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6.2.2023: Irland–Schweiz. Die politischen Beziehungen zweier Inselnationen

Jonas Hirschi wird Einblicke in seine Forschungsarbeiten über die politischen Beziehungen zwischen Irland und der Schweiz geben, die ihn letztes Jahr für drei Monate in die Archive Irlands geführt haben.

Irland erlebte vor einem Jahrhundert einen ereignisreichen Kampf um die Unabhängigkeit vom britischen Empire. Dabei spielte die Aussenpolitik von Beginn weg eine zentrale Rolle im irischen State Building-Prozess. So verabschiedete der erste Dáil als irisches Parlament am 21. Januar 1919 nicht nur die Unabhängigkeitserklärung, sondern auch gleich das erste aussenpolitische Dokument: A Message to the Free Nations of the World, welches auch der Schweiz zugestellt wurde. 

Noch bevor die irische Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich akzeptiert wurde, begannen also erste irische Diplomaten sich für die Anerkennung des jungen Staats zu engagieren. Dabei wurde die Schweiz, welcher aufgrund ihrer zentralen Lage in Europa und dann auch als Sitzstaat des Völkerbunds eine grosse Bedeutung zugemessen wurde, mehrfach kontaktiert. Das Politische Departement reagierte äusserst zurückhaltend – zu sehr war die Schweiz um die guten Beziehungen zu Grossbritannien besorgt. Dies führte wohl auch dazu, dass es selbst nach dem Abschluss des Anglo-Irish Treaty von 1921 keinen formellen Bundesratsentscheid für die Anerkennung des Irish Free State gab.

Doch auch ohne formelle Anerkennung etablierten sich die diplomatischen Beziehungen zwischen Irland und der Schweiz ab 1922. Jonas Hirschi wird in seinem Referat aufzeigen, wie sich das Verhältnis dieser beiden Inselnationen – einer geografischen und einer politischen Insel – in den letzten 100 Jahren entwickelt hat.

Die Veranstaltung ist ausgebucht.

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