dodis.ch/47829

Le Chef de la Section du Contentieux et des Intérêts privés à l’Etranger du Département politique, R. Kohli1, à la Direction générale de la Banque nationale2

Mit Schreiben vom 6. d.M.3 haben Sie uns gebeten, die Möglichkeit zu prüfen, zwei Telegramme4 an den italienischen Ministerpräsidenten und den italienischen Finanzminister in Rom zu Gunsten des früheren Gouverneurs der Bank von Italien, Herrn V. Azzolini, weiterzuleiten. So sehr wir Verständnis für Ihren Wunsch haben, etwas zu Gunsten von Herrn Azzolini zu tun, und so gerne wir Ihnen bei dieser Bestrebung behilflich sein würden, so verbieten uns doch unabweisliche grundsätzliche Erwägungen, Ihrem Wunsche Folge zu leisten. Wir sind der Auffassung, dass die Schweiz es sich versogen muss, sich in die politischen Prozesse, die bei den uns umgebenden kriegführenden Staaten bereits begonnen haben und in vermehrtem Umfange noch zu erwarten sind, irgend wie einzumischen. Durch die offizielle Vermittlung der von Ihnen in Aussicht genommenen Telegramme würde ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen, der uns zwingen würde, in ändern Fällen gleich vorzugehen5

. Wir erinnern nur daran, dass auch der frühere Gouverneur der Banque de France, Herr Bréart de Boisanger, und der Sous-Gouverneur, Herr Villard, verhaftet sind.

Es bleibt die Frage zu prüfen, ob Sie selbst, ungeachtet der grossen dagegen bestehenden Bedenken, die Telegramme direkt und offen absenden wollen. Allerdings werden zur Zeit nach Rom auf direktem Wege und offen nur Staatstelegramme befördert, und gewöhnlichen offenen Telegrammen steht nur der Weg über Easton (England) offen.