Classement thématique série 1848–1945:
X. LA QUESTION DU VORARLBERG
Également: Texte des déclarations de Renner mentionnées ci-dessus. Annexe de 4.12.1919
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 7-II, doc. 179
volume linkBern 1984
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
Archival classification | CH-BAR#E9500.183#1000/1183#1* | |
Dossier title | Protokolle (1918–1926) |
dodis.ch/44390 CONSEIL FÉDÉRAL
Délégation aux Affaires étrangères1
Procès-verbal de la séance du 5 décembre 1919
Délégation aux Affaires étrangères1
M. Calonder lit les déclarations faites par M. Renner aux représentants des Puissances2, qui font paraître la Suisse comme cherchant à détacher le Vorarlberg de l’Autriche. Il dit son intention d’y répondre par un document servant à la fois d’aide-mémoire aux représentants des Puissances, et de communiqué à la presse. Il soumet un texte.3 La discussion commence le matin, poursuivie l’aprèsmidi, indique que Messieurs les Conseillers fédéraux prennent, d’une manière générale, la position suivante:
M. Ador est en principe peu disposé à une réunion du Vorarlberg à la Suisse, mais ne veut pas s’exposer au reproche d’avoir fermé une porte qu’il peut devenir nécessaire d’ouvrir.
M. Motta estime que l’avenir est incertain et que la question doit rester ouverte.
M. Calonder considère que le Conseil fédéral a pris une position. S’il veut revenir en arrière et changer d’attitude, libre à lui de le faire, mais M. Calonder s’en ira, car il ne peut donner son assentiment à cette manière d’agir.
M. Schulthess veut reculer, réparer la «gaffe» commise, et refuser toute participation à cette «aventure». Il continuera à lutter de toutes ses forces contre tout rattachement du Vorarlberg, sous une forme ou sous une autre.
La délégation approuve un texte de communiqué rédigé par M. Motta4 et qui sera soumis au Conseil fédéral.
- 1
- E 9500.183. Ont participé à la séance: G. Ador, G. Motta, F. Calonder, E. Schulthess, Ch. L. E. Lardy.↩
- 2
- Voici le texte de la déclaration du Chancelier d’Etat autrichien, d’après le télégramme no 90, expédié de Vienne, le 4 décembre à midi (reçu le même jour à 3h50): Wir haben die Gewissheit, dass wir, wenn wir über diesen Winter hinwegkommen, uns erholen werden. Nationalversammlung und Staatsregierung sind darin eines Sinns, den Friedensvertrag von St. Germain zu erfüllen und die Lasten, die er uns auferlegt, zu tragen. Aber zunächst muss unser ökonomisches und politisches Dasein gesichert sein. Politisch befinden wir uns mit allen Nachbarstaaten in immer besseren Beziehungen. Zwischen uns, der Tschechoslowakei und dem jugoslavischen Königreich gestalten sich die Beziehungen von Tag zu Tag freundlicher und auch mit Ungarn bessert sich, seitdem dort eine von der Entente anerkannte Regierung besteht, täglich unser Verhältnis. Nur eine einzige politische Gefahr besteht, die in den letzten Tagen aufgetaucht ist und die unsere materielle Not noch gewaltig verschärfen kann. Der Schweizer Bundesrat hat Vorarlberg ermutigt, von Deutschösterreich abzufallen. Die österreichische Regierung hat alle moralischen Mittel aufgeboten, um das Land von einer solchen Entschliessung abzuhalten. Wird von den Alliierten nicht rasch und vorweg die Hoffnungsloskigkeit solcher Unternehmungen ausgesprochen und jedermann klargemacht, dass derartige Versuche aussichtslos sind, so wird die Abfallbewegung weitergreifen, dann aber ist das Subjekt, das den Frieden geschlossen hat, nicht mehr vorhanden. Wien wäre so isoliert, dass ein Verzweiflungsausbruch der Wienerbevölkerung zu befürchten wäre. Wir bitten die Herrn Gesandten, die vorgetragenen Erwägungen unverzüglich an ihre Regierungen und an die Pariser Friedenskonferenz zu leiten, um uns die Antwort auf folgende Fragen zu geben: 1. Ist die Friedenskonferenz geneigt, uns einen Tag zwischen dem 10. und 15. Dezember des Jahres zu bestimmen, an dem der Staatskanzler und die beteiligten Staatssekretäre ihre Bitte mündlich in Paris Vorbringen könnten, um eine unmittelbare Entscheidung zu erreichen. 2. Steht die Erledigung wenigstens der Kreditfrage ohnedies schon in den nächsten Tagen bevor, so dass eine mündliche Vorbringung in Paris entfallen könnte? (E 2001 (B) 3/10).↩
- 3
- Ce projet de texte est le suivant: Gegenüber den in jüngster Zeit erfolgten amtlichen Erklärungen der österreichischen Regierung sieht sich der Bundesrat veranlasst, festzustellen, dass er niemals das Geringste getan hat, um eine Loslösung Vorarlbergs von Österreich zu fördern. Herr Bundesrat Calonder, Vorsteher des politischen Departements, hat kürzlich in seiner Rede vor dem Ständerat des bestimmtesten und in unmissverstehlicher Weise erklärt: «Die Schweiz mischt sich in keiner Weise in die innern Verhältnisse zwischen Vorarlberg und Österreich ein.» Vom schweizerischen Standpunkte gibt es eine Vorarlbergerfrage nicht, insofern und so lange nicht, als Vorarlberg ein integrierender Bestandteil Österreichs bildet. Erst dann würde die Frage für die Schweiz eine andere Bedeutung und einen ändern Charakter annehmen, wenn Vorarlberg sich von dem Staate trennen sollte, dem es angehört, um sich einem ändern Staate anzugliedern. Unabhängig von jeder politischen Erwägung ist der Bundesrat bereit, soweit tunlich, dem tüchtigen kleinen Nachbarvolke zu Hülfe zu kommen, um es ihm zu ermöglichen, die gegenwärtigen Schwierigkeiten seiner Lebensmittelversorgung zu überwinden. Er ist auch den politischen Traditionen der Schweiz gemäss bereit, sofern das Vorarlberg ihn hiezu auffordern sollte, bei der Friedenskonferenz und beim Völkerbunde das Selbstbestimmungsrecht Vorarlbergs zu unterstützen. Allein der Bundesrat ist entschlossen, sich jeden Schrittes zum Zwecke der Loslösung dieses Landes von der politischen Einheit, dem es zur Zeit angehört, zu enthalten. (E 2001 (B) 3/10).↩
Tags
The Vorarlberg question (1919)