Language: ns
1945
BAR E 4320(B)1968/195/, 77; C.2.10094 / 1945
Information Independent Commission of Experts Switzerland-Second World War (ICE) (UEK)
Info UEK/CIE/ICE ( deutsch français italiano english):
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C.2.10094. 1945


Postcheckrechnung Schaffhausen in Sachen Deutsche Reichsbahn

Polizeidienst an Kohli, 4.1.1945

Aktennotiz über Paula Holländer. Geburtsort: Hannover. Übersiedlung von Belgien nach Genf 1940. Zusammenarbeit mit Félix Frisch (frz. Jude) und Alberto Mano-Zinob und Cambios (Lissabon).

Polizeidienst (Ulrich), Aktennotiz zu Kronstein, 5.1.1945

Kronstein ist "fanatischer Hasser der Nazis" und "überzeugter Jude". Seine Frau wohnt in England und ist tätig für den brit. Propagandadienst. Es kann nicht sein, dass Kronstein bei der Verschiebung von NS-Vermögen beteiligt ist.

Bulletin der Gruppe OHR über Ausländische Rundspruchsendungen, No.5425, 6.1.1945

Amerikanisches Radio in Europa berichtet, die dt. Kapitalien in der Schweiz betragen 2 Mrd. Mark. Ein Grossteil wurde in der letzten Zeit in die Schweiz verschoben.

Polizeikorps des Kantons Zürich, 6.1.1945

Mobiliare-Verkehrs AG ist Aktiengesellschaft, die am 18.1.1932 gegründet wurde. AK: 100'000

Polizeidienst, 9.1.1945, Bericht in Sachen Deutsche Reichsbahn Schaffhausen

Aktennotiz, Verschiebung von Beutegütern nach der Schweiz, Hess an EPD

Diskussion über Massnahmen zur Verhinderung von Einfuhr von geraubten Antiquitäten und Kunstwerken.

NZZ-Artikel zum Thema NS-Vermögen in der Schweiz, "Die guten Dienste der Schweiz", 22.1.1945

Armeekommando Sicherheitsdienst, 19.1.1945

Aus Schweizer Grenzgebiet und aus grösseren Städten der Zentralschweiz wird berichtet, dass dt. Kreise Immobilien aufkaufen und dafür Gelder verwenden, die zu einem Missverhältnis ihrer bisherigen Lebenshaltung stehen. Weitere Nachricht, dass Köcher "übermässig grosse Geldbeträge" aus Dt. überwiesen bekommt.

Armeekommando Sicherheitsdienst, 25.1.1944

Dt. Funktionäre kaufen Gold, welches von Balmer in der Schweiz deponiert wird.

Polizeikorps Zürich an Bupo, 23.1.1945

Metallogen S.A. (Zürich) als Tarnfirma für Nazigelder? Involviert: Arnold Hauser, Sigismund von Hallwyl. Frau von Hallwyl hat erklärt, dass Metallogen eine Zweigniederlassung von Bührle sei.

Eidgen. Oberzolldirektion, Widmer, an Bundesanwaltschaft, 25.1.1945 "Kontrolle der Wertbriefe bei der Einfuhr"

Es sind keine weiteren Postsendungen von Dt. mit Bargeld abgefangen worden.

Bupo, Hartmann, 26.1.1945

Das Konto der DRB beim SBV Basel belief sich 1934/35 noch auf 20-30 Mio. Sfr. Heute liegen nur noch 5-6 Mio dort.

Verkehrsverein Walzenhause, an Bundesanwaltschaft, 28.1.1945

E. Jenni von der Firma E. Jenni & Co. Liegenschaften Agentur in Thun erkundigt sich nach käuflichen Hotels, deren Mobiliar er in Dt. Verkaufen will. Für die Ausfuhrbewilligung sei gesorgt. Verdacht, er agiere als Strohmann eines unbekanntbleibenden Dritten.

Kappeler 29.1.1945

Kappeler erkundigt sich über die Vermögensverschiebung jugoslawischer Gelder in die Schweiz.

o.A. 29.1.1945

Aktennotiz über plusieurs de ces personnes aus Jugoslawien, die mit falschen Papieren und mit Koffer voll Wertgegenständen in die Schweiz gekommen sind.

