Language: ns
BAR; E 4260 (C) 1974/34/, 184 [Lösegeld: Falsche Pässe]
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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sehr viele Dokumente betreffen die Nachkriegszeit

0.66.113 Falsche argentinische Pässe


Colombo, uruguayscher Generalkonsul in Genf
Zajde, Majer, 12.11.1897, Ex-Pole
Schluchin, Johann, 18.5.1880 Schweizer
Atteslander, Rechtsanwalt in Genf.

Bericht über die Akten des Untersuchungsrichteramtes II in Genf, über die Ausstellung von falschen argentinischen Pässen. Bern, 5.1.1945 RM/mol (Messerli?) [KOPIE]

Es handelt sich um die Abgabe von vier gefälschten Pässen an ungarische Staatsbürger, die trotz der Pässe deportiert wurden.Der Verwandte in der Schweiz, ein Herr Müller, habe aber 22'700 Sfr. für die Pässe bezahlt. Das Problem liegt in der Frage, ob die Passvermittler gewusst haben, dass die Pässe nicht gültig seien und Herr Müller daher hintergangen wurde.
Auch Atteslander hae falsche argenitische Pässe ausgestellt, doch seien dank dieser auch Leute aus Ungarn in die Schweiz gekommen.
es folgend weitere Hinweise auf Passvermittlungen, auch für holländische Juden, auch Silberschein wird erwähnt

0.66.119 Falsche paraguayanische Pässe


Dossier:
Hügli, Rudolf, Ex-Konsul von Paraguay in Bern
Hörrle, Oskar, geb. 12.2.1912 Deutscher
Kuhl, Dr. Ex-Sekretär der polnischen Gesandtschaft Bern
Bleyer, Walter Dr. geb. 18.8.1907 Ex. Tscheche
Felderbaum.
Silberschein, Dr.
Schulthess-Hirsch, Fanny

Hügli beschaffte seit 1942 Pässe u.a. für holländische Juden

Kopien von falschen Pässen für holländische Juden:
Pass für Asbeck-Brusse, Theodora Jean. Richtig: Lusink, Theodorus (N 3143)
Pass für Ruisinero, Maria Jean. Richtig: Bosch, Jan Wilem Theodor (N 3282)
Pass für Maier, René. Richtig: van Overvest, Hendrik Jacobus (N 3158)
Pass für Sanders, Bernardino. Richtig: Sandberg, Ionkheer Bodo (N 3282)

Generalkonsul Walter Meyer, Zürich, den 23.6.1941 an Dr. Karl Stucki, Chef des Konsulardienstes der Abteilung für Auswärtiges. über Hügli:

"Den guten Glauben kann er für sich nicht in Anspruch nehmen und wenn er geltend macht, er erteile die Visa nur aus Bedauern zu den armen Emigranten, denen er helfen möchte, so steht dies in umgekehrten Verhältnis zu der auf ihre Kosten angestrebten Bereicherung."

Vermittlung von paraguayischen Pässen für Josef Max und Ruth Kleestadt, Holländer, ev. identisch mit Klestadt auf der Liste von CH
[Kopie einer Einvernahme auf dem Polizeikommando des Kantons Zürich, 20.5.1943.

Bericht über die Tätigkeit von Notar Rudolf Hügli, Helvetiastrasse 5 in Bern, in seiner Eigenschaft als Konsul der Republik Paraguay. 1.6.1943. sig. H. Meyer. [KOPIE]

"Entgegen diesen Vorschriften von einem Konsul gefälligkeitshalber ausgestellte paraguayanische Pässe oder Visa nützen den Emigranten und Flüchtlingen wenig, da sie nicht anerkannt werden." => Die Unterbindug dieses Passhandels hatte also keine Unterbrechung der Rettungsbemühungen zur Folge!?!
S. 7: Ehepaar Kleestadt. Die Pässe seien dem Ehepaar am 10.9.1942 zugestellt worden. Involviert ist auch Moritz Grünthal.
S.12: "Konsul Hügli behauptet, dass er aber allen Personen klar gesagt habe, dass sie mit seinen Pässen und Visa nicht nach Paraguay einreisen könnten und bestreitet, sich des Betruges schuldig gemacht zu haben."
=> Das heisst, das die Pässe als Schutzpässe wertvoll waren, aber ungültig für die Einreise waren?

EJPD, sig. von Steiger, an EPD, 21.7.1943:
"Es ist aber nicht zu verkennen, dass die Herrn Konsul Hügli vorgeworfenen Handlungen zum Teil auch die schweizerischen Interessen stark berühren." => Flüchtlinge dürfen in der Schweiz nicht ausgebeutet werden. Es könne auch nicht zugelassen werden, dass Emigranten mit falschen Pässen ausreisen, da sonst die Einreisestatten der Schweiz Vorfürfe machen könnten, z.B. wegen Spionage.
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