Language: ns
1944
BArch Berlin, R 12 I, 165;
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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Geschäftsführung der RI (Albrecht und Mörner) an die Wirtschaftsgruppen und Industrieabteilungen der Gauwirtschaftskammer, betr.deutsch-schweizerische Wirtschaftsvereinbarungen (Streng vertraulich!), 18.4.1944:


« Die Zusage der Schweiz basiert auf der Annahme deutscher Lieferungen in Höhe von 40 Mill. sfrs im Monat. Sollten sich die tatsächlichen Lieferungen nicht auf dieser Höhe halten, so wäre mit weiteren Reduktionen bei den uns zur Verfügung stehenden Wertgrenzen zu rechnen. Es besteht daher das dringendste Interesse daran, dass die deutsche Ausfuhr nach der Schweiz so sehr als möglich forciert wird. » An Krediten stehe nur der Kohlenkredit zur Verfügung. « Von Schweizer Seite wurde besonderer Wert gelegt auf den Abbau der Kontingente, denen die schweizer Ausfuhr nach dritten Ländern durch Deutschland unterworfen wird. Hier wurden von uns Zusatzkontingente gewährt, wobei man sich bemüht hat, die Kontingente für die Waren, in denen wir noch besonders lieferfähig sind und für die Länder, an denen wir stärkeres Interesse haben, möglichst niedrig zu halten. » [Deutsche Industrie wurde von Gegenblockade begünstigt als Konkurrenzausschalttung der Schweizer Industrie] Diese Mitteilung sei nicht an die Firmen bestimmt.

Albrecht, Vermerk betr. Besuch der Basler Mustermesse 1944 (Streng vertraulich), o.D.:


Albrecht wurde an MUBA empfangen von Präsident Mühry-Ditschly, Direktor Prof. Brogle. Beigezogen Dr. Portmann (Leiter der Presse-Abteilung) und Dr. Schlaefli (Vertreter der Zentrale für Handelsförderung). Bund zeige Sonderschau für Nachkriegswirtschaft, dabei insbesondere Bauwirtschaft. Sehr guter Eindruck albrechts von der MUBA und der Schweizer Wirtschaft.

Speer (Der Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion) an alle Dienststellen gemäss Verteiler A3, Betr. Ausfuhrfertigung, 2.8.1944:


« Der sich verstärkende Druck unserer Feinde auf das neutrale Ausland, ihre Handelsbeziehungen mit Deutschland abzubrechen, beweist die Bedeutung dieses Warenverkehrs. Die Versorgung der deutschen Kriegswirtschaft mit Rohstoffen, zum Teil aucj Fertigwaren, ist auf einer Reihe von Gebieten auf Einfuhren sowohl des verbündeten wie des neutralen Auslandes angewiesen. Ausfälle können empfindlichste Störungen verursachen. Zur Aufrechterhaltung des kriegswichtigen Einfuhrvolumens und im Interesse einer gemeinsamen Kriegsführung mit den Verbündeten benötigt Deutschland eine gewisse Mindestausfuhr, die rohstoff- und Produktionsmässig sichergestellt werden muss. » Ihm sei gemeldet worden, dass in Betriebe eingegriffen worden sei bei sogenannt nicht kriegswichtigen Güterexporten. Zusammenarbeit zwischen RWM und Speer, die Prüfungsstellen kontrollieren Exporte. ER habe ländermässige Dringlichkeitseinstufungen bei Ausfuhrfertigungen eingeführt.

Gauwirtschaftskammer Sachsen, « Die Ausfuhr fördert die Rüstung! », Juli 1944:


Druck der Alliierten auf neutrale Länder. « Als Gegenmassnahme ist Deutschland gezwungen, die noch vorhandenen Einfuhrmöglichkeiten restlos auszunutzen und den einzelnen Ländern durch die deutsche Exportmöglichkeit einen Anreiz zur Aufrechterhaltung der Aussenhandelsbeziehungen im allgemeinen zu geben. » ... « Bei der eingangs geschilderten Aussenhandelslage wird von den zuständigen Stellen der Export nach den Ländern Schweden, Schweiz, Spanien, Portugal und Türkei als dringend notwendig bezeichnet. » « An erster Stelle steht der Export nach Schweden ». Speer gab der Ausfuhr nach Schweden Gruppe II der Dringlichkeitsfolge. Erze und Kugellager würden dringend benötigt.
Mit der Schweiz habe man wieder einen vertragslosen Zustand seit dem 15.7.1944 mit all seinen Schwierigkeiten. Lieferungen stark eingeschränkt. « Erreicht aber unsere Ausfuhr nach der Schweiz nicht den vorgesehenen Umfang, so vermindern sich entsprechend die Lieferungen der Schweiz an das Reich. Nach den gegebenen Weisungen besteht daher das dringendste Interesse daran, dass die deutsche Ausfuhr nach der Schweiz so sehr wie möglich gefördert wird. Von den aus der Schweiz für den Rüstungssektor bezogenen Waren sind besodners Präzisionswerkzeuge für Metallbearbeitung, Kugellager, astronomische, geodätische und mathematische Instrumente und Apparate zu nennen. »
Spanien, Portugal und Türkei stoppten Exporte fast ganz. Ausfuhren fördern auch nach: Bulgarien, Finnland, Rumänien, Slowakei, Dänemark, Norwegen, Griechenland, Kroatien und Ungarn.
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