Gesprächsnotiz Balsiger, Vodoz, Hofer (Zürcher Rechtsanwalt) über Verschiebung ausl. Beutewaren nach der Schweiz, 2.2.1945

Ulrich, Aktennotiz, 13.2.1945

"Meiner Ansicht nach ist die Polizei nicht gut beraten, wenn sie sich bei diesen Verschiebungen nach der Schweiz mit komplizierten Methoden zu befassen glauben muss. Die Gelder die nach der Schweiz kommen werden hier durch einen Schweizerfreund beispielsweise in einem Safe irgend einer Bank verstaut. Es ist in solchen Fällen mindestens sehr schwierig ja vielleicht unmöglich festzustellen wo ein bestimmter Deutscher in der Schweiz sein Geld liegen hat. Es kann aber auch sein, dass ein Deutscher seinem Freund in der Schweiz den Auftrag gibt sein nach der Schweiz verschobenes Vermögen im eigenen Kassenschrank aufzubewahren. Schliesslich glaube ich ganz bestimmt, dass zur Zeit bei mehr oder weniger unverdächtigen deutschen oder mit den Deutschen liierten Firmen riesige Beträge liegen." Er nennt in diesem Zusammenhang die Firma Agfa in Zürich und plädiert für eine unangemeldete Durchsuchung der Agfa zur Verfügung stehenden Räume.

Armeekommando an von Steiger, 14.2.1945

Die "Davoser" lassen sich "weitgehend von den wirtschaftlichen Erwägungen leiten" bei ihren fremdenpolizeilichen Massnahmen.

Nobs an von Steiger, 1.2.1945

"Ich zweifle keinen Augenblick daran, dass Dr. Steegmann mit Nazikapitalverschiebung nach dem Ausland die Hände voll zu tun hat." Seine Frau verkehrt mit der Tochter des Dr. Bon (Interfrank), der im Verdacht steht, bei Vermögensverschiebungen beteiligt zu sein.
In Davoser Sanatorien, Schatzalp, Waldsanatorium, Parksanatorium, befinden sich gesunde Gestapoleute, die sich rechtzeitig in die Schweiz geflüchtet haben. Die Davoser Polizei und die bündnerische Polizei eignet sich sehr schlecht für "polizeiliche Differenzialdiagnosen", wie die Erfahrung mit Gustloff zeigt.

Bupo an Eidgen. Fremdenpolizei, 26.2.1945

Andrea Caminneci (15.5.1918, Student wohnhaft in Berlin, ital. Staatsangehöriger). Nazisympathisant. Verkehrt in hohen Nazikreisen. Caminnecis Ehefrau (Stieftochter des dt. Geheimrates Kirchdorf) verwaltet NS-Fluchtgeld. Caminneci stand in Kontakt mit der Bank von Ernst. Die Bank erhält von Zeit zu Zeit aus München eingeschriebenen Wertbriefe, die 50'000-100'000 RM enthalten. Die SNB ist diesbezüglich informiert worden. Durch eine Intervention der SNB gegenüber der Bank von Ernst sind die Wertsendungen abgebrochen worden.

Aktennotiz (Benz), 28.2.1945

Immobilien Trust AG, Vaduz soll bei Verschiebung von Nazigeldern beteiligt sein. Vor kurzem hat sie einige Arbeitersiedlungen finanziert. Dahinter steckt mit "ziemlicher Sicherheit" die Firma Bührle.

Ulrich Aktennotiz, 2.3.1945

"Zentrum sämtlicher Nazigeldverschiebungen in der Schweiz ist Oberst Helmuth Gripp (Luftattaché der Dt. Gesandtschaft in Bern). Sein Vertreter Mack, Herbert, Flieger-Stabs-Ing., ebenfalls auf der Dt. Gesandtschaft in Bern, ist bei den Nazigeldverschiebungen die rechte Hand des Gripp. Sozusagen alle Nazigelder sollen mit Hilfe von Kadgien aus Deutschland nach der Schweiz verbracht und durch Gripp/Mack in der Schweiz sichergestellt werden."
Kadgien (Ministerialrat und Beauftragter des Vierjahresplans) ist am 31.10.1944 bei St. Margrethen ein und am 7.11.l1944 bei Thyngen ausgereist. Offizieller Zweck: Geschäftlich Handelsabteilung Bern und Petrola AG Zürich.

