Language: ns
1937-1938
BArch Berlin, R 2, 13693;
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Deutsche Verrechnungskasse Berlin, 1.7.1937-20.4.1938

Geschäftsbericht der Deutschen Verrechnungskasse für das Jahr 1936 (« Streng Vertraulich! »):


Kapitalverkehr: Einzahlungen für das Ausland 114,9 Mio. RM. Freie Devisen flossen 1936 134,8 Mio. RM der Reichsbank zu. Verschuldung ging um 84,4 Mio. RM zurück.
Schweiz: Verschuldung ging von 37,8 Mio 1935 auf 24,6 Mio zurück. Freie Devisen 50,5 Mio. Bei der Koka einbezahlt: 17,2 mIO. Einzahlungen für Reiseverkehr: Italien 39,5 Mio., Schweiz 24,0, Niederlande 5,5 Mio. Anfall frei verfügbarer Devisen: Schweiz 50,6, Italien 28,7, Schweden 18,4, Niederlande 16,9, Dänemark 12,9, Finnland 5,4, Frankreich 1,9 = Gesamt 134,6.

Reichsminister für Finanzen, Vermerk, 3.7.1937:


Neu zum Verrechnungsverkehr gekommen Argentinien und Litauen, dagegen nicht mehr Belgien. 25 Länder. Mit England, Belgien und Kanada Zahlungsabkommen. Mit USA (wichtig für Rohstoffeinfuhr), Südamerika, Südafrika und Mandschuko « freier » Zahlungsverkehr. Währungsverplichtungen insgesamt 179,5 Mio RM, wovon 167,3 Mio auf vier Länder entfallen: Frankreich 37,5 Mio RM, Holland 53, Schweiz 21,5 und Türkei 55,3.

Protokoll über die 2. ordentliche Sitzung des Verwaltungsrats der Deutschen Verrechnungskasse im Jahre 1937 am 29.4.1937:


Schweiz. « Es ist noch nicht entschieden, ob der deutsche Vorschlag auf Abschluss eines Zahlungsabkommens nach deutsch-belgischem Muster von der Schweiz angenommen wird. Die Verschuldung im Warenverkehr hat eine Verringerung erfahren. »

Protokoll über die 4. ordentliche Sitzung des Verwaltungsrats der Deutschen Verrechnungskasse im Jahre 1937 am 15.7.1937:


Neues Abkommen mit der Schweiz. « Für Kapitalzahlungen ist eine Herabsetzung des Zinssatzes von 4,1% auf 3,4% bei Bartransfer erreicht worden. Da die Eingänge auf dem Transferfonds im 2. Vierteljahr wieder sehr hoch waren, konnten sfrs 9,5 Mill. zwecks Verminderung des Debetsaldos auf das Warenkonto übertragen werden. Bei den Verhandlungen wurden von der Schweiz Massnahmen zur Abdeckung des Guthabens auf dem alten Reisekonto zugesagt. In einer kurzen Aussprache über die Frage, der Abdeckung des alten Reiseverkehrskontos findet der Standpunkt des Vorstandes, dass auf Abdeckung dieses Kontos immer wieder gedrungen werden muss, die einstimmige Zustimmung des Verwaltungsrats. »
[Angst vor Kursrisiko]

Protokoll über die 7. ordentliche Sitzung des Verwaltungsrats der Deutschen Verrechnungskasse im Jahre 1937 am 21.10.1937:


Deutsche Verschuldung (= fremde Gelder auf DVK = Kursrisiko?) seit Ende 1936 stark verringert. (Unter anderem weil Frankreich als Verrechnungspartner weggefallen ist). Verschuldung sank von 348,7 Mio RM auf 216,9 Mio. RM.

Protokoll über die 10. ordentliche Sitzung des Verwaltungsrats der Deutschen Verrechnungskasse im Geschäftsjahr 1937 am 27.1.1938:


« Im Jahre 1937 sind sfrs 63,2 Mill. als freie Devisen angefallen. Ein auf dem Transferkonto noch vorhandene Guthaben in Höhe von sfrs 2,5 Mill. muss der Reichsbank in freien Devisen anfallen. Indes werden von Schweizer Seite noch Transferforderungen in Höhe von ca. RM 1 Mill. angemeldet, die von deutscher Seite bestritten werden. »

Protokoll über die erste ordentliche, das Geschäftsjahr 1938 betreffende Sitzung des Verwaltungsrats der Deutschen Verrechnungskasse am 24.2.1938:


Übertrag der 10 Mio auf Transferfonds sollen auf Warenkonten übertragen werden. [Abbau der deutschen Schuld]. Reiseverkehrsschuld immer noch gleich hoch, doch sollen nach Mitteilung RWM Verträge über Kohlenlieferungen von 8 Mio Fr. abgeschlossen worden sein, so dass mit einem langsamen Rückgang der Verschuldung gerechnet werde.

