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1945
BAR; E 2801(-)1967/77/, 8
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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M.3. Monatsberichte (1945-1946)[ jusqu'en janvier 1946]
[circulaires sténographiées du « Politischer Informationsdients » Service de l'information polotique.
Cf. « rapport sur la situation générale en mai 1945, 69e der dernier mois de la guerre » du 30.5.1945 , Secrétan, not. p. 29: discours du 13.5.1945 de W. Churchill]

M.4. Militarische Berichterstattung [1944-1945]

M.5. Berichte des Vorortes 1945

Rundschreiben an die Sektionen "Betr. Neuregelung der Dollarbewirtschaftung". 6.1.1945. Vorort.
  • Ausfuhr nach den "Dollarländern": Ansteigen Dollar- und Goldbestände der SNB. Importmöglichkeiten aus Amerika sinken wegen Blockade. Frankenausschüttung vermehren ständig Geldmenge im Inland bei gleichbleibender resp. geschrumpfter Gütermenge. Es entsteht Inflationsgefahr. Wegfall der Gegenblockade führt zum Anstieg der Exporte in Dollargebiete. Noch krasseres Missverhältnis zwischen Import und Export von und in Dollargebiete. Exporte in Dollarländer bleibt unbeschränkt mit Ausnahme der Uhrenindustrie. Neueinführung des Dollartransferzertifikate (bescheinigter Anspruch auf Dollarkonvertierung).
  • Exporte nach den "Nicht Dollarländern"
  • Dollarübernahme

Die von der SNB zu übernehmenden Dollars sind nach ihrer Weisung auf das Konto eines ihrer New Yorker Korrespondenten einzuzahlen. Der Gegenwert des Fakturabetrags wird von der SNB zum Tageskurs in Sfr. umgewandelt und auf zwei verschiedene Sperrkonti gutgeschrieben (Sperre bei Sperrkonti 1: höchstens 3 Jahre; bei Sperrkonti 2: solange Guthaben der SNB noch nicht frei sind). Erklärung wie Sperrkonti funktionieren. Wenig Kursrisiko, weil SNB ihr Dollarguthaben in Gold umwandeln wird. (vgl. p.12)
  • Dollarbewirtschaftung.


Rundschreiben Vorort an Sektionen. "Kriegswirtschaftliche Verhandlungen mit Frankreich, Grossbritannien und den USA". Orientierung über Currie-Verhandlungen. 13.3.1945. (Kopie)
  • Die Schwierigkeiten in den Verhandlungen mit den Alliierten während den Kriegsjahren ergab sich aus der absoluten Notwendigkeit mit Deutschland intensiven Handel zu betreiben. (65% der Totaleinfuhr aus Dt.). Die Reduktion der Leistungen der Achse, v.a. der lebenswichtigen Importe aus Dt. seit dem Herbst 1944, schuf eine neue Situation.
  • Die Zufuhr von Waren von den Alliierten hängt nun also nicht mehr von politischen Beschlüssen, sondern von der Leistungsfähigkeit der Transportmittel und der allgemeinen Versorgungslage ab. Die neuen Versorgungskontingente entsprechen den Wünschen der Schweiz.
  • Bei den Verhandlungen verlangt die Schweiz Milderung der Auswirkungen der Schwarzen Liste. Es kam zu keiner Regelung.


Rundschreiben Vorort an Sektionen. "Preis, Lohn und Währung". 7.7.1945.

Meinung der Schweizerischen Handelskammer: Wiederherstellung der Reallöhne der Vorkriegszeit muss durch Senkung der Lebenskosten erreicht werden, die zu erwarten sind, sobald die Zufuhren sich weiter bessern und die kriegsbedingten Kostenfaktoren sich zurückbilden. Eine Teuerungswelle nach dem Ende des Krieges muss im Interesse der Arbeitsbeschaffung vermieden werden. Je höher die Nominallöhne steigen, um so schwieriger wird es nach dem Krieg werden, den Anschluss an die Aussenwelt wieder zu finden. Im Bereich der Lohnpolitik soll deshalb "Mass gehalten" werden.


M.6. Berichte der VollmachtenKommission 1944-1946
Parlamentssitzung. 28.12.1944. "Orientierung über die internat. Transportschwierigkeiten und ihre Auswirkungen auf die Landesversorgung".

Orientierung von Bundespräsident Stampfli über die Versorgungslage der Schweiz ( Kopie)
  • Mit der Befreiung Frankreichs hat sich die Versorgungslage für die Schweiz sogar noch verschlechtert. Während der deutschen Umklammerung hat der Verkehr durch Frankreich nie aufgehört. Nun liegen etwa 300'000t Schweizerwaren, die in den iberischen Häfen blockiert sind (p.40-41).
  • Lagebeschreibung der Nahrungsmittelversorgung (Getreide, Öle, Kaffee, Fleisch, etc. p.41-42)
  • Unterbrechung der Transporte durch Frankreich als Druckmittel der Alliierten. Stampflis Kommentar dazu: "Wir können nicht nur Gefälligkeiten nach der einen Seite erweisen, sondern müssen die Verpflichtungen im Auge behalten, die wir aus unserer Neutralität und andern Verträgen übernommen haben. Diese müssen heilig bleiben bis zum Schlusse." (p.43-44)
  • Dieser Zustand der Blockade ist nur ein vorübergehender. England scheint, aufgrund eines Gespräches zwischen Minister Norton und BR Pilet-Golaz, grosses Verständnis für die Lage der Schweiz zu haben. (p.46)
  • Lagebeschreibung der Rohstoffversorgung (Textilrohstoffe, Buntmetalle, Leder, Kautschuk, Benzin, Kohle p.47)
  • Clearinglage mit Deutschland. Zahlenmässige Erfassung und Wichtigkeit des deutschen Handelspartner. (p.48-49)
  • Amerikan. Guthabensperre, Dollarrisiko bei Auszahlung der Sperrguthaben, Einschränkung der Exportindustrie in den Dollarraum wegen Dollarüberfluss darf in Hinsicht auf Arbeitsbeschaffung und die Zukunft der Schweizer Exportindustrie nicht zugelassen werden. (p.49-51)

