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22.9.1944 (Friday)
E 1004.1(-)-/1/, 449
Protokoll BR 22.09.1944
Liquidation des deutsch-schweizerischen Clearings, Antrag des Finanzdepartements, 20.9.1944
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Antrag des Finanzdepartementes, 20.09.1944 an den Bundesrat


«Clearing germano-suisse, liquidation du solde»

Das Finanzdepartement beantragte dem Bundesrat, einen Bundesratsbeschluss vorzubereiten, der eine interne Verrechnung der schweizerischen Clearingguthaben gegenüber Deutschland beinhalten würde. Es handelte sich somit um eine Alternative zu den schweizerisch-deutschen Verhandlungen vom September 1944 über die Fortsetzung des Zahluungs- und Warenverkehrs. Der Bundesrat verzichtete aber, auf die Vorschläge des Finanzdepartements einzutreten und hielt an der Fortsetzung der von der Handelsabteilung gewünschten Handelspolitik mit Deutschland fest.

Am 30.6.1944 betrug der Fehlbetrag im schweiz.-deutschen Clearing gemäss Verrechnungsstelle 939 Mio. SFr. Die Finanzverwaltung machte sich Sorgen, wie dieser Fehlbetrag wieder hereinkommen würde, falls Deutschland von den Alliierten besetzt würde. Das Finanzdepartement hielt es für den letzten möglichen Termin, von Deutschland jetzt noch einen gewissen Gegenwert zu bekommen.
Der Vorschlag lautete, dass die Eidgenossenschaft verschiedene Bahnlinien zurückkaufen würde:

Badischer Bahnhof Basel
Linie Leopoldshöhe - Basel - Grenzbach
Linie Basel - Badischer Bahnhof
Linie Erzingen - Schaffhausen - Thayingen

Ausserdem: Zurückerstattung der deutschen Finanzbeihilfen an den Gotthardbau und Kündigung des Gotthardvertrages. Ausserdem die Errichtung von Depots mit deutschem Eisen und deutscher Kohle, welche evt. erst nach Kriegsende in die Schweiz transportiert würden und vor dem Zugriff der Alliierten geschützt würden.
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