Language: Russian
2006
Andrei Stepanow: Russkije i schweizarzy. Zapiski diplomata (Russen und Schweizer. Aufzeichnungen eines Diplomaten). Moskau 2006. 591 S.
Bibliographical reference (Bib)
Cf. NZZ:
Russland und die Schweiz
Der ehemalige russische Botschafter in Bern Andrei Stepanow präsentiert mit seinem Buch «Russkije i schweizarzy» (Russen und Schweizer) ein Werk, das über die üblichen Erinnerungen eines Diplomaten weit hinausgeht. Bereits der erste der fünf Teile bietet einen vertieften Einblick in Geschichte, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Sprachen und Gesellschaft der Schweiz. Im Abschnitt über die Rolle der Massenmedien kritisiert der Autor die «tendenziöse Berichterstattung» über Russland, fügt jedoch hinzu, dass «diese dann beifälliger sein wird, wenn wir uns selbst ändern und im breiten Sinne ins europäische Wertesystem integrieren». Das besondere Augenmerk des Autors gilt im zweiten Teil der Schweizer Demokratie. Stepanow hebt die Rolle der Gemeinden im politischen Leben des Landes hervor und präsentiert ausserdem seine Überlegungen, ob und inwieweit das Schweizer Föderalismus-Modell in Russland funktionieren könnte. Im dritten Teil setzt sich der Autor mit den schweizerisch-russischen Beziehungen auf staatlicher, wirtschaftlicher und zwischenmenschlicher Ebene auseinander. Die Zeitspanne von 1918 bis 1946, insbesondere die Phase unmittelbar nach dem Mord am sowjetischen Diplomaten Worowski 1923 in Lausanne, wird im umfangreichsten, vierten Teil behandelt. Der Autor führt Auszüge aus den Briefen Worowskis an seine Frau an und beleuchtet die politischen Hintergründe des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen nach diesem Vorfall. Ausserdem erfährt man hier von der Tätigkeit der Genfer Spionagegruppe «Dora» zugunsten des sowjetischen Nachrichtendienstes im Zweiten Weltkrieg. Mit dem fünften Teil, der die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen behandelt, schliesst der Autor sein Werk ab.
Alexander Schrepfer-Proskurjakov
Andrei Stepanow: Russkije i schweizarzy. Zapiski diplomata (Russen und Schweizer. Aufzeichnungen eines Diplomaten). Moskau 2006. 591 S.
Neue Zürcher Zeitung, 11.5.2007, Ressort Dossier Bücher
Russland und die Schweiz
Der ehemalige russische Botschafter in Bern Andrei Stepanow präsentiert mit seinem Buch «Russkije i schweizarzy» (Russen und Schweizer) ein Werk, das über die üblichen Erinnerungen eines Diplomaten weit hinausgeht. Bereits der erste der fünf Teile bietet einen vertieften Einblick in Geschichte, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Sprachen und Gesellschaft der Schweiz. Im Abschnitt über die Rolle der Massenmedien kritisiert der Autor die «tendenziöse Berichterstattung» über Russland, fügt jedoch hinzu, dass «diese dann beifälliger sein wird, wenn wir uns selbst ändern und im breiten Sinne ins europäische Wertesystem integrieren». Das besondere Augenmerk des Autors gilt im zweiten Teil der Schweizer Demokratie. Stepanow hebt die Rolle der Gemeinden im politischen Leben des Landes hervor und präsentiert ausserdem seine Überlegungen, ob und inwieweit das Schweizer Föderalismus-Modell in Russland funktionieren könnte. Im dritten Teil setzt sich der Autor mit den schweizerisch-russischen Beziehungen auf staatlicher, wirtschaftlicher und zwischenmenschlicher Ebene auseinander. Die Zeitspanne von 1918 bis 1946, insbesondere die Phase unmittelbar nach dem Mord am sowjetischen Diplomaten Worowski 1923 in Lausanne, wird im umfangreichsten, vierten Teil behandelt. Der Autor führt Auszüge aus den Briefen Worowskis an seine Frau an und beleuchtet die politischen Hintergründe des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen nach diesem Vorfall. Ausserdem erfährt man hier von der Tätigkeit der Genfer Spionagegruppe «Dora» zugunsten des sowjetischen Nachrichtendienstes im Zweiten Weltkrieg. Mit dem fünften Teil, der die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen behandelt, schliesst der Autor sein Werk ab.
Alexander Schrepfer-Proskurjakov
Andrei Stepanow: Russkije i schweizarzy. Zapiski diplomata (Russen und Schweizer. Aufzeichnungen eines Diplomaten). Moskau 2006. 591 S.
Neue Zürcher Zeitung, 11.5.2007, Ressort Dossier Bücher
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