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1941-1943
BAR; E 2001(D)2, 252; C.23.11.Am.10.1 Verhandlung mit den Vereinigten Staaten über die Sperre der Guthaben
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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- "Entwurf zu einem Memorandum an das Amerikan. Staatsdepartement". Erklärung der Situation der Schweiz, als Sonderfall ohne Devisenbewirtschaftung und die daraus folgenden Probleme durch das amerikan. Freezing. von Salis. 17.11.1941. Verteilt an Gautier, Weber, Schnorf, Rossy. Antwort unbekannt. sehr interessant. (Kopie)
- 24.11.1941 : Memorandum relatif aux transactions en dollars et au problème du gel de l'encaisse-or de la Suisse aux USA. « Un allégement sensible dans les possibilités de disposer de ces réserves [d'or] aurait pour effet immédiat de donner une base plus normale aux opérations de paiement entre les Etats-Unis et la Suisse et permettrait en tout cas d'éviter de nouvelles restrictions ».
Par ailleurs, la Suisse doit aussi payer en or au Portugal les frais de transport des marchandises américaines et d'outre-mer importées en Suisse.
Le déficit commercial entre la Suisse et les USA est très grand.
« Dès que les transferts d'or en faveur d'autres banques d'émission de pays neutres européens seront possibles dansle cadre des relations commerciales suisses avec ces pays, la Banque nationale sera à même - et elle le fera volontiers - d'abandonner la réserve dont elle est contrainte de faire preuve aujourd'hui à l'égard des offres de dollars. Tant que ces transferts sont impossibles, on ne saurait attendre d'elle qu'elle mette à disposition du marché des francs suisses sans limitation du montant et dont la contre-valeur est représentée par une réserve monétaire étroitement bloquée. Des raisons de pure politique monétaire s'y opposent également ».
- Notice du 25.11.1941, « Bemerkungen für Herrn Minister Thurnheer ». Seit Erlass des amerikan. Embargos hat Schweiz 9,5Mill.$ von Bank of England gegen Sfr. übernommen, was zu einer Zunahme der schweizer. Währungsreserven in den USA geführt hat. Ohne diese Käufe wären die Bestände in den USA leicht geschrumpft. Falls die Bank of England statt Dollars Gold verkauft, so soll dieses Gold nach Bern oder Lissabon geliefert werden, wo die Schweiz das Gold auch effektiv braucht. Autor unbekannt. Titel: "Bemerkung für Herrn Minister Thurnheer". 25.11.1941.
- Feer an Reichenau. Diskutiert die Fälle Selve & Co., Danzas & Co., Reinhart Cotton Co. 2.9.1942.
- Reichenau leitet an A. Wilhelm (Präsident des Verwaltungsrates der Firma Durand & Huguenin AG) Informationen über die Diskussionen innerhalb der amerikanischen Behörde weiter. Das Treasury ist der Meinung, dass seit dem Aktientransfer an die Basler I.G. die Firma Durand & Huguenin eine Tarnung deutscher Interessen darstelle. Brief Reichenau an Wilhelm. 16.10.1942.
- Die harte Politik der USA gegenüber der Schweiz ergibt sich aus folgenden vier Punkten:

1) Geograph. Lage und die dadurch bedingte wirtschaftl. Abhängigkeit von der Achse;
2) Rolle der Banken und Versicherungen als Depotstellen internat. Kapitalien;
3) Misstrauen gegenüber dem Bankgeheimnis;
4) Finanzielle Verflechtung mit dem übrigen Kontinent (Finanzgesellschaften)

Lizenzpraxis des Treasury wird als "zugestandenermassen als Waffe in der wirtschaftlichen Kriegsführung" verwendet. Bruggmann an Kohli. 15.9.1942. (Kopie)
- Die SNB ist sehr restriktiv (oft auch wegen währungspolitischen Überlegungen) in der Anwendung der GL 50. Diese Vorsichtigkeit hat das Treasury Department aber in seinem Misstrauen nur bestätigt, dass viele Geschäfte in der Schweiz nicht "feindfrei" sind. Fallbeispiele: Metallwerke Selve, Danzas & Cie., Restriktive SNB-Politik in der Anwendung von GL 50 hat zur Folge, dass durch eine Ablehnung der SNB die GL 50 bei gewissen Firmen anzuwenden, sei dies nun Bruggmann an Kohli. 17.11.1942 (Kopie)
- Wiederholung von Bruggmanns Brief an Kohli am Beispiel Danzas. Kohli an Weber (SNB). 17.12.1942. (Kopie)
- 25.1.43 : Memorandum de Nussbaumer à Wetter über die Finanzbeziehungen mit England und den USA. Seit Freezing ist leider nichts durch die Schweiz unternommen worden, um auf vertragsmässige Verständigung in bezug auf gegenseitigen Finanzverkehr zu gelangen. Durch das Fehlen eines ständigen bevollmächtigten Vertreters der SNB und des SBVg in den USA sind bestehende Missverständnisse und Misstrauen ständig gewachsen. Vorschläge für eine Verbesserung der Beziehung mit den USA: u.a. Vorschlag, dass SNB vom Verkehr über General License 50 durch Affidavitkonvention verschiedener Schweizer Banken entlastet wird. Den in der Konvention eingeschlossenen Geschäftsbanken soll eine Generallizenz gewährt werden. Nussbaumer an BR E. Wetter. 25.1.1943. sehr interessant. (Kopie)

