Language: ns
1932-1946
Archiv UBS: UBS AG CHA. Bestand SBV. 758-768
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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UBS AG, Archiv Basel, Bestand SBV, 758-768 [Basler Handelsbank, Basel] Steuerbetrugsaffäre 1932-1945.
  • Beschreibung: Der Bestand enthält Korrespondenzen, schriftliche Berichte sowie juristische Gutachten seit Beginn der Steuerbetrugsaffäre (November 1932) bis 1946. Der Korpus besteht aus ca. 20-25 beschrifteten Mappen à ca. 30-50 Blätter. Mit der Sichtung des ganzen Bestandes ist mit ca. 5 Arbeitstagen zu rechnen. Es handelt sich um mehrheitlich französische Dokumente. Da ich die BHB untersuche habe ich den ganzen Bestand gesichtet, allerdings stand bei mir nicht die Steuerbetrugsaffäre im Vordergrund, sondern es ging mir dabei primär um, einerseits den ganzen Bestand zu sichten andererseits um auf Dokumente zu stossen die mehr Informationen über Geschäftsleitung und Verwaltungsrat der BHB ergeben oder die über die geschäftliche Situation der Bank etwas aussagen, d.h. wie gross war der Verlust für die BHB die sich aus der französischen Steuerangelegenheit ergab? Beeinträchtigte die Pariser Angelegenheit die Liquidität der Bank? War die Steuerbetrugsaffäre "wichtiger" als das Deutschlandengagement? Die Ergebnisse dieser Recherche decken sich mit denjenigen der VR-Protokollen. Die Pariser Affäre berührte die Liquidität der Bank nicht, vielmehr beschäftigte sie als eine juristische Angelegenheit die Rechtsabteilung der Bank, insbesondere Dr. Böckli, VR-Präsident Max Brugger sowie Direktor Fritz Brunner jahrelang. Dass die Steuerbetrugsaffäre mehr als einen "tort moral" der Bank zugefügt habe, liess sich nicht bestätigen. Die schlechte Liquidität der BHB gegen Ende 1934 und in der ersten Hälfte des Jahres 1935 brachte das Deutschland-Engagement mit sich. Die Probleme die sich für die Bank aufgrund der Pariser Affäre ergaben blieb Ende 1932/Anfang 1933 auf den Aktienkurs beschränkt, dies allerdings nicht in einem derart katastrophalen Masse wie 1935 als die Bank um Fälligskeitsaufschub nachsuchen musste. Der Jahresdurchschnitt der Aktien der BHB (nom. 500 Fr.) betrug 1930 716 Franken, 1932, im Jahr der Steuerbetrugsaffäre war er auf 390 Franken gefallen 1935 - dem Jahr des Fälligkeitsaufschubes - betrug er allerdings nur noch 33 Franken (Aus: Jahreskursblatt, S.13; in: SBV Monatsberichte, Basel, Januar 1940, Annex). Der Kurssturz der Aktie ergab sich vermutlich aus der Bekanntgabe des Fälligkeitsaufschubes im Juni 1935 und daher letztlich aus den hohen Aktiven der Bank in Deutschland. Die Pariser Affäre wurde dafür als Grund überhaupt nicht angegeben, überdies hält die Bank in Frankreich rund 13 Millionen Franken Aktiven, währenddem sie in Deutschland rund 168 Millionen Franken hält (UBS Archiv. BHB 720. VR Prot. v. 05.02.1932: 63/64). Interessant sind die Akten in Bezug auf das Beziehungsgeflecht das die Bank aufgrund ihrer Lage ab 1932 entwickelt. Beziehungen sowohl zu schweizerischen (SNB, Rossy, Bachmann, BR Schulthess) als auch französischen Persönlichkeiten (Finanzminister). Auf die kurzen Reiseberichte von Fritz Brunner ist besonders hinzuweisen (Dossier 762).
  • Dossiers 763: "Korrespondenzen Dr. M. Brugger weges seiner Inculpation im Zusammenhang mit der Pariser Affäre 1932/33" (Dossier): Enthält seine Rundschreiben zu dieser Frage, sowie zustimmende Briefe von Geschäftsfreunden. "Affäre de Paris 1932/1934 Correspondenz mit Albert Petsche, Benj. Rossier, Georges Siegfried Deposition durant Juge d'instruction Audibert, Requisition et ordonnance de non lieu de Audibert". Korrespondenzen mit Frankreich, Delegierte des VR A. Morel-Vischer verliert seine VR-Mandate in Französischen Gesellschaften (Februar 1933).
  • Dossier 765/2: "Betr. Paris 1934-1942" Akten betreffend der Umtriebe BHB 1939.
  • Dossier 765/3: "Paris Korrespondenzen (Keine Kopien)
  • Dosser 762: "Paris Nouvelles Demarches. Novembre à Décembre 1938". Enttäuschung über die Unterstützung der frz. Anleihe 1938 ohne die Regelung der Pariser Affäre.
  • Dossier 762: "Paris Nouvelles Demarches Octobre 1937-Février 1938: Besprechung betreffend der frz. Anleihe bei der Schweizerischen Gesandtschaft in Paris.
  • Dossier 762: "Paris Janvier - Avril 1939" Nouvelles Demarches Octobre 1937-Février 1938: Besprechung betreffend der frz. Anleihe bei der Schweizerischen Gesandtschaft in Paris.
  • Dossier 762: "Paris 1942- Decembre 1943" . Bericht Rossy März 1939 (spricht von hunderten von Millionen Verlusten für die BHB).
  • Dossier 764: "Akten für die Verhandlungen in Paris" 1938
  • Dossier 757: "BHB Paris Korrespondenzen" (Fall Joly)
  • Dossier 758: "Fiskalangelenheiten mit Frankreich". Enthält eine Notiz im Zsg. Mit Schwarzer Liste.
  • Dossier 762: "Paris 1944" keine Kopien
  • Dossier 768: "Pariser Affäre": Pariser Angelenheit. Mit 3 Dossiers: Pariser Angelegenheit 1938 2; 1a Paris 1936; 1 Notices Paris 1937 à 1939.
  • Dossier 769: Franz. Einkommenssteuer, Verwaltungs AG"; "Affaire de Paris Rapport Seyer Rapport Audibert", Berichte der frz. Untersuchungsrichter (2 Stk.); "Französische Einkommenssteuer/Verwaltungs AG"; "E. Fournier, Einkommenssteuer Paris Berichte"; "Paris/Bern" (Kopien).
  • Dossier 768: Enthält statistische Angaben über das Geschäft mit Frankreich (Erste Mappe). WICHTIG!

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