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1941-1945
AfZ; Bestand NL Heinrich Homberger [Privatakten]; 55. Denkschrift G. Däniker vom 15.5.1941 sowie Korrespondenzen 10.6.1941-18.5.1942, 17.12.1945 und Zeitungsartikel
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* Homberger an Frick, 16.6.1941: Bedankt sich für Zustellung der Denkschrift Däniker. "Von einzelnem abgesehen - obschon es vielleicht nicht ganz unerheblich sein mag, wie z.B. die Beurteilung einer eigenen Währung auf S. 7 - stimme ich dem Bericht von Oberst Däniker in seiner Grundhaltung, insoweit er zur Vorsicht mahnt, durchaus zu, und ich habe mich selber bei meiner Berichterstattung gegenüber unserer Regierung teilweise ganz gleich vernehmen lassen. Trotzdem scheint mir, hinterlässt die Denkschrift Däniker einen zu katastrophalen Eindruck." Denn Däniker übersehe die wirtschaftlichen Aspekte. "Das ist aber gerade dasjenige Gebiet, wo insbesondere die Unabhängigkeit der Schwez für Deutschland selbst von greifbarem Interesse ist und wo eine positive Zusammenarbeit, obschon sie zwar unsere eigene Existenz selber gebieterisch erfordert, nichtsdestoweniger geeignet sein kann, unsere Beziehungen mit dem grossen Nachbar zu beruhigen und zu verbessern." Störende Töne wie Däniker sagt hätten tatächlich wirtschaftliche beziehungen ausserordenltich erwschwert. Es müsse in der Tat auf irgend eine Weise verhindert wreden, dsas Leute nicht mit dem Feuer spielen dürften. " Du weisst aus eigener Anschauung, dass es bei unsern Verhältnissen, die einem manchmal etwas ungeduldig machen können, nicht ganz leicht ist, hier durchzugreifen. Aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass es doch noch dazu komme, und ich kann Dich versichern, dass von der wirtschaftlichen Seite her alles getan wird, was dazu beitragen kann, unser Schifflein an den Klippen, die ihm drohen, heil vorbeizubringen."

* Zeugenvorladung für Homberger für 23.10.1941 betr. Denkschrift Däniker, Divisionsgericht 8 Untersuchtungsrichter Oberst Th. Herzog, Luzern, 18.10.1941.

* Homberger an Oberst Th. Herzog, 25.10.1941: schickt ihm nach Zeugeneinvernahme Kopien der zwei Briefe mit Frick. Im  Brief vom 26. Juli werde von einem Zusammentreffen mit Herren aus Deutschland gesprochen. Dabei handle es sich um eine formlose Fühlungnahme Deutscher mit dem Wissen des EPDs.

* Homberger an Bundespräsident Wetter, 15.11.1941: dumme Aussagen (politisch naiv) Dänikers aber kein Verbrechen. Einseitige Haltung unserer Presse. Der Prozess dürfe erstens aus aussenpolitischen Gründen, dann wegen Armee und nicht zuletzt wegen innenpolitischen Diskussionen nicht stattfinden.

*  Homberger an Heinrich Frick, 18.5.1942: "Mein Lieber". Er dankt Frick für Zustellung seiner Rechtfertigungsschrift vom 7.5. nachdenklich gelesen mit Sympathie für ihn. "manches mit Zustimmung, manches mit einem Fragezeichen". War aber betrübt, als er erfuhr, dass er in Sanktionen aus Anlass der Affäre Däniker einbezogen wurde. "Ob der Weg, soweit es Daeniker betrifft, richtig war, kann ich nicht beurteilen, weil ich ihn persönlich nicht kenne." "Die Denkschrift selbst war sicherlich kein Staatsverbrechen, wenn auch Verschiedenes darin ein schiefes Bild gab". Inopportun sei lediglich die grosse Verbreitung gewesen. "Das militärische System ist durch seine ureigene Natur mehr als jedes andere der Gefahr unterworfen, Fehler zu begehen." Homberger spricht vonm "Justizirrtum".
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