Language: ns
1944-1950
Gauck-Behörde; MfS HA XX/1785; Seiten BStU 000173-000176 und 000195-000197
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Kopien erhalten von Schweizerischer Botschaft, Aussenstelle Berlin (Begleitbrief an UEK, 30.4.1997): "Bei den sieben Seiten handelt es sich nach Auskunft der Gauck-Behörde um die einzigen Stellen, welche im einschlägigen Dossier Bezug zur Schweiz haben. Sehr viel es nicht. Aber möglicherweise finden Sie eine Bestätigung von Informationen, die Ihnen auch aus andern Dokumenten bekannt sind."

1. Ein Bericht ohne Titel, Kopie auf der Kopie nicht ersichtlich [aus der Nachkriegszeit, DDR-Provenienz], Seiten BStU 000173-000176
  • Gespräche Weizsäcker mit Vatikan (im Auftrag RSHA) "für die Schleusung sogenannter gefährdeter Personen - Geheimdienst-Offiziere, Angehörige der Stäbe der SS u.a. - und die Transferierung der Vermögenswerte".
  • Gespräche General SS, Karl Wolff, mit Papst Pius XII zum selben Thema.
  • "Am 10.8.1944 hatte das RSHA eine Beratung seiner leitenden Mitarbeiter nach Strassburg einberufen." Themen: "1. Transferierung des Vermögens des RSHA in das neutrale bzw alliierte Ausland, 2. Schleusung gefährdeter Personen über Italien und die Schweiz." - "Für das Vermögen des RSHA wurde festgelegt, dass ein Teil für eine in der Nachkriegszeit geplante faschistische Untergrundbewegung in Deutschland und Österreich in Oberösterreich zu verbergen ist. Festgelegt wurde das Gebiet Aussee, das Salzkammergut und der Teeplitz-See. Für den übrigen Teil der Sachwerte wurde festgelegt, dass über die Bank des RSHA in der Schweiz (Hentsch & Co, Genf) bzw Firmen im neutralen Ausland aufzukaufen bzw neu zu gründen sind." Davon gebe es in der Schweiz 214.
  • "Durch die Einsatzgruppe des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann wurde im April 1945 in Budweis (CSSR) eine Beratung durchgeführt, die der Vorbereitung für die Zeit nach 1945 diente. [...]. Während dieser Tagung wurde bekannt, dass vier Exemplare der Listen bestehen, in der alle in Oberösterreich verborgenen Vermögenswerte des RSHA enthalten sind."
  • Die ganze Aktion lief unter dem Decknamen "Alpenfestung".

Im Rahmen der Aktion "Alpenfestung" wurden nach Oberösterreich verlagert:
  • Das Vermögen des RSHA
  • Übersiedlung der höchsten Mitarbeiter samt Familien.
  • Geheimdienstliche Unterlagen, zum grossen Teil in Form von Mikrofilmen

Nazi-Schleuse mit Decknamen "Spinne": Es gab mehrere Fluchtlinien mit Anlaufstellen alle 50-60 km. Die B-B-Linien führte von Bremen nach Bari. "Die Schweizer Linie wurde bereits 1947 liquidiert. Sie war ursprünglich deshalb errichtet worden, weil sich ein Teil des Vermögens des RSHA auf schweizer Banken befand." Für Gebiet der späteren DDR wichtig: Weihbischof Rintelen, Magdeburg, "mit weitverzweigten vatikanischen Kontakten". 1949 wird die Organisation "Spinne" aufgelöst.

2) "Vorschlag. Nach der letzten Schlacht der 'Weg nach Rom'", 15.6.1961 [BStU 000195-000197]

Vertextung des obigen Dokuments.
"Alle im Rahmen der 'Endlösung der Judenfrage' sichergestellten Gegenstände, vor allem Gold, Devisen, Edelsteine, wurden also eingelagert. Als Tresor wurde die sogenannte Alpenfestung im Gebiet von Aussee/Österreich ausersehen. [...]. Es wurde weiter geplant, über die vom RSHA in der Schweiz ausgehaltene Bank Hentsch & Co., Genf, Firmen im neutralen Ausland aufzukaufen, bzw. neu zu gründen." Erwähnung der Organisation "Odessa".
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