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Documenti Diplomatici Svizzeri, vol. 6, doc. 314
volume linkBern 1981
Dettagli… |▼▶Collocazione
Archivio | Archivio federale svizzero, Berna | |
▼ ▶ Segnatura | CH-BAR#E1004.1#1000/9#11096* | |
Vecchia segnatura | CH-BAR E 1004.1(-)1000/9 265 | |
Titolo dossier | Beschlussprotokoll(-e) 01.06.-01.06.1917 (1917–1917) |
dodis.ch/43589
1299. Beziehungen zu den Vereinigten Staaten Nordamerikas
Der Herr Vorsteher des Politischen Departements berichtet folgendes:
Es ist schon bei einem frühem Anlasse von der ungünstigen Stimmung, die in den Vereinigten Staaten Nordamerikas gegenüber der Schweiz vorherrschend ist, gesprochen worden. Dieser Umstand ist ausserordentlich zu bedauern, weil die Schweiz in Nordamerika grosse Interessen zu vertreten hat. Man erinnere sich des Bezuges von Getreide und wichtiger Rohstoffe.
Es mag allerdings erwartet werden, dass die Sendung des neuen Vertreters der Schweiz2 bei der Vereinigten Staaten Regierung eine Besserung der allgemeinen Stimmung werde bewirken können. Allein, es sollte nichts versäumt werden, was geeignet erscheint, rasch und wirksam die bestehenden Vorurteile zu heben.
Es lässt sich daher vor allem erwägen, ob nicht durch Aufklärung der grossen Presse und der intellektuellen Kreise auf die öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten eingewirkt werden sollte. Herr Bundesrat Hoffmann hat, solcher Erwägung folgend, mit in der Schweiz lebenden Amerikanern und mit Schweizern, die Amerika kennen, gesprochen. Allseitig wurde empfohlen, nach den Vereinigten Staaten Personen zu entsenden, die, von Einfluss und mit den Verhältnissen des Landes vertraut, in der Lage wären, die notwendige Belehrung zu geben und vor allem dafür zu sorgen, die in der öffentlichen Meinung den Ton angebenden Kreise insbesondere über die wirtschaftliche und militärische Lage der Schweiz aufzuklären.
Es würden für diese Aufgabe sich bereitfinden lassen:
Herr Nationalrat JohnSyz, der in Amerika geboren wurde und geschäftlich in Amerika tätig gewesen ist;
Herr Professor Rappard, zurzeit Professor der Nationalökonomie in Genf, der bis zu seinem ungefähr 18. Lebensjahr in den Vereinigten Staaten gelebt, dann in Europa studiert und längere Zeit eine Professur an der Harvard-Universität bekleidet hat,
Herr Dr. Stämpfli in Bern, der Oberstleutnant ist und durch seine Verehelichung mit einer Deutsch-Amerikanerin auch amerikanische Beziehungen hat.
Herr Bundesrat Hoffmann beantragt, die drei Genannten nach den Vereinigten Staaten zu dem Zwecke, wie er geschildert worden ist, zu entsenden.
Ein Programm der Tätigkeit ist für die Delegierten noch nicht entworfen, es wird auch schwer zu entwerfen sein. Doch wird eine nähere Prüfung den richtigen Weg schon zeigen.
Was die finanzielle Seite anbetrifft, so verlangen die Beauftragten keine Honorierung. Doch werden ihnen die Auslagen zu vergüten sein. Von industrieller Seite ist ein Beitrag an die Ausgaben in Aussicht gestellt. Seine Höhe lässt sich zurzeit nicht angeben.
Der Rat nimmt von den Mitteilungen in zustimmendem Sinne Kenntnis.
Tags
Negoziati economici e finanziari con gli Alleati (Prima Guerra mondiale)