Language: ns
1944-1945
CChIDK; 1458-11-88, AfZ Film 7;
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
________________________

* Speer an Ribbentrop, Wirtschafts-Verhandlungen mit der Schweiz, 13.10.1943 (Abschrift):

Es sei im AA behauptet worden, dass eine energischere Verhandlungsführung durch Speer mit seiner Forderung nach Sicherstellung der schweizer Lieferungen verhindert worden sei. Dies sei völlig unrichtig. "Anfang März bestand bei den zuständigen Reichsressorts die Absicht, es der Schweiz gegenüber auf einen Bruch, d.h. auf einen Wirtschaftskrieg, ankommen zu lassen. Ich habe den Führer zu diesem Zeitpunkt über die möglichen Folgen eines Wirtschaftskrieges unterrichtet und den Verhandlungsweg auf Basis eines konstruktiven Vorschlages empfohlen. Der Führer hat - wie Sie wissen - meiner Bitte damals entsprochen." Weiterer Vorschlag am 26.3. und Besprechung mit Waeger und Wiehl dann am 13.4. die Verhandlungen wieder aufgenommen. Weisung an Delegation, die Lieferungen zu erhalten aber nur wenn Gegenlieferungen in einem Verhältnis stünden. Am 10.6.43 in Brief an Ribbentrop nochmals erläutert. Besprechung bei Landfried am 11.8.43 und SChreiben Waeger an AA am 13.8.43, darin stand: "Auf besondere Bitte von Staatssekretär Landfried hat sich Reichsminister Speer entscheidend zu der Frage geäussert, ob das Ministerium für Bewaffnung und Munition im Falle einer negativen Haltung der SChweizer Regierung äusserstenfalls auf die erwarteten Rüstungslieferungen teilweise oder ganz verzichten würde. Der Herr Minister hat diese Frage unzweideutig bejaht. Ich lege besonderen Wert auf diese Feststellung, da dieselbe - wie ich annehme - für Ihre Verhandlungs-Taktik von erheblicher Bedeutung sein wird." Speer: damit sei klargestellt, dass das RMRuK niemals vertreten habe, die Lieferungen aus der Schweiz "um jeden Preis" sicherzustellen. Nach der deutschen Besetzung Oberitaliens sei die Schweiz von Deutschland abhängig, deshalb müsse es erreichbar sein, die für uns besonders wichtigen Erzeugnisse in angemessener Zeit zu erhalten. Es scheine ihm wünschenswert, eine persönliche Abstimmung mit Ribbentrop wegen Haltung und Vorgehen gegen Schweiz zu finden. (KOPIE)

* Speer an Ribbentrop, 16.10.1943:
Gestern Besprechung mit Steengracht wegen Produktionsausnutzung Frankreichs und nochmals Wünsche wegen Schweiz angebracht: "Die Durchführung des mir vom Führer am 13.9.43 erteilten Auftrages bezüglich des italienischen Raumes erfordert unter allen Umständen ein glattes Funktionieren des Transitverkehrs durch die Schweiz, und zwar sowohl für Güter wie für Personen." Abkommen mit der Schweiz müsse getroffen werden. "Sollte die Schweiz unseren an sich selbstverständlichen und ihre Neutralität nicht beeinträchtigenden Wünschen ablehnend gegenüber stehen, so habe ich dringend empfohlen, sofort alle wirtschaftlichen Massnahmen einzuleiten, um unsere Forderungen durchzusetzen." Gerade nachdem der Unsicherheitsfaktor Italien fortgefallen sei, "dürfte eine völlige Unterbindung der Ein- und Ausfuhr und eine Einstellung der Kohlenlieferungen gerade in der jetzigen Jahreszeit und kurz vor einem Wahlgang nicht ohne empfindliche Rückwirkungen auf das schweizerische Wirtschaftsleben sein." ... "Ich habe Herrn von Steengracht in diesem Zusammenhang nochmals erklärt, dass ich erforderlichenfalls bereit bin, auf die rüstungswirtschaftlichen Lieferungen der Schweiz und auch auf die Stromlieferungen zu verzichten, zumal die von mir in Italien zu erschliessenden Produktionsmöglichkeiten ein Vielfaches von dem darstellen, was die Schweiz uns gegenwärtig noch zu liefern bereit ist." (KOPIE)

* Seyboth, Zum Schreiben des Herrn RMRuK vom 13.10.1943, 18.10.1943:

Verhandlungen seit 13.4.1943 immer mit Tendenz geführt, es zu keinem Abbruch kommen zu lassen. Wegen Gold- und Devisenmarkt, Transit nach Italien, Stromlieferungen und Rüstungslieferungen. "In der Beurteilung der Wichtigkeit dieser Lieferungen hat das Rüstungsministerium mehrfach geschwankt." Speer habe zwar nie Erhaltung der Beziehungen um jeden Preis verlangt, die Delegation habe aber auch niemals die Ermächtigung erhalten, die Verhandlungen abzubrechen.

* Beyer, Protokoll über die Sitzung des Gemischten Deutsch-SChweizerischen REgierungsausschuss am 7.9.1944, 8.9.1944:

(KOPIE)

* Seyboth, Aufzeichnung über das Ergebnis der deutsch-schweizerischen Verhandlungen im Januar und Februar 1945, 8.3.1945:

(KOPIE)
How to cite: Copy

Repository