Ulrich Aktennotiz, 9.4.1945

SVSt wurde vom BR beauftragt, die Weisungen und Ausführungsbestimmungen zum BRB über die Sperre dt. Vermögen in der Schweiz zu erlassen und den BRB entsprechend zu handhaben. Die SVST hat sich zu diesem Zweck eine Aussendienst mit Fachleuten geschafften, die mit der Bundesanwaltschaft und anderen eidgen. sowie kantonalen Stellen eng zusammenarbeiten wird. Bis heute hat die SVSt die Weisungen zum BRB an alle Schweizer Banken weitergeleitet. Die SVSt ist dankbar für jeden Hinweis. "Dies könne auf neutralem Papier, ohne Briefkopf und Unterschrift geschehen, weil auch die Verrechnungsstelle daran interessiert ist, den politischen Faktor möglichst im Hintergrund zu lassen"

Kohli an Bundesanwaltschaft, 14.4.1945

Weiterleitung einer Dokumentation der Raubwertschriften Royal Dutch

Ulrich, 23.4.1945

Hans Klein (Konsul) ist bei der Vermögensverschiebung für Nazi-Untergrundbewegung beteiligt. Er kommt häufig mit Kadgien und Lindenmann (dt. Wirtschaftsdelegation) zusammen. Walter Meyer (Rosenhöhe 7 Luzern) ist an der Schiebung von Vermögen beteiligt. Er hat vor kurzem Liegenschaften im Wert von über 1 Mio. Sfr. gekauft (Barauszahlung rund 500'000)
Abhörprotokoll zwischen Klein und Meyer: ungenannte "grosse Sache" steht bevor. "Ein gewaltiges Programm, ausserordentlich wichtige Sache. Im Zusammenhang mit Tschangkaischek".

E. Meyer, Aktennotiz, 4.5.1945

Angelegenheit DRB hat sich geklärt. Bei den 620'000 handelt es sich nicht um Fluchtgelder. Nach Aussagen Grubers, sei der Transfer von der SBV Basel nach Schaffhausen nur deshalb erfolgt, weil die DRB befürchtete, dass die Alliierten Basel besetzten würden. Aus Angst einer Beschlagnahme dt. Gelder wurden die Gelder verschoben, bar abgehoben und neu angelegt. Das Geld wurde zur Auszahlung der Löhne des Personals gebraucht. Den Aussagen Grubers schenkt Meyer Glauben, da ersterer trotz Mitgliedschaft bei der NSDAP ein "guter Katholik" sei.

Aktennotiz, 5.5.1945

Ungenannt frz. Quelle berichtet, dass die Banken Hoffmann (Basel) und Wehrli (Zürich) im Geschäft mit frz. Francs in Zusammenarbeit mit der Sponholzbank verwickelt sind.

Petitpierre an EJPD, 1.5.1945

Bitte um eine Zusammenarbeit bei der Suche von NS-Vermögen in der Schweiz. "...l'examen théorique du problème de la recherche des biens qui .. auraient pu trouver refuge en Suisse, fait apparaître la nécessité de dépister une certaine catégorie d'individus que leur activité internationale durant cette guerre rend fortement suspects d'avoir prêté la main à la dissimulation de biens apparement spoliés. Nous ne opouvons, évidemment, en l'état actuel de nos préparatifs, articuler aucun nom et cette absence d'information ne laisse pas d'accroître les difficultés auxquelles nous nous heurtons.  Il est hors de doute que les opérations auxquelles nous faisons allusion n'ont été et ne sont l'apanage que de cercles assez restreints et il serait fâcheux que tout le peuple suisse fût tenu pour suspect en raison de telles transactions,..."

SVSt an Bundesanwaltschaft, 7.5.1945

Bedankt sich für Hinweise betr. getarnte dt. Vermögenswerte.

Reagan an Kohli, 5.5.1945

Transfer von Vermögenswerten der Firmen Krupp, Rhein Metall, I.G. Farben, Röchling via Schweiz nach Spanien. Intermediäre in der Schweiz sind Grutlar (Basel) und Bourdette (von Oerlikon Bührle). Es stellt sich später heraus, dass es sich hierbei wahrscheinlich um die Herren Otto Grütter (Commis bei der Basler Handelsbank, Basel) und Etienne Bourette (5.12.1897, geboren in Paris, vom 11.3.-26.3.1945 im Hotel Baur en Ville) handelt.
Kohli bittet die Bundesanwaltschaft näheres darüber herauszufinden.

