Schwerpunkte der Berichte bilden einerseits unangemeldete Revisionen der Hauptkasse des Departements und anderseits die kant. Luftschutzstelle, deren Lagerhaltung, Verrechnung der Diensttage etc. zu mehreren Berichten Anlass gibt. Es finden sich zudem auch einzelne Angaben zu den Aufwendungen der politischen Polizei, die einen Teil ihrer Auslagen vom Bund zurückerstattet erhält.
Interpretation: Erstens wird deutlich, dass Buchhaltung und Rechnungswesen der Dreissigerjahre noch weit von heutigen Standards entfernt sind. Erkannte Mängel will man jedoch beheben. Zweitens zeigt sich, dass die Finanzkontrolle des Finanzdepartments und die Aufsicht durch das Parlament (Rechnungsprüfungskommission) Spielräumen zur Bereicherung etc. Grenzen setzen. Es ist also kaum von bewussten Unregelmässigkeiten auszugehen. Typisch für die Mentalität von Buchhaltern ist, dass Bloch selbst um eine Überprüfung seiner Arbeitsweise durch Aussenstehende bittet. Dass Kautionen bzw. Bargeld in der Hauptkasse des Departements überhaupt nie in den Revisionsberichten erwähnt werden, ist allerdings etwas irritierend
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