Language: ns
1945-1946
BAR; E 7160-07 (-) 1968/54/, 1065; Telefonverhöre (alphabetisch geordnet) und weitere Dossiers (Meldepflicht für deutsche Vermögenswerte, Presseartikel)
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Einige Informationen aus den Telefongesprächsprotokollen:

  • Zw. Dr. Keller und Hr. Moosmann: Keller bietet einen Teppich aus dem 16. Jht im Wert von Fr. 3800 zum Verkauf. Der Teppich gehöre einem Flüchtling der schon Schmucksachen verkauft habe, weil er Geld brauche und seine hier liegenden Gelder nicht frei bekäme. Moosmann wäre evt. geneigt, den Teppich in Kommission zu übernehmen.


  • Gespräch zw. der Sekretärin von Dr. Hoffmann, Frl. Blum und Dr. Hoffmann, der gerade in Genf weilt. Er solle bei der Madame Canzoni vorbeigehen oder telefonieren. Sie habe am letzten Samstag ein Brieflein geschrieben, sie könnte im Museum in Zürich, vielleicht im Landesmuseum irgend etwas verkaufen von der grossen Geschirrliste n. 110 und n. 128, aber der Schätzungspreis ist für beide Stücke 1600 Fr. und das andere Stück 350 und sie möchte es verkaufen zu 1250, möchte allerdings dann auf die Kommission verzichten.


  • Zw. Dr. Hoffmann (Büro Frick) und Baronin von Haniel. Es geht um die Regelung von Bildern bzl. Zolldeklaration, Bilder, die an die Auktion von Fischer gehen sollten.


  • Zw. Baronin von Haniel und Prager (Dr. Wilhelm Frick). Es geht um den "Pêcheur", sie will kein Risiko auf sich nehmen. Sie befürchtet, dass die Bilder von der SVSt beschlagnahmt werden könnten.


  • Zw. Hofmann und Stucki (Sektion Einfuhr aus D): In Sachen Baronin Haniel von Rauch. Hofmann fragt wegen Genehmigung zu clearingfreier Einfuhr bzw. Verzollung. Die Baronin sei genötigt, vier Bilder, zu verkaufen. Diese vier Bilder sollen über Fischer, Luzern, auf die Auktion kommen.Nun müssten die Bilder, weil damals Umzugsgut, verzollt werden. Stucki meint, dass sie ein neues Gesuch einreichen müsten und über Provenienz der Bilder und Eigentum der Bilder den Nachweis erbringen. "Wir müssen bei Kunstsachen speziell genau sein, wegen der Frage des Raubes deutschen Gutes. Man ist das ziemlich scharf, auch das Politische Departement will genau wissen, woher die Sachen kommen." Hofmann meint, dass er die Sachen damals nicht verzollen liess, "weil genügend Geldmittel da waren". "Ich habe damals gesagt, wir machen das später, von Fall zu Fall. Ich habe sie beim Zollfreilager als Umzugsgut bezeichnen lassen und so gingen sie zollfrei nach Davos, wo sie in der Wohnung der Frau von Haniel hängen."

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