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1948-1955
SBV / IG Farben Schutzkomitee (1948-1955)
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
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SBV / IG Farben Schutzkomitee (1948-1955)
870'001'001



13.1.1948, Roesle/SBVg an Gen.dir. Türler. Der VR der SBVg habe «seinerzeit beschlossen, ein besonderes Schutzkomitee für die Verteidigung der Rechte des schweiz Titelbesitzes an der IG Farben-Industrie AG Frankfurt a. M. zu schaffen. Die Entwicklung der Lage in Deutschland hat uns nun bewogen, dieses Komitee tatsächlich ins Leben zu rufen.» Vieli werde Vorsitz übernehmen. Einladung zum Beitritt, man habe bereits Rechtsanwalt Dr. Hugo A. Frey, Zürich (früher Chef des Rechtsbüros der SVSt), ferner Hans Seligman-Schürch, «der über spezielle Verbindungen zu den IG Farben verfügt».

19.3.1948, Prot. erste Sitzung bei SKA. «Dr. Roesle: Im Jahre 1934 betrug die schweiz Beteiligung 3% des damaligen Kapitals, 87% waren deutscher, 13% ausländischer Besitz, darunter die Schweiz mit 3,57%, Grossbritannien 2,93%, Holland 1,09%, USA 1,71%. Diese Zahlen haben sich selbstverständlich per heute stark verschoben.» (3)

4.5.1948, Memorandum über schweiz. Interessen an IG Farben. Eine Erhebung der SBVg vom Herbst 1945 habe ergeben, dass 42,75 Mio. RM Aktien der IG in schweiz. Besitz seien, das sind 3% des Aktienkapitals von 1,4 Mia. (2)

Mehrere undatierte und nicht signierte, jedoch von 1948 stammende Berichte über IG Farben und den Nürnberger Prozess nehmen eine krass apologetische Haltung ein, betonen die reine Unschuld und patriotische Lauterkeit der führenden IG  Farben-Manager, die nichts als ihre patriotische Pflicht getan hätten; sogar Beschäftigung von KZ-Häftlingen erfährt Rechtfertigung, die Verpflegung sei eben knapp gewesen, wie ja eben das ganz dt. Volk in dieser Zeit unsäglich habe leiden müssen. Diese Elaborate stammen, wie dem beiliegenden Schreiben vom 18.3.1948 zu entnehmen ist, der Verteidigung im Prozess und wurden im Auftrag von Dr. Krüger übersandt.

1.9.1950, SBVg an Mitgliedbanken. Aufruf an Gläubiger, sich zu melden etc. Dossier ziemlich identisch mit den von Jann abgelegten Akten, Archiv SBG.

11.12.1950, Dr. August Ammann an Gen.dir. Türler. Hat von Direktor Vierhub von der Rhein-Main Bank Frankfurt erfahren, dass dieser sich für IG-Entflechtung interessiere; hat dieselben Unterlagen auch an Jann geschickt.

Es folgen weitere Rundschreiben zum Umtausch der alten in neue Aktien der entflochtenen Firmen. Das zieht sich bis 1955 hin.
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