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Demokratische Partei
Partito democratico
Demokratische Partei der Schweiz
Parti démocrate [suisse]
Cf. Liste alphabétique des membres du Conseil national et du Conseil des Etats entrés au Parlement, pour la première fois, à partir de 1920, Service du Parlement, 1991: "Parti démocrate (1941-1971). Auparavant, les démocrates étaient affiliés au groupe de politique sociale."
cf. DDS, vol. XII (1937-1938), p. 417.
BIB: Martin Meier, Stefan Frech, Thomas Gees, Blaise Kropf, Schweizerische Aussenwirtschaftspolitik 1930-1948. Strukturen - Verhandlungen - Funktionen, Zürich, 2002 (Publications de la CIE-UEK, Bd. 10), dodis.ch/13935p.360.
E 6100(A) 24, vol. 2, dossier 2177. F 7.5. Postulat Lardelli vom 27.3.1945. Aenderung des B.G. über die Nationalbank [lettre du 19.2.1945 du "Demokratische Partei der Schweiz"
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Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):

Article du DHS/HLS:
AUTORENVERSION

Demokratische Partei
Die erste D. entstand mit der Demokratischen Bewegung im Kt. Zürich (1867), weitere Gründungen folgten in den Kt. St. Gallen (1881/88), Thurgau (1891), Glarus (1902) und Appenzell Ausserrhoden (1906), während sich die Demokraten in Schaffhausen, Aargau und Baselland der FDP anschlossen. Parteipolit. sahen sich die D. von den Liberalen und zunehmend von ihrer sich selbständig organisierenden Anhängerschaft, Bauern, Handwerkern und Arbeitern, konkurrenziert. 1905 bildeten die Ostschweizer D. die Schweiz. demokratische Partei. Bestand hatte sie im Kt. Glarus, während sie in den Kt. St. Gallen und Thurgau ihre Positionen in den 20er Jahren verlor und sich nach 1930 auflöste. Zuzug erhielt sie aus dem Kt. Graubünden, wo die jungfreisinnige Opposition Ende 1919 eine D. mit Unterstützung bei Kleinbauern, Handwerkern und Angestellten gründete, die ihre grösste Bedeutung in den 30er und 40er Jahren erlangte. Dagegen wurde die D. im Kt. Zürich mit seinen grösseren sozialen Gegensätzen Mitglied der FDP, die sie 1894 mitbegründete. Nach den Jahren der Hegemonie (1869-78) büsste auch sie stetig an Bedeutung ein. In der Bundesversammlung bildeten die Demokraten 1896-1931 die Sozialpolit. Gruppe, bis 1911 mit der Linken, danach mit Zugewandten (Wilde, Dissidente, 1922-31 "Parti progessiste national" des Kt. Neuenburg). Ihr folgte 1935-41 die Freie und demokrat. Fraktion mit den Jungbauern. Die Zürcher Vertreter gehörten bis 1941 der radikal-demokrat. Fraktion an. Programmat. setzten die Demokraten die linksbürgerl. Politik der Demokratischen Bewegung fort: national, direktdemokrat. und staatsinterventionist. vertraten sie den Ausbau der Volksrechte, der Staatsmonopole und die Klassenversöhnung durch soziale Reformen, lehnten den Klassenkampf ab und hielten den Kulturkampf für überholt. Während Krise und Krieg unterstützten sie Kriseninitiative und Richtlinienbewegung, sie wandten sich gegen die faschist. Bedrohung, gegen den polit. Katholizismus, setzten sich für die Unabhängigkeit der Schweiz und für die Regierungsbeteiligung der SPS ein. Die Rechtsentwicklung der Jungbauern bzw. die Kritik der Zürcher D. an der Politik der FDP führten zur Auflösung der bisherigen Koalitionen und Ende 1941 zur Gründung der Demokratischen Partei der Schweiz und der Demokratischen Fraktion. Bedeutung hatten weiterhin die Parteien in Graubünden, Glarus und Zürich, während die Erfolge in den Kt. St. Gallen, Thurgau, Baselland, Schaffhausen, Luzern und Tessin klein und/oder vorübergehend waren. Die Nachkriegszeit brachte für die D. das Ende. Zwar konnte sie sich in den Kt. Graubünden und Glarus halten, wurde aber im Kt. Zürich bedeutungslos. 1951 musste sie ihre Fraktion zur Demokrat. und evangel. Fraktion erweitern. 1964 versuchte sie, mit einer eidg. Initiative gegen die Überfremdung neue Anhänger zu mobilisieren, scheiterte aber zuletzt an den internen Gegensätzen. 1971 löste sie sich auf: Die Zürcher D. fusionierte mit der Freisinnigen zur Freisinnig-Demokrat. Partei, während sich die D. der Kt. Graubünden und Glarus mit der BGB in der neugeschaffenen SVP zusammenschlossen.
Literatur
-HWSVw 3/I, 277-280, 284-286
-Gruner, Bundesversammlung, 1966
-V. Jent, Hundert Jahre Demokratische Partei des Kantons Zürich, 1967
-B. Mali, Aus der Geschichte der Demokratischen Partei Graubündens, 1969
-E. Gruner, Die Parteien in der Schweiz, 21977
-R. Barth, «Das Ende der Demokratischen Partei des Kantons Zürich», in Winterthurer Jb. 1987, 31-60
-M. Eckstein, «Die Demokratische Partei des Kantons Thurgau (1889-1932)», in ThBeitr. 1990, 5-276
Markus Bürgi
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DateFunctionPersonComments
MemberGadient, Andreas
MemberBriner, RobertInfo UEK/CIE: Cf. HLS / DHS / DSS
PresidentLardelli, AlbertE 6100(A) 24, vol. 2, dossier 2177. F 7.5. Postulat Lardelli vom 27.3.1945. Aenderung des B.G. über die Nationalbank [lettre du 19.2.1945 du "Demokratische Partei der Schweiz"
MemberHefti, Melchior
1962-1971PresidentStauffacher, DietrichVgl. Schweizer Jahrbuch des öffentlichen Lebens, 1964/65, S. 446.
...1962–1971MemberWidmer, Urs

Mentioned in the documents (6 records found)
DateNrTypeSubjectSummaryL
23.6.196631007pdfMemoForeign labor
Volume
Réticences quant à la signature d'un nouvel accord sur l'immigration des travailleurs espagnols. Madrid cherche à obtenir des conditions semblables à celles obtenues par l'Italie.
fr
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