SVSt an Bundesanwaltschaft, 22.5.1945

die ausgewiesenen Deutschen sollen nicht ihre sämtlichen Vermögenswerte nach Dt. mitnehmen. Es soll beim Grenzübertritt eine Kontrolle durchgeführt werden. Ausser dem eigenen Umzugsgut und den fixierten Reisemitteln dürfen keine weiteren Vermögensbestände ausgeführt werden.

Bupo an von Steiger, 24.5.1945

Steegmann hielt sich vom 13.1. bis 14.2.1945 in Davos auf, wo er seine Familie besucht hat. Seine Frau heisst Lea Berta Morosani (1908). Im Moment befindet er sich in Vaduz. Steegmann war Vertrauensanwalt der Schweizer Gesandtschaft in Berlin und war guter Freund von Frölicher. Er war in der Bergung der Kunstschätze des Fürstenhauses Liechtenstein in Vaduz involviert und geniesst das volle Vertrauen der liechtensteinischen Regierung.
Ferner ist beschlossen worden, dass die Herren Henckell, Herbert (1907) und Dr. Erich Seelig (1906) ausgeschafft werden.

SVST an Bundesanwaltschaft 26.5.1945

Zweck des BRB ist die Erfassung dt. Fluchtkapitals, Sicherstellung aller in der Schweiz liegenden dt. Vermögenswerten, Pfandsicherheit der schweizer. Finanzforderungen gegenüber Dt. im Hinblick auf eine Kapitalkompensation. Personen die mit dem Regime engen Kontakt gehabt haben müssen genau untersucht werden, da diese bei der Vermögensverschiebung prominenter Persönlichkeiten der NSDAP beteiligt sein könnten. Die SVSt bittet die Bundesanwaltschaft ihr dabei zu helfen.

Von Steiger an EPD, 1.6.1945

Sein Departement ist bei den Abklärungen gern behilflich. ER wird die Fremdenpolizei, das Emigrantenbureau der Eidgen. Fremdenpolizei, und die Flüchtlingssektion der Eidgen. Polizeiabteilung anweisen, alle Ausländer laufend zu melden, die sich verdächtig gemacht haben, bei der Verschiebung von Kaiptal behilflich gewesen zu sein. Für Ausländer, die der Eidgen. Fremdenpolizei und dem Emigrantenbureau unterstehen, wird es schwierig sein, präzise Angaben über ihre Vermögen zu mach, da diese Ausländer ihre Vermögensverhältnisse nicht in allen Einzelheiten darlegen müssen. Bei Zivilflüchtigen, die der Flüchtlingssektion der Polizeiabteilung unterstehen, verhält es sich anders, da sie alles Vermögen hinterlegen müssen (BRB 12.3.1943). Bei diesen Zivilflüchtigen ist offenkundig nicht viel Geld zu finden.

Bundesanwaltschaft an kantonale Polizeikommandos, 5.6.1945

Bitte um die Zusendung der Mitgliederverzeichnisse der nationalsozialistischen Organisationen.

Kohli an Dep. des Inneren, EJPD, EVD, Bundesanwaltschaft, 12.6.1945

Zur Vorbereitung der Enquête betr. Raubgüter soll eine Kommission gegründet werden, die den diesbezüglichen Bundesratsbeschluss formuliert, die einzelne Verfahren einführt etc. Eine erste Konferenz soll am 19.6.1945 in den Räumlichkeiten der SNB stattfinden.
Protokoll der Sitzung vom 19.6. fehlen.

Kohli an Dep. des Inneren, EJPD, EVD, Bundesanwaltschaft, 23.6.1945

Entwurf des BRB zum Thema Raubgut

Armee, Sicherheitsdienst (Müller) an Bundesanwaltschaft, 17.7.1945

Ein dt. Agent namens Krämer soll Gelder für Schellenberg in die Schweiz und nach Schweden verschoben haben.

Polizeidienst an Ott (SVSt), 20.7.1945

Weiterleitung zweier Berichte über dt. Vermögen in der Schweiz.
Liste 1 SKA Basel: "Von einer Gewährsperson mitgeteilt": jeweils Konto Nummer oder Depot-Nummer aber keine Angaben über Summe der Vermögen
Liste 2 SKA Zürich: Angaben sind von einem dt. Agenten, der die Info wiederum von einem schweizer. Mittelsmann bekommen hat. Vgl. gleiche Angaben von RWM Sonderarchiv Moskau. Als Informant wird in dieser Akte ein Hundsiecker [Hunziker], Kassier bei der SKA Zürich, genannt. Sehr substantielle Vermögenswerte! Prominente Personen!

