Classement thématique série 1848–1945:
II. RELATIONS BILATÉRALES
2. Allemagne
2.1. Traité de commerce
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 4, doc. 443
volume linkBern 1994
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Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E13#1000/38#69* | |
Old classification | CH-BAR E 13(-)1000/38 16 | |
Dossier title | Korrespondenz des Handelsdepartements mit der Schweizer Gesandtschaft in Berlin; Berichte der Gesandtschaft T. 1 (1899–1903) |
dodis.ch/42853
Für Ihre gefälligen vertraulichen Mitteilungen vom 20-ten d. Mts.2 betreffend den bisherigen Verlauf Ihrer confidentiellen Verhandlungen mit H. von Koerner beehre ich mich, Ihnen meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Dieselben haben mich in hohem Masse interessiert und trotz der verschiedenen, noch nicht behobenen Differenzen in meiner Erwartung bestärkt, dass wir uns schliesslich doch verständigen werden. Wie Sie sehr richtig bemerken, dürfte die fortgesetzte Zurückhaltung der kaiserlichen Regierung namentlich dem Umstande zuzuschreiben sein, dass es für dieselbe kein leichtes sein wird, dem Reichstage gegenüber einen Vertrag zu vertreten, durch welchen uns in der Hauptsache der status quo gewährt wird, während unsere Eingangszölle für wichtigere deutsche Gruppen, wie Wollgewebe, Konfektion, Leinengewebe, Möbel etc. erhöht worden sein werden. Ich denke, wir werden nach dieser Richtung doch noch da und dort etwas nachgeben müssen und dies unseren Interessenten gegenüber auch verantworten können. Und anderseits will es mir Vorkommen, wenn wir von Deutschland für die uns vorherrschend interessierenden Gruppen wenigstens die Aufrechterhaltung des status quo erlangen, so hätten wir keinen Grund, das Ergebnis der Verhandlungen als unannehmbar zu taxieren und zu behandeln. Damit soll keineswegs gesagt sein, dass wir nicht allem aufzubieten haben werden, um im weiteren Verlaufe der Unterhandlungen da und dort doch noch ein Mehreres zu erkämpfen, dürfen wir doch mit dem Faktor rechnen, dass die kaiserliche Regierung auf das Zustandekommen einer Verständigung mit uns, dem Reichstage und der öffentlichen Meinung gegenüber, einen grossen Wert legen muss.
Ihre Auffassung, dass wir die Initiative für das weitere Vorgehen füglich Deutschland überlassen können und unsererseits nicht zu pressieren haben, teile ich vollkommen. Lange dürften wir hierauf nicht zu warten haben, denn als ich neulich dem Staatssekretär, Freiherr von Richthofen, in anderer Sache einen Besuch machte und er von sich aus auf die Frankfurter-Besprechungen zu reden kam, liess er die Bemerkung fallen, unser Standpunkt, wonach kein periculum in mora vorliege, könne hier nicht geteilt werden, sei doch von der gesamten konservativen Fraktion des Reichstags bereits eine Interpellation eingebracht worden, durch welche der Reichskanzler angefragt werde, warum die Verträge von 1891 bis 1894 noch nicht gekündigt worden seien, und müsse der Notwendigkeit entgegengesehen werden, dass diese Anfrage unter näherer Begründung des diesbezüglichen Verhaltens der kaiserlichen Regierung, gleich bei dem Wiederzusammentritte des Reichstags beantwortet werde.
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