Grimm -Interpellation:
  • "Bei aller Abneigung gegen das Regime in Deutschland muss hier festgestellt werden - man ist das der Vollmachtenkommission gegenüber schuldig -, dass wir von Deutschland wirtschaftlich und versorgungsmässig besser behandelt worden sind als von den Alliierten, d.h. von England und Amerika." Im Moment verbrauchen wir v.a. die Importvorräte, die "wesentlich höher" sind als im vierten Kriegsjahr des letzten Krieges. (p.54)
  • Bei einem Gespräch mit einem "massgebenden Vertreter der französischen Botschaft in Bern" wird Grimm gesagt, "Wir sollen Leute aus dem freien Wirtschaftskreise, aus dem Volke, entsenden; diese können wertvolle Informationen liefern. Es wurde mir dies mit den Worten gesagt: Wenn wir in Paris eine nicht offizielle Persona grata hätten, kämen wir wahrscheinlich eher zum Ziel als mit offiziösen und offiziellen Verhandlungen. Ich verstehe es durchaus, wenn die Diplomaten erklären, dieses Gebiet sei für sie reserviert. Aber es gibt doch noch andere Möglichkeiten. Der Ausspruch, den ich soeben zitiert habe, und die Mitteilungen, die mir meine Freunde aus London übermittelt haben [bei Oprechts, Bringhofs, Leuenbergers und Bratschis Besuch in London], sind in dieser Hinsicht typisch. In bestimmten Sektoren könnten wir durch derartige private Vorverhandlungen gewisse Geschäfte so vorbereiten, dass nachher die Schwierigkeiten zu überwinden wären." (p.56)


Brief Kohli an Präsident der Vollmachtenkommission des Ständerats. 19.1.1945.
Beschreibung des Problems der blockierten Schweizer Guthaben. (Kopie)

Protokoll der Tagung der Vollmachtenkommission des Nationalrates vom 22.10.1945. (Kopie)
  • Diskussion über künftige Arbeitsweise der Kommission.
  • Asylrechtpraxis (8-12)
  • Aufklärung von BR v. Steiger über die Ausweisungspraxis von deutschen Nationalsozialisten und ital. Faschisten. (p.12-29)
  • Diskussion über die Vereinigten Nationen. (p.31-40)
  • Diskussion betreffend deutsche Vermögenswerte in der Schweiz und Auslieferung der deutschen Werte in der Schweiz an die Alliierten. (p.40-49)


M.7. Berichte der Kommission für Auswärtige Angelegenheiten 1945

Nationalrat. Kommission für Auswärtige Angelegenheiten. Protokoll der Tagung vom 6./7.3.1945.
  • Flüchtlingsfragen. u.a. Anfrage Häberlin über die Tätigkeit von Herrn a.Bundesrat Musy. Ferner: ein Bürger von Solothurn wollte eine Jüdin aus dem Lager Theresienstadt für 20'000 Sfr. auslösen. Diese Angelegenheit erscheint als Rekurs gegen die Vormundschaftsbehörde der Stadt Solothurn. (Kopie)
  • Bei Kriegsgefangenenaustausch wird gefordert, dass dt. Kriegsgefangene nur mit ihrem Einverständnis nach Deutschland zurück transportiert werden dürfen.
  • Auslandschweizer werden wegen der misslichen Wirtschaftslage davon abgehalten wieder in die Schweiz zurückzukehren. Stucki: "Es ist richtig, dass anfangs Januar den Schweizern in Deutschland noch allgemein der Rat erteilt worden ist, ohne zwingende Notwendigkeit nicht in die Schweiz zurückzukehren. (...) Als jedoch wirkliche Gefahr für unsere Landsleute entstand, sind die Weisungen sofort geändert worden. Am 14 oder 15. Januar ist die Weisung ergangen, mit allen Mitteln ihre Heimschaffung zu ermöglichen." (p.29-30)


Sitzungsprotokoll vom 7.3.1945.
Stucki kommentiert die Verhandlungen mit den alliierten Delegationen vor der Kommission für auswärtige Angelegenheiten. Protokollführer: Dr. Thalmann (gibt eine sehr gute Übersicht über Currie-Verhandlungen) (Kopie) [publié dans DDS-vol. 15, pp. 975 ss]
  • Isolation der Schweiz.
  • Einladung an die Alliierten, eine Delegation in die Schweiz zu schicken, um Isolierung aufzuheben.
  • Auswahl der Verhandlungsdelegation: Direktoren des Kriegs-, Industrie- und Arbeitsamtes, des Kriegsernährungsamtes, der Nationalbank, der Finanzverwaltung, der Vater des Plans Wahlen, daneben Mitglieder der Londoner Delegation unter der Führung von Prof. Keller, Prof. Max Weber (Vertreter der Arbeiterschaft) und Dr. Borel (Vertreter der Landwirtschaft aus Brugg). Wegen der Erkrankung Kellers springt Prof. Rappard an seiner Stelle ein.
  • Forderungen der Alliierten
  • Überlegungen und Versprechen der Schweizer und Alliierten.



- Communiqué 7-8.9.1945

- Communiqué 18-19.10.1945


M.8. Abteilung Presse und Funkspruch 1945

[circulaire mars à mai 1945]
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