dodis.ch/30465

Kreisschreiben des Sektionschefs der Abteilung für Politische Angelegenheiten des Politischen Departements, R. Probst, an die schweizerischen Botschaften in Kairo, Rom, Athen, London, Paris, Köln, Brüssel, Den Haag, Belgrad, Washington, Ottawa, Beirut, Damaskus, Ankara, Khartum, Djeddah und Bagdad1

Nationalisierungsverhandlungen mit der VAR

Vom 27. April bis 4. Mai fanden in Bern, wie Ihnen bekannt sein dürfte, zwischen einer schweizerischen Delegation mit Herrn Botschafter Stopper, Direktor der Handelsabteilung, an der Spitze und einer Delegation der VAR, geleitet vom Unterstaatssekretär im ägyptischen Wirtschaftsministerium Zakaria Tewfik, exploratorische Besprechungen über die Probleme statt, die sich zwischen den beiden Ländern namentlich infolge der Massnahmen stellen, welche von ägyptischer Seite gegen schweizerische Vermögenswerte in der VAR ergriffen worden sind (Nationalisierungen, Sequestrierungen etc.)2. Über die Vorgeschichte sind Sie u. a. durch die Erklärungen orientiert, die Herr Bundesrat Wahlenim Dezember 19613 (Fragestunde) im Nationalrat und im März 19624 (Interpellation Rohner 4 ) im Ständerat abgegeben hatte.

Unsere Botschaft in Kairo hat uns im Vorfeld unserer Besprechungen umfassend über die ägyptische Haltung orientiert 5 und die Verhandlungen in wertvoller Weise vorbereitet. Indessen sind uns auch von den Botschaften in Rom5 und Athen6, wo ägyptische Delegationen kurz zuvor über den gleichen Fragenkomplex verhandelten, sowie aus London7 und Washington8 (Besuch von Wirtschaftsminister Kaissouni) Informationen zugekommen, die uns für die Besprechungen äusserst nützlich waren. Wir möchten die Gelegenheit benützen, diesen Missionen für ihre Berichterstattung auf das beste zu danken.

Wir beehren uns, Ihnen unserseits anbei eine Notiz9 zu übermitteln, die über die hängigen Probleme und namentlich auch über die Berner Besprechungen einen Überblick vermittelt. Wir dachten, dass Sie Interesse daran haben könnten, über den bisherigen Gang informiert zu werden. Es ist vorgesehen, die Verhandlungen in einem späteren Zeitpunkt, wahrscheinlich im Juni, in Kairo weiterzuführen.