Language: ns
1938-1942
BArch Berlin, R 2501, 15095a [alt R 28, 95a]
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Signatur: BArch Berlin, R 2501, 15095a [alt: R 28, 95a]


Bemerkung gemäss Findmittel Berlin-Lichterfelde durch deutsches Team: Wirtschaftslage im Ausland (Länderberichte), 1938-1942
Umfang: 297 S.
Kurzbeschrieb: Länderberichte der Volkswirtschaftlichen (und Statistischen) Abteilung der Reichsbank. Analog zu den Länderberichten über die Schweiz (vgl. BArch Berlin, R 2501, Bd. 6, 6902). Zu folgende Ländern gibt es Berichte: Griechenland; Indien; Irland; Italien; Japan; Jugoslawien; Kanada; Mexiko; Niederlande; Norwegen; Peru; Polen und Danzig; Portugal; Rumänien; Schweden; Schweiz; Slowakei; Sowjetunion; Spanien und Portugal; Südafrikanische Union; Tschechoslowakei; Türkei; Ungarn; Uruguay (z.T. mit Paraguay und Bolivien); Weststaaten von Südamerika.
Es handelt sich hierbei um Berichte der Volkswirtschaftlichen (und Statistischen) Abteilung der Reichsbank, die den Vermerk tragen, dass sie nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. - Grundsätzlich nicht relevant, da keine Einschätzung von deutscher Seite (nur Referierung von - öffentlich bekannten - Tatsachen: Quelle sind Berichte der jeweiligen Nationalbanken bzw. Wirtschaftsministerien).
Zur Schweiz: enthält z.T. dieselben Berichte wie R 2501, Bd. 6, 6902 (allerdings nicht alle -dort sind sie im entsprechenden Zeitrahmen vollständig. Hier gibt es einige Berichte für 1938 und 1939 und einen für 1944. Berichte sind mit (wahrscheinlich nur) einer Ausnahme (3.41939) vollständig vom Februar 1938 bis Oktober 1944 eingesehen (hier und in R 2501, Bd. 6, 6902).
Einiges zu Gold, Währung, Geld- und Kapitalmarkt exzerpiert.


Einzelne Dokumente:


189: Volkswirtschaftliche Abteilung der Reichsbank. "Schweiz" ("Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt!), Berlin, 26.10.1939 (letzter Bericht vom 15.10.1943)


"Infolge der Aktivierung des Aussenhandels und der Zunahme der Dollarzahlung für die Ausfuhr nahmen die Dollareingänge ein immer grösseres Ausmass an und liessen den Goldbestand ständig wachsen. Für die Übernahme von Dollars aus dem Uhrenexport und für die Ausfuhr nach einigen Ländern des fernen Ostens musste daher ein monatliches Kontingent festgelegt werden. Seit dem 7. Dez. 43 werden Einfuhrbewilligungen oder Garantiezeugnisse für Waren aus Ländern des Dollarraumes grundsätzlich nur erteilt, wenn die Ware samt Nebenkosten mit Dollars bezahlt wird, die von der Nationalbank hierfür zugelassen werden. Dem Schwarzhandel in Gold hat die Nationalbank dadurch den Boden entzogen, dass sie in bescheidenem Umfang Goldmünzen an den Markt abgab, womit auch die Bindung von Geldmarktmitteln angestrebt wurde. Die Wirtschaft nahm den Notenbankkredit nur geringfügig in Anspruch, die Steigerung der Ausleihungen entfällt auf die schon erwähnten Einreichungen des Bundes."
gez. mit Piper.


dazwischenliegender Zeitraum siehe R 2501, Bd. 6, 6902


199f: Volkswirtschaftliche und Statistische Abteilung der Reichsbank. "Schweiz" ("Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt!), Berlin, 8.7.1939


