Classement thématique série 1848–1945:
2. RELATIONS BILATÈRALES
2.23. UNION SOVIÉTIQUE
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 14, doc. 35
volume linkBern 1997
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E7800#1000/1961#235* | |
Old classification | CH-BAR E 7800(-)1000/1961 33 | |
Dossier title | Wirtschaftsbeziehungen Schweiz-Russland (1932–1949) | |
File reference archive | 01.10.40 |
dodis.ch/47221 Le Délégué du Conseil fédéral aux Accords commerciaux, H. Ebrard, au Chef du Département de l’Economie publique, W. Stämpfli1
Ich gebe Ihnen beiliegend Kenntnis vom Telegrammwechsel mit dem Volkskommissar des Aussenhandels und Delegationschef Mikojan vom 2. und 7. Mai a. c.: 1. - Bern, den 2. Mai 1941.
Anastassi Iwanowitsch Mikojan,
Volkskommissar des Aussenhandels, Moskau.
«Nummer 12. Ich stelle mit Beunruhigung fest, dass in letzter Zeit die sowjetischen Exportorganisationen Waren zu erheblichen Überpreisen offerieren. Es liegen Offerten der Sojuzneftexport vor, welche für flüssige Brennstoffe Preise aufweisen, die um mehr als 60% über dem bereits überhöhten Preisniveau für rumänische Waren liegen. Solche Preisfestsetzung müsste letzten Endes schweizerischen Export drosseln. Die gleiche Meinung wurde auch seinerzeit von Ihrer Delegation sowie vor einigen Tagen auch von Herrn Kormilizin geteilt. Ich darf deshalb wohl voraussetzen, dass Sie meine Auffassung teilen. Ich wäre Ihnen deshalb zu Dank verpflichtet, wenn Sie den einzelnen Exportorganisationen entsprechende Weisungen zukommen lassen wollten, sig. Ebrard.» 2. - Moskau, den 7. Mai 1941.
Herrn Doktor Ebrard,
Delegierten für Handelsverträge, Bern.
«Depeschenbezug zweiten Mai. Teile Ihre Ansicht Überpreise für Naphtaprodukte. Sojuznetexport hat Anweisung erhalten bei Naphtaproduktenverkauf nach Schweiz die Preise auf Grund rumänischer Quotierungen fob Batumi festzusetzen zuzüglich tatsächlicher Transportspesen der Naphtaprodukte bis Przemyshl. Meinerseitig mitteile, dass viele Schweizerfirmen Preise für Maschinen und Ausrüstungen erhöhen was die Möglichkeit sowjetische Bestellungen zu vergeben nimmt. Anführe einige Beispiele: Erstens Brown Boveri hat Turbinenpreise um achtundachtzig Prozent Vergleich Februar-Bestellungspreisen dieses Jahres des ihr erteilten Auftrags erhöht, zweitens dieselbe Firma hat im Angebot für zwei Exhaustoren Preise um siebzig Prozent Vergleich mit ihr erteiltem Auftrag vom einundzwanzigsten November 1940 erhöht. Wäre zu Dank verbunden, wenn Sie entsprechende Weisung den Schweizerfirmen sich ans Preisniveau früherer Aufträge zu halten geben wollten - A. Mikojan, Volkskommissar für Aussenhandel der UdSSR.»
Ich stelle fest, dass Russland in der Frage der Preise für flüssige Brennstoffe eine korrekte Haltung einnimmt und habe somit veranlasst, dass beim V.S.M.2 und bei den einzelnen russischerseits erwähnten schweizerischen Maschinenfirmen Auskunft über die russische Behauptung der schweizerischen Preiserhöhung eingeholt wird.
Die verschiedenen Besprechungen mit den Vertretern der Uhrenindustrie haben eine vollständige Ablehnung der von der russischen Regierung unterbreiteten Wünsche ergeben. Es bleibt nur übrig, diese Haltung der Uhrenindustrie der russischen Regierung in einer Form bekanntzugeben, die sich möglichst unnachteilig aus wir kt.
In der Angelegenheit der Organisation des gegenseitigen Warenaustausches erwarte ich Stellungnahme und eventuelle Anträge des Vororts3.
Der Chef der Abteilung für Auswärtiges hat in einer erneuten Besprechung mitgeteilt, dass er sich in Sachen Handelsvertretung ein Urteil noch nicht habe bilden können und dass die Stellungnahme des Chefs des Eidg. Politischen Departementes noch ausstehe. Ich selbst hatte bisher noch nicht Gelegenheit, mit dem Herrn Departements Vorsteher zu sprechen.
Zurzeit befindet sich der stellvertretende Handelsvertreter der UdSSR in Berlin in der Schweiz. Bei der Fühlungnahme ist die technische Frage der Uhrenindustrie vom Handelsvertreter und von mir ausweichend behandelt worden. Die Auskunft hat sichtlich verstimmt und ist nach Moskau weitergegeben worden. Zu diesem Zweck hat sich der betreffende Herr nach Berlin begeben und ist von dort bereits wieder zurückgekehrt.