Kohli an Balsiger, 19.7.1945

Krämer ist dt. Agent, der für die Alliierten arbeitet. Er hat bei der Operation von Arnheim (Holland) mitgeholfen.

Polizeikommando Kanton St. Gallen an Bundesanwaltschaft, 6.8.1945

Das Armeekommando berichtet, dass ein ungar. Staatsangehöriger namens Lovass vor einigen Wochen 8 kg Gold aus dem Vorarlberg in die Schweiz geschmuggelt hat. Der Schmuggel ist erwiesen.
Von "zuverlässiger Seite" ist weitergeleitet worden, dass Emilio Renato Rampinelli (9.5.1900 Veltheim Zürich, Garagier) für den NS-Untergrund tätig ist.
Von frz. Seite wird Anton Kalb (29.5.1888, österr. Staatsangehöriger, Stickereifabrikant, wohnhaft in Hard / Voralberg) wegen Kriegsverbrechen gesucht. Er hält sich in der Schweiz auf. Er soll im vorarlbergischen Klöstern Kleinodien geklaut haben.

Kohli an EVD, Bundesanwaltschaft, SVSt, EMD, EFD, Eidgen. Steuerverwaltung, Fremdenpolizei, 17.8.1945

Der Mangel an Koordination zwischen den einzelnen Stellen soll durch die Einsetzung einer gemischten Kommission, bei denen Mitglieder aller oben angesprochenen Stellen teilnehmen sollen, aufgehoben werden.

Ergänzungen zum Fall des Bankiers de Bac, Genf, 13.9.1945

Verweis auf Artikel in der Tat vom 13.9.1945 über Goldschmuggel zwischen Frankreich und der Schweiz. De Bac war vor kurzem in Zürich und erklärte, dass prominente Bankiers in die Sache verwickelt seien, und dass er daher annehme, dass man seinen Fall aus Rücksicht zu diesen nicht weiter verfolgen werde. Ausser mit Duft (Bank für Anlagewerte) ist er besonders mit dem Bankhaus Adler (Zürich) liiert. Er hat angeblich geraubte Bilder im Wert von rund 300'000 Sfr. für Deutsche ins Ausland verschoben. Sein Rechtsbeistand ist Dr. Gerber in Bern. Bac stand im engen Kontakt mit Dr. Prager aus Como. Letztere arbeitet jetzt "eigentümlicherweise" mit den Amerikanern.

Auszug aus dem Protokoll des Gemeinderates Baden, 9.7.1945

Hinweis auf eine Emil Schmid (1908, Kaufmann wohnhaft in Zürich, früher in Baden), der im Verdacht steht, als Strohmann diverser Deutschen in der Schweiz Liegenschaften aufzukaufen. "Der Preis schient dabei keine Rolle zu spielen".

EDI an EPD, EJPD, Bundesanwaltschaft, 20.9.1945

Weiterleitung des Rundschreiben des EPDs an den Kunsthandelsverband Schweiz und an den Verband schweizerischer Antiquare und Kunsthändler.

o.A., Drucksache mit dem Titel "Eine geheime deutsche Notendruckerei"

Rom, 18.10.1945: Falschgeldproduktion auf dem Schloss in Meran im Etschtal. Der Besitzer des Schlosses ist flüchtig. "Er soll jetzt unter einem angenommenen Namen als Major in der amerikanischen Armee Dienst tun."

EDI an den Bundesrat, "Sicherstellung von in die Schweiz gelangtem künstlerischem Raubgut aus den kriegführenden oder besetzten Ländern", 15.10.1945

Kappeler (EPD) an Bundesanwaltschaft, 12.12.1945

Weiterleitung des Antrags des EPDs an den Bundesrat vom 29.12. betr. die Untersuchungsbedürfnisse der SVSt mit Brzug auf Schrankfächer und Depots. Bisher wurden 1568 Safes und Depots angemeldet ohne Angaben über den Inhalt dieser Depots. Ein vom EPD eingeholtes Rechtsgutachten kommt zum Schluss, dass die Öffnung der Schrankfächer aufgrund der bereits bestehenden Befugnissen der SVSt erfolgen kann, dass aber ein Zusatzartikel notwendig sei, da im Falle einer gewaltsamen Öffnung Massnahmen mit einschneidendem Charakter ergriffen werden müssen.

cf. Inglin, Oswald: Der stille Krieg (Schwarze Liste)
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