"Der Abfluss von rd. 420 Mill. Gold in der zeit von Ende Jan. bis Ende April erklärt sich durch Auswanderung von Fluchtgeldern infolge der politischen Vorgänge, hauptsächlich nach den Vereinigten Staaten. Auch das erneute Steigen des Notenumlaufs im März und April ist durch politische Befürchtungen ausgelöst worden. Abnahme des Goldbestandes und vermehrte Notenausgabe spiegeln sich in dem starken Rückgang der fremden Gelder bis April wieder. Im Mai löste der Bund den grössten Teil seines Schatzanweisungskredits bei der Nationalbank ab, indem er bei den Banken 120 Mill Fr zwei und drei Jahre laufende Schatzscheine unterbrachte, was zu einem Rückgriff der Banken auf ihre Giroguthaben führte. Der leichte Anstieg der Inlandswechsel und Lombard ist z.T. auf eine Zunahme der Inlandswechsel zurückzuführen, die mit der angeordneten reichlicheren Verratshaltung an lebenswichtigen Verbrauchsgütern zusammenhängt.
Seit Jahren bestehen Bestrebungen, mit dem Abwertungsgewinn der Nationalbank, aus dem 1936 der Währungsausgleichsfonds (538,6 Mill. Fr.) gebildet worden war, Massnahmen der Arbeitsbeschaffung zu finanzieren. Nunmehr ist gesetzlich festgelegt worden, dass dem Währungsausgleichsfonds, sobald er als Reingewinn verfügbar wird, 75 Mill. Fr. zur teilweisen Tilgung der Aufwendungen des Bundes für Arbeitsbeschaffung entnommen werden sollen."
gez. mit Karnstädt.

Bericht vom 3.4.1939 fehlt, vielleicht noch ein weiterer zwischen Dezember 1938 und April 1939


205f: Volkswirtschaftliche und Statistische Abteilung der Reichsbank. "Schweiz" ("Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt!), Berlin, 3.12.1939


"Die Abnahme der Devisen- und Zunahme der Goldbestände hängt z.T. mit der Abschwächung des Pfundkurses zusammen. Sie hatte die Auflösung von Pfundbeständen zur Folge, die von der Nationalbank aufgenommen und in Gold umgewandelt wurden. Die Septemberkrise verursachte einen erheblichen Notenabruf, dem teilweise ein Rückgang der fremden Gelder, teilweise eine Kreditbeanspruchung gegenüberstand. Die wahrscheinlich zum Teil gehorteten Noten sind noch nicht wieder sämtlich zurückgeflossen, auch die verhältnismässig bescheidene Kreditbeanspruchung ist noch nicht wieder voll abgebaut. Es sind Bestrebungen im Gang, den Abwertungsgewinn der Nationalbank aus dem s.Zt. ein Währungsausgleichsfonds von rd. 538 Mill. Fr. gebildet worden war, wenigstens teilweise zur Finanzierung von Arbeitsbeschaffungsvorhaben einzusetzen."
gez. mit Karnstädt.

207: Volkswirtschaftliche und Statistische Abteilung der Reichsbank. "Schweiz" ("Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt!), Berlin, 6.8.1939


"Die geringfügige Abnahme der Gold- und Devisenbestände wird mit Kreditgewährung an das Ausland in Zusammenhang gebracht. Die Kreditbeanspruchung aus dem Inland blieb belanglos."
gez. mit Karnstädt.

208f: Volkswirtschaftliche und Statistische Abteilung der Reichsbank. "Schweiz" ("Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt!), Berlin, 13.6.1939


"Der Abfluss von Gold und Devisen hängt nur z.T. mit dem Abruf ausländischen Kapitals zusammen, er ist u.a. auch auf Ausleihungen nach dem Ausland zurückzuführen. Die Kreditbeanspruchung durch die schweizerische Wirtschaft blieb nach wie vor belanglos, dagegen nahm der Bund nach langer Pause die Notenbank durch Diskontierung von 36 Mill. Fr. Schatzanweisungen in Anspruch. Die Erhöhung des Effektenbestandes geht über die bekannte Übernahme von 50 Mill. Fr. 3% Bundesbahnanleihe von 1938 hinaus. Die Zunahme des Notenumlaufs wird mit vermehrter Hortung infolge politischer Befürchtungen in Zusammenhang gebracht."
gez. mit Karnstädt.

210ff: Volkswirtschaftliche und Statistische Abteilung der Reichsbank. "Schweiz" ("Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt!), Berlin, 11.2.1938


"Der Zugang flüssiger Gelder aus dem Ausland führte zu einem weiteren erheblichen Ansteigen der fremden Gelder, da die Banken ihnen zugehende Auslandsgelder mangels geeigneter Geldmarktanlagen zum grossen Teil auf Girokonto bei der Nationalbank stehen liessen. Im Zusammenhang hiermit erhöhte sich wiederum der Goldbestand, während Devisen nahezu unverändert blieben."
gez. mit Karnstädt.
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