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1940-1942
BAR E 2001(D)-/ 2/, 229, Dossier: C.21.21.A.1.: Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland / H.A. von Herrn Bundesrat Pilet-Golaz [1940-1942]
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Sehr wichtig! Viele Bundesratsprotokolle, Berichte der Wirtschaftsdelegation (Schweiz-Deutschland, Protokolle von sonstigen Sitzungen. Statistisches über Lieferungen (Kriegsmaterial). Überschneidet sich teilweise mit BAR E 2001(D)-/ 2, 311 und BAR E 2001(D)-/ 2, 47.
Eigenes Mäppchen: Protokoll 5.9.1942 = Deutsche akzeptieren Compensation Deal (Vertrag im Wortlaut, KOPIE des eigentlichen Protokolls).

(photocopies)

- Kohli, Niederschrift über die Unterredung vom 29.7.1940, nachm. 16-18 Uhr, in der Blockadefrage, 30.7.1940.

- EVD an Bundesrat, 17.10.1942, "Beschaffung und Beförderung von Erdölprodukten aus Produktionsländern des Ostens".

Weg zum vertragslosen Zustand (Ende 1942):
- Notiz Kohli 31.12.1942, "Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland". Verhandlungen seien "immer noch wenig vorgeschritten". Bestehendes Abkommen wird bis Mitte Januar verlängert, weitere Verlängerung wahrscheinlich notwendig. "Bemerkenswert ist, dass Deutschland ab 1. Januar vorläufig weiter wie bisher Kohle und Eisen liefern wird, trotzdem Herr Hemmen angekündigt hatte, dass dies nach Neujahr nur der Fall sein werde, wenn die Schweiz dafür sorge, dass deutsche Aufträge 'im bisherigen Rhythmus' nach der Schweiz vergeben werden könnten. Berlin hat der Verlängerung zugestimmt, obwohl die Schweiz Beschränkungen von Lieferungen angekündigt hatte und keine neuen Kredite geben werde. "Das darf aber nicht darüber hinwegtäuscehn, dass die bevorstehenden Verhandlungen sehr grosse Schwierigkeiten bieten und wahrscheinlich auch erhebliche Spanungnen hervorrufen werden."
- Notiz Kohli 23.12.1942, "Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland". Hemmen sei von Ribbentrop zur Berichterstattung ins Führerhauptquartier berufen worden. Hemmen wollte - gemäss Hotz - die äusserste schweizerische Verhandlungsposition erfahren. "Er äusserte sich, er werde sich zum Anwalt der Schweiz machen. Herr Hotz ist darauf nicht eingetreten."
- Notiz Kohli 11.12.1942, "Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland". Gleichentags fand Eröffnungssitzung der Verhandlungen statt, in der zweiten Hälfte mit einem "recht bewegten Verlauf". Hemmen sagte: Deutschland habe nicht die abgemachten Mengen Kohle und Eisen geliefert, aber auch die Schweiz habe die Lieferungen nicht eingehalten. Man solle daher am 1.1.1943 "eine völlig neue Rechnung" beginnen. Dies widerspreche den Tatsachen (einzig bei landwirtschaftlichen Lieferungen bestünden kleine Schwierigkeiten). Deutschland wolle - so Hemmen - nur einen Vertrag, wenn die Schweiz "im bisherigen Rhythmus" (Hemmen) liefere. Bei vertragslosem Zustand könne die Schweiz auf kein Verständnis bei der Gegenblockade hoffen. Deutschland würde die Schweiz abschnüren. "Für Deutschland bedeuteten die Lieferungen der Schweiz nur ein kleines Teilproblem, das ruhig einige Momeate beiseite gelassen werden könne, während für die Schweiz ein Vertrag mit Deutschland 'das Leben selber' sei." Hemmen war gut über die Verhandlungen in London informiert. Droht ständige Zollposten auch in Annemasse an.
- Bericht Hotz an Stampfli, 12.12.1942 = DDS 14, Nr. 277, S. 916.
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