Geschäftsbericht der Deutschen Verrechnungskasse für das Jahr 1937 (« Streng vertraulich! »):


« Bei den auch im Jahre 1937 mit den am Verrechnungsverkehr beteiligten Ländern geführten Verhandlungen herrschte immer das Bestreben, durch planmässige Steuerung der Warenseite auch die Geldseite der Verrechungabkommen im Interesse der deutschen Gesamtwirtschaft zu lenken. In dieser Richtung lag es, überhöhte Clearingsalden abzubauen, das Entstehen neuer zu verhindern und ein gewisses Gleichgewicht auf den Verrechnungskonten herzustellen. In diesem Zusammenhang konnten im Abbau der die Deutsche Verrechnungskasse belastenden und währungspolitisch bedenklichen Kurssicherungen Fortschritte erzielt werden. » Verfolgung des RM-Kurses. « in mehreren Ländern wurde eine Verbesserung der Kursnotierungen erreicht, was nicht nur die Deckung dringenden deutschen Einfuhrbedarfs zu günstigeren Bedingungen ermöglichte, sondern auch wesentlich zu einer besseren Abwicklung des Verrechnungsverkehrs beitrug. » Noch 950 Belegschaft.
In freien Devisen flossen der Reichsbank im Jahr 1937 RM 124,4 Mio. zu. Mehr aus Finnland, Frankreich, Hlland, Norwegen und Portugal, weniger aus Dänemark, Italien und Schweiz. « Bei der Schweiz gingen vom 1.7.1937 ab die deutschen Aktivzinsen nicht mehr über das Verrechnungsabkommen ein. »
Schweiz. Das Aussenhandelsvolumen habe abgenommen. Neues Abkommen. « Wesentlich ist, dass im Kapitalverkehr der Zinstransfer von 4,1% auf 3,4% herabgesetzt wurde und die deutschen Aktivzinsen, die in Zukunft in freien Devisen gezahlt werden, aus dem Abkommen herausgenommen sind. » « Die Verhandlungen wegen Abschlusses eines Zahlungsabkommens führten noch zu keinem Ergebnis. »
Bei der Koka einbezahlt aufgrund von Sonderabkommen: Schweiz 31 Mio. RM, Dänemark 1,9 Mio., Italien 1,4 und Schweden 0,6.
Für Dawes-, Young, Kreuger..: Schweiz 1,7 Mio., Schweden rund 18 Mio.
Sonstige Überweisungen im Kaptialverkehr: Italien 12,5 Mio., Holland 9,2 Mio, Tschechoslowakei 7,1 , Oesterreich 5,5, Schweiz 4,2 ...
Reiseverkehr: Italien 41,1, Schweiz 16,8, Oesterreich 10 Mio., Jugoslwaien 5,5.
Anfall frei verfügbarere Devisen: Schweiz 40,2 Mio. RM, Italien 21,4, Niederlande 20,2, Schweden 18, Dänemark 8,5, Finnland 7,8, Frankreich 4,2, Norwegen 2,8, Portugal 1,3.

Der Reichsminnister für Finanzen, Vermerk « Stellungnahme zu dem anliegenden Geschäftsbericht der Deutschen Verrechnungskasse für das Jahr 1937, 7.4.1938:


Anteil des Verrechnungsverkehrs bei Im- und Exporten am Gesamtzahlungsverkehr Deutschland. Auf Einfuhrseite von 60% auf 53% zurück und bei Ausfuhr von 54% auf 51%. Grund: Verlagerung des Handelsverkehrs von Verrechungsländern weg und auf Einfuhrseite Bezahlung in freien Devisen (Wahrscheinlich mit den Erlösen aus dem Verkauf von ausländischen Wertpapieren)
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