- 3.2.43 : Lettre de Nussbaumer à Wetter. Das Problem der Finanzdollars ist sekundärer Natur. Das Freezing beeinflusst die Kaufkraft im Inland nicht besonders. Anders verhält es sich mit dem Warentransfer. Der Warenverkehr trägt zur Arbeitsbeschaffung bei und schafft Kaufkraft. Beziehungen zu den USA und zu Grossbritannien, dürfen daher in Anbetracht der Kriegswirtschaftsplanung und auch in Voraussicht auf die Nachkriegssituation nicht wegen der amerikan. und brit. Freezing- Politik negativ beeinflusst werden. Nussbaumer an Wetter. Beilage: Vorschläge zur Ausgestaltung der Beziehungen zu England und zu den USA. 3.2.1943. (Kopie)
- Strafrechtliche und zivilrechtliche Konsequenzen bei Widerhandlungen gegen Freezing-Bestimmungen. Nef an Bruggmann. 9.2.1943. (Kopie)
- Aussprache zwischen SNB-Direktorium (E. Weber) und BR Wetter über die Finanzprobleme in den USA vom 22.2.1943. Wetter schlägt H. de Torrenté als Delegierten nach den USA vor, der von Pfenninger (SNB) als Experten unterstützt werden soll. SNB ist einverstanden. SNB ist aber gegen die Sendung von Nussbaumer nach den USA. Weber verweist auf die Rolle, die Nussbaumer in der Verhandlungsdelegation in England gespielt hat und auf die Tatsache, dass Grossbanken in den USA schlecht angeschrieben sind. Reichenau an Kohli. Kein Datum.
- Zusammenfassung der Diskussion über die Problematik der Finanzdollars. Reichenau Notiz. 26.3.1943. (Kopie)
- SNB-Geschäfte im Dollar- und Pfundgebiet seit 14.6.1941. Zahlenangaben. Seit 14.6.1941 wurden insgesamt für 200 Millionen Sfr. (nach Angaben durch SNB im Brief an Stampfli) gesperrte Dollars und Pfunde übernommen. Notiz von Reichenau an Pilet-Golaz. 26.3.1943. (Kopie)
- Kohli diskutiert die Möglichkeit, des Abkaufs von blockierten privaten Titeln in den USA durch den Bund, der diese Werte dann in Gold umwandelt, um Währungsrisiken (bei allzu langer Dauer der Blockade) zu vermeiden. Kohli Notiz. 26.3.1943. (Kopie)
- Es wird eine Zusicherung der Freigabe Schweizer Besitzes nach dem Krieg von den USA verlangt. Wenn von den Privaten gewünscht, dann soll SNB Dollarguthaben der Privaten zu festem Kurs in Sfr. umwandeln und diese Guthaben auf Sperrkonto aufbewahren. Amerika zeigt zu wenig Verständnis für die Lage der Schweiz. Besprechung der Finanzdelegation des Bundesrates mit einer Abordnung der Schweizerischen Bankiervereinigung. Notiz von Reichenau. 29.3.1943. (Kopie)
- M. Pfenninger wird in die USA als Vertreter der SNB (neben Gautier) geschickt. Pilet-Golaz an Bruggmann. 4.3.1943.
- Nussbaumer wird nur die Interessen des Schweizerischen Bankvereins während seiner Mission in die USA vertreten und nicht die der Schweizer Bankier Vereinigung. Nussbaumer an Pilet-Golaz. 2.4.1943.

- Nussbaumers Mission in die USA hat unter anderem das Ziel die Angelegenheit Schering zu bereinigen. Kohli an Bruggmann. 2.4.1943.
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